Hallo L(in)uchs
<satire>Ja, immer mehr Ärzte sieht man vor den Supermärkten sitzen und betteln.</satire> Es gibt "Fallpauschalen", also kann nicht in jedem Fall der tatsächliche Aufwand abgerechnet werden, der größer oder kleiner sein kann als der Durchschnitt.
Ja, aber die Fallpauschalen sind teilweise so, dass ein Allgemeinmediziner oder allgemeiner Chirurg im Vergleich zu "Spezialisten" relativ schlecht bezahlt wird.
Und es ist auch nicht so, dass die Fallpauschalen dann wirklich ausgezahlt werden, nein, zum Ende des Jahres greift die Deckelung. Da wird dann ein Teil nicht ausgezahlt, wenn die Kasse meint, der Arzt wäre zu fleißig gewesen. Ein Arzt in einem Ballungsraum, kann das ganz gut steuern. Wenn das Wartezimmer voll ist, wird der nächste Patient eben gebeten den Kollegen drei Häuser weiter aufzusuchen. (Das kommt nicht so gut, wenn das 50km Landstraße entfernt wäre.)
Hier ist es regelmäßig so, dass zum offiziellen Sprechstundenschluss noch das Wartezimmer nebst dem Gang davor gut gefüllt ist. Nach hause schicken wäre nicht gut, also wird noch ein paar Stunden weitergemacht. Auch diese Patienten benötigen Verbrauchsmaterial (Kanülen, Spritzen, Verbandsmaterial, ...), und die Arzthelferin möchte auch nicht gern umsonst arbeiten.
Und was passiert dann zum Ende des Jahres?
Für den größten Teil der Fälle, die über das hinausgehen, was während der normalen Arbeitszeit hinaus getan wurde, gibt es keine Fallpauschale (Deckelung!), noch nicht einmal einen Ersatz für die direkten Aufwendungen (Verbrauchsmaterial).
Und Privatpatienten, die das etwas puffern könnten, sind in strukturschwachen Gebieten auch eher selten.
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Detlef
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