Hi. Ich stimme dem 2. Absatz vom OP 100% zu. Habe auch keinen Fernseher. Dein Posting, Erwin W., entält m.E. teilweise Scheinargumente.
Im Grunde widersprichst du dir weiter unten selbst. Du schreibst, du benutzt Youtube. Youtube ist nichts anderes als Fernsehen auf Abruf (...)
Wo ist der Widerspruch? Der OP kritisiert die Übertragungsform, nicht direkt die Inhalte.
Du verwechselst Übertragungsweg und Inhalte:
Nein, Du verwechselst es, weil der OP genau davon sprach.
Fernsehen ist für mich Roulette, ich kann nicht bestimmen, wohin die Kugel rollt oder welchen Beitrag ich jetzt sehen möchte.
Hui, gefährlich, da hast du recht. Vor überraschenden Ansichten sollte jeder mündige Bürger geschützt werden! Du liest vermutlich auch keine Bücher, deren Ende du nicht kennst?
Das, lieber Erwin, ist etwas komplett anderes. Du kannst den unbekannten Ausgang eines Buches nicht mit dem wahllosen Resultat von Fernsehen vergleichen. Ein Buch beschaffe ich mir aufgrund von -> Empfehlung, ->Buchbesprechung, ->Klappentext, ->Cover, ->bekannter Autor, ->interessantes Thema, etc. Jede dieser Gründe setzt eine bewusste Entscheidung voraus, dieses Buch zu lesen. Dass dann das Ende unbekannt ist, liegt in der Natur der Sache. Ich kann am Ende enttäuscht sein oder befriedigt sein. Wenn ich von dem Buch befriedigt bin, festigt sich mein Vertrauen in meine Entscheidungsfindung. Man könnte auch sagen, es festigt sich ein (Lese-)Geschmack.
Beim Fernsehen, schaue ich entweder in ein Fernsehprogramm (30%) oder nicht (70%). Bei ersterem gibt es die Möglichkeit, dass ich etwas passendes finde (20%) oder nicht und ich einfach so schaue(80%). Alles völlig frei geschätzte Werte, wie sie vielleicht für mich gelten würden. Dies _würde_ bedeuten, bewusst getroffene Fernseh-entscheidungen sind 20% von 30%, also 6%. Ganz anders als beim Buch, weiß ich hier nicht, was ich bekomme, ohne bewusste Entscheidung. Da dabei meistens nicht viel herauskommt, mag ich fernsehen nicht.
Klar, es gibt Programmpläne, aber wenn ich Thema X bearbeite, interessiert mich weder der Sender noch der künftige Tag der Sendung.
Wenn du diese Scheuklappenhaltung tatsächlich durchziehst (was ich bezweifle), wirst du deinen Horizont meiner Meinung nach nur sehr schleppend erweitern können.
Scheuklappenhaltung? Es sind zwei Herangehensweisen:
OP -> was will ich gerade -> wo gibts das -> Information
Du -> was gibt es -> Filter (evtl.) will ich das gerade -> Information
Ich stehe auch eher auf das erstere. Dem Horizont schadet glaube ich eher letzteres. Glaubst Du der Horizont von Gelehrten z.B in der Antike hat darunter gelitten, dass es kein TV gab?
Ich -und ich behaupte, so ziemlich jeder andere auch- lese Zeitung, weil ich da über Dinge informiert werde, die ich noch _nicht_ kenne.
Es ging, glaube ich, nicht um Nachrichten.
Du hingegen weigerst dich angeblich, etwas anzunehmen, was gerade nicht deiner selbstgewählten Thematik entspricht - "Trickreiche Trickbetrüger sind dieser Tage in der Stadt unterwegs? Diese Information möchte ich gerade nicht aufgezwungen bekommen, ich arbeite am Thema Automobilindustrie."
Nachrichten haben den Charakter, den Du beschreibst. Allerdings ist das ein Teilprodukt des Fernsehens, den der OP gar nicht anspricht. Natürlich kann TV ein Medium für gute Nachrichten sein (Tagesthemen, etc.). Wenn man Fernsehen aus den genannten Gründen aber ablehnt, gibt es zig andere Mittel, um an Nachrichten zu kommen.
Liebe Grüße,
Baba