Andreas Stenglein: Windows oder Linux

So zu Abends bin ich ein wenig auf die Idee gekommen in alten Computerzeitungen zu blättern. Mir fiel auf, das um 1999,2000 in praktisch jeder Zeitung ein Linux beilag, oft aber nur mit 2 Seiten Kurzanleitung. Kein Wunder, das sich Linux nicht durchgesetzt hat.

Ich selbst merke auch im Bekanntenkreis, das Linux eben nicht "boomt", sondern das nahezu alle mit Windows arbeiten.

Mich würd mal interessieren, wie die Profis arbeiten, also ob ihr eher mit Windows oder Linux arbeitet.
Klar unter Linux bekomme ich auch OpenOffice und kann mit Firefox surfen keine Frage. Und natürlich sollte ein "Profi" keine Seite mit einer Software wie Netfusion machen. Auf der anderen Seite sind doch Programme wie Netfusion doch geignet schnell mal eine Seite zu machen und das geht halt nur unter Windows.

  1. Hallo,

    So zu Abends bin ich ein wenig auf die Idee gekommen in alten Computerzeitungen zu blättern. Mir fiel auf, das um 1999,2000 in praktisch jeder Zeitung ein Linux beilag, oft aber nur mit 2 Seiten Kurzanleitung. Kein Wunder, das sich Linux nicht durchgesetzt hat.

    in den Jahren dazwischen hat sich das gebessert. Vor allem Ubuntu hat meiner Ansicht nach sehr zur Bekanntheit und Akzeptanz von Linux beigetragen.

    Ich selbst merke auch im Bekanntenkreis, das Linux eben nicht "boomt", sondern das nahezu alle mit Windows arbeiten.

    Kommt drauf an.
    Es ist sicher richtig, dass Windows immer noch die überwiegende Mehrheit ausmacht, und bei "Otto Normaluser" wird man wohl eher selten ein Linux auf dem Rechner finden. Bei technik-affinen Nutzern dagegen schon häufiger.

    Mich würd mal interessieren, wie die Profis arbeiten, also ob ihr eher mit Windows oder Linux arbeitet.

    Ich kann nur für mich sprechen. Ich war bis etwa 2007/2008 praktisch reiner Windows-Nutzer, von Linux hatte ich nur eine sehr vage Ahnung. Als mir dann zufällig mal wieder eine PC-Zeitschrift mit Ubuntu 7.04 in die Hände fiel und ich den langen, ausführlichen Einsteiger-Artikel sah, war ich auf einmal doch neugierig und hab's zum Kennenlernen mal auf einem alten PC installiert. Der Enthusiasmus hielt sich aber zunächst in Grenzen, und der Ubuntu-Rechner mutierte wieder zum Staubfänger.
    Etwa zwei Jahre später habe ich den gleichen Ansatz nochmal gemacht, diesmal mit Ubuntu 9.04 und etwas mehr Basiswissen. Seit etwa zwei Jahren nutze ich nun fast nur noch Linux; Windows habe ich nur noch auf *einem* PC als sekundäres OS zur Verfügung und nutze es nur noch sehr selten. Tatsächlich ist es inzwischen oft so, dass ich mich freue, wie einfach manche Dinge auf einem Linux-basierten System sind, für die man unter Windows unzählige Klimmzüge und Umwege machen muss.

    Klar unter Linux bekomme ich auch OpenOffice und kann mit Firefox surfen keine Frage.

    Oder LibreOffice und Opera. :-)

    Und natürlich sollte ein "Profi" keine Seite mit einer Software wie Netfusion machen. Auf der anderen Seite sind doch Programme wie Netfusion doch geignet schnell mal eine Seite zu machen und das geht halt nur unter Windows.

    Ich kenne Netfusion nicht; aber ja, natürlich gibt es zahlreiche Aufgabenstellungen, für die man auf einem der beiden Systeme keine zufriedenstellende Software findet, oder nicht in so großer Auswahl, oder nicht so gut dokumentiert. Für die alltägliche Arbeit dürften sich Linux und Windows aber nichts nehmen.

    Für mich allerdings ist Windows mit dem Erscheinen von Windows 7 und dem dadurch ausgelösten allmählichen Rückzug von XP praktisch gestorben.

    So long,
     Martin

    --
    Solange der Nagellack nicht trocken ist,
    ist eine Frau praktisch wehrlos.
      (Burt Reynolds, US-Schauspieler)
    Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
    1. Oder LibreOffice und Opera. :-)

      Du hast doch Rückwirkend abgeschrieben, oder? :D
      https://forum.selfhtml.org/?t=211866&m=1446370

  2. Moin!

    Gerade Otto-Normal-User sollte mit Linux eigentlich keine Probleme haben. Denn dieser schreibt mal nen Brief um seinen Telefonanschluss zu kuendigen, surft etwas im Web, schreibt n paar Mails und nutzt irgendeine Kommunikationsplattform. Da gibts erstmal keine Probleme. Wenn irgendwas nicht mehr funktioniert ist es fuer besagten 08/15 User egal ob er Linux oder Windows benutzt. Ich wage einfach zu behaupten er beherrscht beides nicht ausreichend.

    Das Problem bekommt der durchschnittliche, ich nenn ihn mal 'fortgeschrittene' User. Der hat zwar nicht wirklich Ahnung aber bastelt sich durch. Da wird fleissig an irgendwelchen Schaltern gedreht ohne wirklich zu wissen was man macht und wenn mal was nicht mehr geht wird weitergebastelt, in den meisten faellen einfach neu installiert. Der wird mit Linux nicht gluecklich. Sein angehaeuftes Halbwissen funktioniert hier nicht. Die Bereitschaft sich neues anzueignen ist nicht vorhanden. das hat er mit dem Otto-Normal-User gemein. Beide nutzen Linux schlicht nicht, weil es anders ist. "Ich kann nur Word."

    Besser wirds bei technisch bewanderteren Usern. Leute wie z.B. Martin, die fuchsen sich recht schnell in die neuen Linuxe ein. Nicht alles geht sofort, aber alles laesst sich machen. Besondere Anforderungen haben die allerdings oft nicht. Alles was die an Software benoetigen finden die auch fuer Linux. Vielleicht nicht genau das Programm, aber in den meisten Faellen einen adaequaten Ersatz.

    Der naechste Fall ist der Poweruser. Der Gamer. Der kann ohne Windows gar nicht, weils es seine Programme meist einfach nicht gibt und sie oft auch mit den ueblichen Hilfsmitteln nicht lauffaehig sind. Aber da weichen im Moment die Fronten auch auf. Steam fuer Linux und neulich hab ich auch gesehen dass es z.B. WoT auch fuer Linux gibt. Muss ich doch mal ausprobieren.

    Natuerlich gibt es auch Leute die beruflich auf Windows angewiesen sind, weil ihre Programme einfach nur unter Windows laufen. Das mag keine besonderen Anforderungen haben, aber wenn der IKEA Kuechenplaner, oder das Architekturprogramm nur unter Windows laeuft ist eben Windows installiert.

    Zum Glueck gibts Dualinstallationen. Ich nutze z.B. Ubuntu und Windows.

    Ich finde allerdings, dass Linux immer noch Probleme hat. DVD schauen ist z.B. out of the Box nicht moeglich. Aufgrund von Lizenzproblemen kommt man mit den einfachen grafischen Bordmitteln da nicht weit. So jedenfalls meine Erfahrungen, bei meiner Ubuntuinstallation damals. Wer die Konsole nicht anfasst, schaut (nicht?) in die Roehre.

    Ich habe auch ein lustiges Problem, seit meine alte Grafikkarte den Geist aufgegeben hat. Die neue (Radeon 7750) laeuft zwar Problemlos, wird aber nicht erkannt. Ich bekomme beim Start immer Fehlermeldungen, muss den X-Server neu starten und dann laeufts. Es ist mir da noch nicht gelungen das vernuenftig zu loesen. Die Bordmittel, die mir bei Start angeboten werden sind keine Hilfe. Unter Windows stellt sowas gewoehnlich kein Problem dar.

    Unterm Strich ist Linux mittlerweile brauchbar geworden. Einen PC fuer Kinder z.B. wuerde ich durchaus mit Linux aufsetzen. Da brauche ich kein teures Windows oder eine billige alte Windowsversion die nicht mehr unterstuetzt wird. Das Problem sind die Vaeter, die dann Linux einfach mit irgendeiner Windowskopie ueberschreiben, weil sie nicht wissen wie man unter Linux irgendwas macht und z.B. irgendeinen Mistdrucker gekauft haben, der nicht einfach (gar nicht) unter Linux zu installieren ist.

    Das sind alles Beobachtungen die ich in meinem Umfeld gemacht habe. Ich bin der einzige (gelgenheits) Linuxuser, den ich kenne. Die meisten nutzen nichtmal ne Linux Live CD um mal was an ihrem System zu retten. Ich glaube wir muessen es einsehen: Die Mehrheit der User hat keine Ahnung, tut aber oft gern so. Da werden 2 dicke Grafikkarten eingebaut und wenn man mal fragt wozu, gibts keine zufriedenstellende Antwort, denn das System hat nur einen Standard HD Monitor und es werden keine besonders anspruchsvollen Spiele benutzt - selbst eine High-end Grafikkarte waere unterfordert. Hauptsache: mehr Power! Auch wenn dann die Spiele, die das ja gar nicht brauchen, teilweise ihren Dienst verweigern, weil das mit dem SLI auch noch falsch gemacht wurde. An sowas wird dann wochenlang gefrickelt. Da hat man natuerlich keine Zeit sich mal mit alternativen OS zu beschaeftigen.

    jm2c

    --
    Signaturen sind blöd!
    1. Mahlzeit,

      Wenn irgendwas nicht mehr funktioniert ist es fuer besagten 08/15 User egal ob er Linux oder Windows benutzt. Ich wage einfach zu behaupten er beherrscht beides nicht ausreichend.

      ... oder etwas netter formuliert: Es ist ihm egal, weil er gar nicht so tief in die Materie eindringt - und es auch nicht nötig hat. Jemand, der die Computerwelt wirklich als "Nur-Anwender" sieht, wird mit beiden Systemen leben können. Wahrscheinlich sogar mit ganz anderen, seltenen Systemen, solange seine Applikationen in irgendeiner ihrer Inkarnationen laufen.

      Ich finde allerdings, dass Linux immer noch Probleme hat. DVD schauen ist z.B. out of the Box nicht moeglich.

      Das stimmt so nicht: Nimm beispielsweise ein Linux Mint, das kommt "out of the box" mit allen nötigen Codecs und dem Videolan Player. Ähnliches gilt für Medibuntu. Wird das eigentlich noch gepflegt?

      Aufgrund von Lizenzproblemen kommt man mit den einfachen grafischen Bordmitteln da nicht weit. So jedenfalls meine Erfahrungen, bei meiner Ubuntuinstallation damals.

      Da sind meine Erfahrungen mit Ubuntu (seinerzeit 9.04/jaunty und 10.04/lucid) auch anders. Die nötigen Codecs waren von Haus aus da, nur die libdvdcss "fehlte". Aber da brauchte ich nur den VLC aus den Ubuntu-Repositories installieren, und schon waren auch DVDs kein Problem.

      Ciao,
       Martin

      --
      Ich wollt', ich wär ein Teppich.
      Dann könnte ich morgens liegenbleiben.
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      1. Moin!

        Da sind meine Erfahrungen mit Ubuntu (seinerzeit 9.04/jaunty und 10.04/lucid) auch anders. Die nötigen Codecs waren von Haus aus da, nur die libdvdcss "fehlte". Aber da brauchte ich nur den VLC aus den Ubuntu-Repositories installieren, und schon waren auch DVDs kein Problem.

        Darum gehts. Die libdvdcss kann man eigentlich nicht einfach ueber die Oberflaeche installieren. Dass die mit dem VLC kommt war mir neu. Ich hab meinen erst installiert, als ich mein Ubuntu (damals auch ne 9er Version - ich glaub Jaunty Jackalope) bereits DVDready hatte. Was ein kleines geiles Stueck der VLC doch ist...

        --
        Signaturen sind blöd!
  3. Ich selbst merke auch im Bekanntenkreis, das Linux eben nicht "boomt", sondern das nahezu alle mit Windows arbeiten.

    Du besitzt kein Android-Telefon, oder? :)

    Mich würd mal interessieren, wie die Profis arbeiten, also ob ihr eher mit Windows oder Linux arbeitet.

    Webserver laufen hier mit Linux (CentOS oder RHEL, je nach Anforderungen). Der Rest wird unter Windows erledigt, obwohl es dafür kaum eine Notwendigkeit gibt.

    Klar unter Linux bekomme ich auch OpenOffice und kann mit Firefox surfen keine Frage.

    Du meinst LibreOffice und Opera :p

    Und natürlich sollte ein "Profi" keine Seite mit einer Software wie Netfusion machen.

    Ein Profi nicht - ein "Profi" kann ruhig mit Dreamweaver arbeiten - ein "Koch" darf auch zur Maggi-Fertigsuppe kaufen - ein Koch sollte das aber nicht tun.

    Auf der anderen Seite sind doch Programme wie Netfusion doch geignet schnell mal eine Seite zu machen und das geht halt nur unter Windows.

    Ja, einfach den Packungsinhalt in 1 Liter Wasser einrühren und fertig - das Ergebgnis sieht man dann :)

    ---

    Für meinen Teil nutze Privat vorrangig Windows, weil viele Spiele unter Linux einfach nicht verfügbar sind - und Spiele sind hier wirklich der einzige Grund. Der Rest lässt sich ohne Probleme ersetzen - ich nutze ohnehin vorrangig Software die es hier und dort gibt, zumal ich in der Arbeit gelegentlich wechseln muss :)

  4. hi,

    Mich würd mal interessieren, wie die Profis arbeiten, also ob ihr eher mit Windows oder Linux arbeitet.

    Einem Profi ist die Arbeitsumgebung egal, er wird vielleicht eine Vorliebe haben, aber letztendlich zählt nur eine erfolgreiche Kundenlösung, die er entweder plattformunabhängig entwickelt oder so, dass sie auf der Plattform des Kunden funtioniert.

    Mächtige Werkzeuge eines Profis sind z.B. Virtuelle Maschinen.

    Hotti

    --
    Kundenfreundlich heißt: Der Kunde kommt wieder, nicht das Produkt.
  5. So zu Abends bin ich ein wenig auf die Idee gekommen in alten Computerzeitungen zu blättern. Mir fiel auf, das um 1999,2000 in praktisch jeder Zeitung ein Linux beilag, oft aber nur mit 2 Seiten Kurzanleitung. Kein Wunder, das sich Linux nicht durchgesetzt hat.

    Ich selbst merke auch im Bekanntenkreis, das Linux eben nicht "boomt", sondern das nahezu alle mit Windows arbeiten.

    Es hat eher damit zu tun, was man "gewöhnt" ist. Linux ist gar nicht mal so schlecht, es ist eben so das man sich umgewöhnen muß. Aber das lohnt sich.

    1. Hallo!

      Es hat eher damit zu tun, was man "gewöhnt" ist. Linux ist gar nicht mal so schlecht, es ist eben so das man sich umgewöhnen muß. Aber das lohnt sich.

      Stellt sich die Frage warum sich "das lohnt"?
      Welche Vorteile hat es für jemanden, der seit 20 Jahren an Windows gewöhnt ist, im Berufsleben wenn überhaupt, dann auch mit Windows konfrontiert ist, sich jetzt an Linux "zu gewöhnen"?

      Gruß Gunther

      1. Hi!

        Stellt sich die Frage warum sich "das lohnt"?
        Welche Vorteile hat es für jemanden, der seit 20 Jahren an Windows gewöhnt ist, im Berufsleben wenn überhaupt, dann auch mit Windows konfrontiert ist, sich jetzt an Linux "zu gewöhnen"?

        Das kann man so nicht unbedingt gelten lassen, finde ich. Denn man muss diese Frage auf alles Anwenden: vom Telefon ueber Essgewohnheiten (wieso sollte ich ploetzlich butter auf mein brot machen wenn ich bisher nur margarine verwendet habe?) bis zu Windows 8. Wenn man sich mit seinem Telefon auseinandersetzen kann (muss), dann doch auch mit nem anderen OS, oder nicht? Da kann (und sollte) man auch ruhig mal in Linux reinschauen.

        Die Antwort auf deine Frage waere also: Weil es vielleicht besser ist? Die Gegenfrage waere: Warum sollte man nach so langer Zeit nicht endlich mal was anderes probieren? Das weiss man aber erst, wenn man es ne Weile probiert hat. Das ist wie mit Essig und Salz Chips.

        --
        Signaturen sind blöd!
  6. Moin Moin!

    Mich würd mal interessieren, wie die Profis arbeiten, also ob ihr eher mit Windows oder Linux arbeitet.

    Beruflich hab ich bislang mit so ziemlich jedem Windows von 95 und NT4 bis Win7/2008R2; Linux von Slackware, Redhat, SuSE, Centos, Ubuntu, Gentoo, Debian, Knoppix; Solaris; diversen MacOS-Versionen herumgeschlagen. Aktuell "nur" noch Windows ab 2000, Slackware, SuSE, Ubuntu, Debian. Die Linuxe waren bis auf zwei Jobs vor einigen Jahren ausschließlich Server.

    Privat hab ich mit MS DOS 4.01 / Windows 2.x angefangen, zwischendurch auch mal Novel DOS 7 wegen der Netzwerk-Fähigkeiten, mittlerweile nutze ich auf meinem diversen Heim-Server seit etwa eineinhalb Jahrzehnten Slackware. Auf den Arbeitsrechnern lief bis vor kurzem überwiegend Windows 2000 parallel zur jeweils aktuellen Slackware, mittlerweile haben sich XP und Win7 breit gemacht, auch als Dual Boot mit Slackware. Auf dem DSL-Router läuft ein angepaßtes OpenWRT, in früheren Zeiten hat der damalige ISDN-/DSL-Router mit FLI4L gearbeitet. Mit ein paar BSDs hab ich auch schon rumgespielt, aber noch keinen ernsthaften Anwendungsfall gefunden.

    Alexander

    --
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
  7. Moin,

    Mich würd mal interessieren, wie die Profis arbeiten, also ob ihr eher mit Windows oder Linux arbeitet.

    Privat nutze ich inzwischen fast ausschliesslich Linux. Mein "Laster", der Microsoft Flight Simulator, läuft leider nicht unter Linux (und nein, Flightgear, X-PLane usw. sind keine Alternativen für mich ;)), also ist noch ein Windows7 mit auf dem einen PC...aber das dient eigentlich fast nur als "Spiele-Bootloader".

    Auf der Arbeit sind die Arbeitplatzrechner alle Windows-Kisten, was vor allem daran liegt, dass unsere Kunden Windows-affin sind, und wir deswegen am liebsten immer auf dem System entwickeln, was auch der Kunde vor sich hat.
    Unsere Server laufen aber alle unter Linux-Derivaten.

    Ich komme eigentlich verblüffend gut ohne Windows zurecht, also so im alltäglichen Gebrauch (Musik hören, Videos gucken, Surfen, Mailen,...).
    Lediglich bei "Spezial-Anwendungen" wirds manchmal hakelig:
    Im Multimedia-Bereich z.b.(Musik, Videoschnitt,...) gibt es (finde ich) unter Linux oft noch keine echten Alternativen zu den Windows-Kauf-Pendants - allerdings wird da fleissig aufgeholt.

    Viele Grüße,
    Jörg

  8. Hallo Andreas!

    So zu Abends bin ich ein wenig auf die Idee gekommen in alten Computerzeitungen zu blättern. Mir fiel auf, das um 1999,2000 in praktisch jeder Zeitung ein Linux beilag, oft aber nur mit 2 Seiten Kurzanleitung. Kein Wunder, das sich Linux nicht durchgesetzt hat.

    Hmmm ..., den kausalen Zusammenhang, bzw. deine Schlussfolgerung kann ich jetzt nicht unbedingt nachvollziehen!?

    Ich selbst merke auch im Bekanntenkreis, das Linux eben nicht "boomt", sondern das nahezu alle mit Windows arbeiten.

    Ja, warum auch nicht?
    Der "Otto Normal-Anwender" (wobei die Betonung auf "Anwender" liegt) "will" ja nicht "Betriebssystem", sondern u.a. "Browser, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, E-Mail u.v.m."!
    Und da bietet es durchaus Vorteile, wenn es zumindest in einigen Bereichen quasi Standard-Programme auf einem Standard-Betriebssystem gibt.

    Mich würd mal interessieren, wie die Profis arbeiten, also ob ihr eher mit Windows oder Linux arbeitet.

    Bei vielen Dingen spielt doch die verwendete Plattform der Erstellung für das Ergebnis keine Rolle! Webdesign ist da ein gutes Beispiel. Viele "Profis" arbeiten da bspw. weder mit Windows, noch mit Linux, sondern mit Mac OS!

    Auf der anderen Seite sind doch Programme wie Netfusion doch geignet schnell mal eine Seite zu machen und das geht halt nur unter Windows.

    Also das Betriebssystem dafür verantwortlich zu machen, dass es dafür "zweifelhafte" Programme gibt, oder die Existenz von "fragwürdigen" Programmen als Argument für oder gegen ein Betriebssystem zu verwenden, halte ich für nicht sinnvoll/ angebracht.

    Aber noch ein paar Anmerkungen von meiner Seite:
    Ich persönlich sehe für mich keinerlei Vorteile in der Verwendung von Linux. Mal abgesehen vielleicht von den Anschaffungskosten. Linux ist IMHO weder "anwendungsfreundlicher", noch "intuitiver", noch "stabiler", noch "kompatibler" als Windows. Und dass sind doch im Wesentlichen die Hauptanforderungen an ein Betriebssystem, oder?
    Hier in dem Thread kam ja schon kurz zur Sprache, welchen Problemen man sich ggf. schon alleine bei der Hardware gegenübersieht. Da es immer nur jeweils eine aktuelle Windowsversion (für Einzelplatzrechner) gibt, können Hersteller hier gezielt ihre Hardware "optimieren" und für maximale Kompatibilität sorgen, was für mich als Verbraucher den Vorteil hat, dass ich sehr sicher sein kein, dass entsprechend zertifizierte Hardware ohne Probleme mit meinem System funktioniert.

    Ich bin u.a. in ein Open-Source Projket involviert, dessen erklärtes Ziel es ist, dass der Source Code sowohl für Windows, als auch für Linux und Mac OS kompiliert werden kann. Wobei sich die Nutzeranteile in etwa zu 80% - 18% - 2% aufteilen. Schön zu sehen war, dass während es für Linux-User "völlig normal" ist ein Programm erst selber zu kompilieren, die Windows-User alle wie der Ochse vorm Berg standen! ;-)
    Das zeigt IMHO die unterschiedlichen Herangehensweisen, Sichtweisen, bzw. Erwartungen. Ein "klassischer" Windows-Anwender erwartet/ ist gewöhnt, dass ein Programm "out of the box" funktioniert, d.h. maximal eine Setup.exe Datei zur einmaligen Installation auszuführen ist und fertig!

    Wie bereits erwähnt, halte ich ein Betriebssystem, welches weltweit quasi Standard ist, in vielen Dingen für äußerst vorteilhaft. Natürlich wäre es ggf. "schöner", wenn es sich dabei auch noch um quelloffenes Programm handeln würde oder es von einer Non-Profit Organisation entwickelt würde, aber erstens ist die reale Welt nunmal kein "Wunschkonzert", und zweitens würde wahrscheinlich immer das passieren, was ja bei Linux auch passiert ist, nämlich es gibt im Handumdrehen zig verschiedene "Derivate" (alle mit individuellen "Problemen"), sodass es im Nu eben keinen gemeinsamen Standard mehr gibt.

    Und bis jetzt habe ich auch in diesem Thread noch kein einziges Argument gelesen, dass mich auch nur ansatzweise dazu bringen könnte, über einen Umstieg auf Linux nachzudenken - schlicht weil ich für mich keinen Nutzen oder Vorteil darin sehe.

    Gruß Gunther

    1. Hi Gunther,

      Ich selbst merke auch im Bekanntenkreis, das Linux eben nicht "boomt", sondern das nahezu alle mit Windows arbeiten.
      Ja, warum auch nicht?

      genau, solange es die Anforderungen erfüllt und man mit dem System gut klarkommt: Warum nicht?

      Ich persönlich sehe für mich keinerlei Vorteile in der Verwendung von Linux. Mal abgesehen vielleicht von den Anschaffungskosten. Linux ist IMHO weder "anwendungsfreundlicher", noch "intuitiver", noch "stabiler", noch "kompatibler" als Windows. Und dass sind doch im Wesentlichen die Hauptanforderungen an ein Betriebssystem, oder?

      Dein Standpunkt als Windows-Nutzer ist völlig okay und nachvollziehbar. Ich würde auch (und damit streife ich dein anderes Posting in diesem Thread kurz) niemanden zum Umstieg auf Linux überreden oder gar drängen, wenn der- oder diejenige nicht *von sich aus* das Interesse und die Bereitschaft mitbringt.

      Abgesehen davon sehe ich für mich durchaus Vorteile in der Verwendung von Linux anstatt Windows, zum Beispiel weil ich das Windows-GUI spätestens seit Win7 für aufgebläht, umständlich und unnötig komplex halte; weil ich bei Linux eine bessere Kontrolle über die installierte Software und all ihre Komponenten habe (zumindest wenn ich eine der verbreiteten Distros verwende); und nicht zuletzt, weil ich bei Open-Source-Software jederzeit mal nachsehen kann, "wie's gemacht ist", wenn ich das wirklich will, so dass Heimlichtuerei der Softwareschmieden damit nahezu ausgeschlossen ist.
      Zugegeben, das sind alles keine Kriterien, die für "Otto Normaluser" relevant sind.

      Ich bin u.a. in ein Open-Source Projket involviert, dessen erklärtes Ziel es ist, dass der Source Code sowohl für Windows, als auch für Linux und Mac OS kompiliert werden kann. Wobei sich die Nutzeranteile in etwa zu 80% - 18% - 2% aufteilen.

      Oh, ich bin überrascht, dass der Linux-Anteil so hoch ist.

      Schön zu sehen war, dass während es für Linux-User "völlig normal" ist ein Programm erst selber zu kompilieren, die Windows-User alle wie der Ochse vorm Berg standen! ;-)

      War für mich auch zu Windows-Zeiten schon nichts Ungewöhnliches - aber ich komme auch aus der Informatiker- und Programmierer-Ecke. ;-)

      Das zeigt IMHO die unterschiedlichen Herangehensweisen, Sichtweisen, bzw. Erwartungen. Ein "klassischer" Windows-Anwender erwartet/ ist gewöhnt, dass ein Programm "out of the box" funktioniert, d.h. maximal eine Setup.exe Datei zur einmaligen Installation auszuführen ist und fertig!

      Genau das ist ein weiterer Punkt, der mich bei Windows oft *sehr* gestört hat: Man muss bei manchen Anwendungen sehr viel Aufwand treiben, wenn man wissen will, was die bei der Installation *wirklich* anstellen. Und manche Windows-Anwendungen krempeln das System ja gewaltig um, oft auch an Stellen, wo es nicht nötig und vielleicht auch nicht erwünscht ist, und wo man es nach der Installation erst wieder "geradebiegen" muss. Wesentlich sympathischer waren mir da Anwendungen, die als zip-Archiv angeboten wurden, die man im Wesentlichen nur in ein Verzeichnis seiner Wahl entpacken muss, eventuell noch ein, zwei Einträge in der Registry, einen Link ins Startmenü.

      Wie bereits erwähnt, halte ich ein Betriebssystem, welches weltweit quasi Standard ist, in vielen Dingen für äußerst vorteilhaft.

      Dadurch ist es natürlich auch ein deutlich attraktiveres Ziel für die Programmierer von Viren, Würmern, Trojanern und ähnlichem Gesocks.

      [...] und zweitens würde wahrscheinlich immer das passieren, was ja bei Linux auch passiert ist, nämlich es gibt im Handumdrehen zig verschiedene "Derivate" (alle mit individuellen "Problemen"), sodass es im Nu eben keinen gemeinsamen Standard mehr gibt.

      Ich sehe da eher ein Plus für Linux: Die Vielfalt, aus der man sich das auswählen kann, was den eigenen Anforderungen am besten entspricht. Auf der anderen Seite erfordert das natürlich wieder einen kundigen Helfer und Berater, oder viel eigenes Ausprobieren. Bevor du deinen Prinzen findest, musst du viele Frösche küssen.
      Ich finde das Austesten von verschiedenen Linux-Distros aber auch wieder sehr spannend. Ich dachte ganz am Anfang, Ubuntu wäre ungefähr mein Ding, jetzt bin ich bei dessen Variante Mint gelandet, für Server-Geschichten Gentoo, und ich probiere gern auch mal wieder was Neues.

      Und bis jetzt habe ich auch in diesem Thread noch kein einziges Argument gelesen, dass mich auch nur ansatzweise dazu bringen könnte, über einen Umstieg auf Linux nachzudenken - schlicht weil ich für mich keinen Nutzen oder Vorteil darin sehe.

      Weil das eben sehr vom persönlichen Standpunkt und den persönlichen Maßstäben/Kriterien abhängt.

      Ciao,
       Martin

      --
      Lache, und die Welt wird mit dir lachen.
      Schnarche, und du schläfst allein.
      Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
    2. [...]
      Schön zu sehen war, dass während es für Linux-User "völlig normal" ist ein Programm erst selber zu kompilieren, die Windows-User alle wie der Ochse vorm Berg standen! ;-) Das zeigt IMHO die unterschiedlichen Herangehensweisen, Sichtweisen, bzw. Erwartungen. Ein "klassischer" Windows-Anwender erwartet/ ist gewöhnt, dass ein Programm "out of the box" funktioniert, d.h. maximal eine Setup.exe Datei zur einmaligen Installation auszuführen ist und fertig!

      Das dürfte aber auch daran liegen, dass ein "Programm compilieren" unter Linux vergleichsweise einfach geht (./configure && make && sudo make install funktioniert in den meisten Fällen, ohne dass man vorher in irgendwelchen Dateien gucken muss), ein typischer Windows-User dagegen erstmal vor der Frage steht, welchen Compiler er installieren soll.

      MfG

      Andreas

      1. [...]
        Schön zu sehen war, dass während es für Linux-User "völlig normal" ist ein Programm erst selber zu kompilieren, die Windows-User alle wie der Ochse vorm Berg standen! ;-)

        Naja, "völlig normal" halte ich nun für etwas übertrieben, aber es stimmt, als Linuxuser hat man von allem den Quellcode (wenn man mal vom ELSTER-Forumlar und co absieht) und kann sich damit beschäftigen. Eine Notwendigkeit alles und jedes Trum selbst zu kompilieren gibt es längst nichtmehr (je nach Distribution). Und Binärdateien sind natürlich eigentlich von allem erhältlich und (zumindest unter Debian und co.) der normale Weg neue oder aktualisierte Programmpakete zu installieren. Alles in einen Rutsch.

        Das dürfte aber auch daran liegen, dass ein "Programm compilieren" unter Linux vergleichsweise einfach geht (./configure && make && sudo make install funktioniert in den meisten Fällen, ohne dass man vorher in irgendwelchen Dateien gucken muss), ein typischer Windows-User dagegen erstmal vor der Frage steht, welchen Compiler er installieren soll.

        Er hat erstmal von all dem was sich beim Kauf auf dem Rechner befindet in aller Regel zu 100% keine Möglichkeit an Quellcode zu gelangen.

        bye

        MH

        --
        war unregistriert "michaa"
  9. Mich würd mal interessieren, wie die Profis arbeiten, also ob ihr eher mit Windows oder Linux arbeitet.

    Tja, leider willst du gar nicht wissen, mit welchem OS ich arbeite, denn ich bin *kein* Profi ... und arbeite dennoch seit mehr als 10 Jahren mit Linux (Debian).

    Ich bin deswegen nicht unbedingt ein glücklicherer Mensch, aber doch froh mit einem OS arbeiten zu können und zu dürfen, das mich freihält von kostenpflichtigen Zwangsupdates. Für mich war mit NT4 Schluß, als klar wurde dass dort kein USB stack einziehen wurde (von ein paar proprietären Geräten mit extra kostenpflichtigen Treibern mal abgesehen).

    Ich habe mich von Anfang an (DOS 2.x) bemüht meine Rechner selbst einrichten zu können und hatte dazu immer das Glück kenntnisreiche Freunde und Nachbarn zu haben, die mir weiterhalfen. Ich habe immer dazugelernt und dass ich Windowsinstallationen bewältigen konnte hat mir beim Umstieg auf Linux (damals Debian/Potato) sehr geholfen.

    Rechner baue ich mir schon lange Zeit selbst zusammen, da muß man einfach solange rummachen, bis man das gedanklich auf Modelleisenbahnniveau heruntergebrochen hat. Und Software zum lLaufen zu bringen heißt auch nur wie beim Klavierspielen die richtigen Tasten zur richtigen Zeit zu treffen.

    ...Auf der anderen Seite sind doch Programme wie Netfusion doch geignet schnell mal eine Seite zu machen und das geht halt nur unter Windows.

    Wenns um schnell was zusammenschustern geht, da findest du unter Linux auch irgendwas womit das geht, sicher nicht so viele und so umfassende klickibunti Dinge wie unter Windows. Nur ist das ganz allgemein unter Linux so, trotz Ubuntu, dass du lernst wie was geht oder nicht, dann wirst du es wieder sein lassen. Zu Anfang wirst du niemals das Gefühl haben dass da irgendetwas einfacher und durchschaubarer ist. Das passiert nur in der langsamen (!) Auseinandersetzung. Das gilt vom Prinzip her vermutlich für alle Open Soure Programme. Nur wenn das unterlegte Operating System (OS) nicht offen ist, dann bist du diesbezüglich gezwickt. Das macht das Dazu-lernen unter Linux so effektiv, dass eben OS und darauf laufende GNU-Programme ein einziges "Ökosystem" darstellen.

    Goodnight and goodbye

    MH

    --
    war unregistriert "michaa"