Der Martin: Bürostuhl Freiberufler

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Hallo,

Und Du willst einen Stuhl haben, in den Du dich auch mal fallen lassen kannst ohne befürchten zu müssen, dass Dir das Ding unter dem Hintern zusammenbricht.
NAK. Grobe Misshandlung lasse ich nicht als Auswahlkriterium gelten.
Hast Du noch nie den Fall gehabt, dass zwischendurch ein Kollege "Deinen" Stuhl entführt und verstellt?

doch, sicher, aber ...

Meistens sieht man das, ab und zu ist man mit den Gedanken aber in einer völlig anderen Welt. Und wenn dann die Sitzfläche deutlich niedriger als gewohnt ist, fällst Du in die Sitzfälche rein.

Nö. Der Verstellbereich ist ja meist nur klein, meist nur so um die 10cm. Das heißt, selbst wenn man sich verschätzt, plumpst man höchstens diese ca. 10cm im freien Fall. DAS sollte so ein Stuhl natürlich ohne weiteres aushalten. Unter "fallen lassen" hatte ich mir jetzt eher vorgestellt, du würdest dich aus dem Stehen ungebremst in den Sitz fallen lassen.

Apropos Verstellbereich: Ich habe noch nie auf einem Bürostuhl Platz genommen, dessen Sitzhöhe ich tatsächlich so hoch einstellen konnte, wie ich sie eigentlich haben wollte. Meistens reicht sie scheinbar, wenn die Gasdruckfeder am oberen Anschlag ist; aber bei Belastung gibt sie ja etwas nach, und dann finde ich im Sitzen wieder, dass der Stuhl gern noch eine Idee höher sein dürfte.

Womit wir wieder bei Qualität wären. Wenn tragende Teile aus folienartigem Blech und Plastik bestehen, damit der Verkaufspreis unter 30 € bleiben kann, hält der Stuhl so ein Mißgeschick bestenfalls zweimal aus.

Mag sein; davon rede ich aber auch nicht. Stabil soll so'n Ding schon sein; auch das Fußkreuz ist bei den Billigheimern oft aus Plastik, so dass man sich nur mal leicht zur Seite neigen muss, und schon hebt der Stuhl einen seiner fünf Füße, weil die zwei auf der belasteten Seite nachgeben.

Eine Matratze muss auch nicht zum Trampolinspringen geeignet sein, ein Notebook nicht als Wurfwaffe, ein Sakko nicht zum Reckturnen. Bleiben wir also bitte beim bestimmungsgemäßen Gebrauch.
Da bleibe ich. Nur sollte ein Gerät, dass ich professionell benutzen will, eben auch eine gelegentliche Überlast aushalten und nicht bei 101% Last in seine Einzelteile zerfallen.

Einverstanden. Ich sagte ja schon, dass ich mir bei deiner Wortwahl etwas anderes vorgestellt habe, als du eigentlich meintest.

Der hat damals etwa 150 Mark gekostet, ist aber -vom leicht abgewetzten Polster abgesehen- immer noch erstklassig. Wenn die gebremsten Rollen nicht wären ...
150 DM waren vor 30 Jahren aber auch nicht gerade ein billiges Schnäppchen.

Stimmt, und das hat mich damals a) schockiert, wie "teuer" die Dinge sind, und b) überrascht, dass mein Vater mich trotzdem gerade zu diesem "teuren" Stuhl ermutigt hat - er ist nämlich jemand, der üblicherweise auch nur das Billigste kauft. Oft zum Ärger meiner Mutter.

Was die Belastbarkeit angeht, machen die meisten Hersteller schon von sich aus eine Angabe zum Höchstgewicht.

Hab ich noch nicht gesehen, aber da ich ungefähr im Durchschnittsbereich liege, habe ich auch noch nicht darauf geachtet.

Geht man tatsächlich an diese Grenze heran, bricht der Stuhl zwar nicht sofort zusammen, aber der Dämpfer leidet doch schon sehr, das ist jedenfalls meine Erfahrung mit reichlich "durchgerittenen" Bürostühlen. Die Angabe würde ich nicht als Dauerbelastbarkeit lesen, sondern eher als Spitzenbelastbarkeit, und für die Dauerbelastbarkeit 50% bis 75% des Wertes annehmen.

Das gilt aber auch für viele andere Produktbereiche und -spezifikationen, etwa Temperaturgrenzen für Elektronikartikel, maximale Zuladung von Fahrzeugen oder die Belastbarkeit von Taschen und Rucksäcken: Je dichter und häufiger man an diese Grenzen herangeht, desto geringer wird die Lebenserwartung des Produkts.

Schönen Sonntag noch,
 Martin

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Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir aber nicht ganz sicher.
  (Albert Einstein, deutscher Physiker)
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