Hallo,
Hallo Martin,
Abschaffung Krankenkasse?
ja, an die dachte ich auch. Zumindest den Zwang würde ich gern abschaffen. Einen Nutzen hat man von der Krankenkasse ja heutzutage sowieso nicht mehr - vor dreißig Jahren oder so haben sie noch bezahlt, was man für Arzt, Zahnarzt, Brille, Medikamente etc. ausgeben musste, heute sacken sie nur noch ein. Und das nicht zu knapp.
Krankenkasse als Treuhand-Verwalter eines zweckgebundenen Kontos, das wäre vernünftig.
kleines Beispiel:
Morgen hast du einen Unfall und verletzt dich schwer. Du musst mehrfach operiert werden, weil dein Leben davon abhängt und danach brauchst du noch einige Wochen Krankenhaus und eine Reha. Glaubst du wirklich, du hättest auf deinem privaten „Kranken-Konto“ die notwendigen Mittel dafür? Ich glaube es nicht, selbst dann nicht, wenn du nie zuvor in deinem Leben irgendeine Steuer zu zahlen gehabt hättest.
Was also sonst? Dich nicht notoperieren und sterben lassen? _Das_ wäre unsozial (und illegal). Hoffen, dass deine Rücklagen reichen, dich zusammenzuflicken und dann mit dem Rollstuhl vor die Türe schieben? Entweder du bekommst von irgendwem (finanzielle oder sonstige) Hilfe, oder überlebst nicht. Unsozial.
Nein. Dann landen wir bei einer Gesellschaft, in der jeder für sich selbst sorgen muss, aber auch *kann*, weil er nicht massenhaft Geld ausgeben muss für Dinge, die ihn überhaupt nicht interessieren.
Bist du davon immernoch überzeugt?
Ich sagte es schon an anderer Stelle im Thread: Solidarisch oder sozial ist, wenn man freiwillig für andere mit sorgt. Nicht, wenn man dazu gezwungen wird. Ich möchte selbst bestimmen können, wen ich mit unterstütze und wobei.
Bleiben wir beim Beispiel. Du willst also davon abhängig sein, dass irgendjemand genügend Mitleid hat, die zu unterstützen? Da ist es vielleicht doch besser, wenn der Sozialstaat (bzw. die Krankenversicherung) in so einem Fall einspingt.
Und vor diesem Hintergrund: Es gibt keinen Sozialstaat und die Krankenversicherung zahlt nie? Das musst du mir jetzt dann aber bitte erklären.
Du sagst es selbst: „Solidarisch oder sozial ist, wenn man freiwillig für andere mit sorgt.“ Dass du dich so sehr gezwungen fühlst, ist doch eigentlich ein Zeichen dafür, dass du nicht solidarisch und sozial sein willst – oder sehe ich das falsch?
Viele Grüße,
Claudius