(dummer) Gast: Anonymität im Netz

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Hallo M.

ich spiele mit dem Spagat, etwas zu verraten und doch hinter der Maske zu bleiben. Ein sehr interessanter Versuch, wie ich meine ...

Also hat dein Projekt auch kein Impressum? Fragwürdig ist da noch milde ausgedrückt ...

Richtig. In diesem Projekt bin ich einer von vielen. Das Projekt selbst ist nicht meins und hat natürlich ein Impressum. Du kennst SelfHTML - hat (dummer) Gast darin ein Impressum?

Du redest nicht davon irgendwas anzusehen sonder du bietest etwas an.

Das habe ich nicht geschrieben. Aber mal angenommen, du hat richtig geraten ...

Glaubst du wirklich, ein Geschäftsinhaber (um bei deinem Beispiel zu bleiben) kann anonym bleiben?

Wie geschrieben, es ist nicht "mein" Geschäft.

Nochmal: Wenn du etwas anbietest, hast du kein recht auf Anonymität sondern deine "Kunden" ein Anrecht darauf zu wissen, mit wem sie es zu tun haben.

Nein, nicht beim ersten Kontakt. Wenn du eine Tageszeitung hast, kennst du dieses Phänomen unter "Chiffre".

Du hast eine massiv falsche Auffassung

Schon bei der Geburt war ich falsch und bin dann vertauscht worden.

Das Anmeldeformular ist ein Vertrag. Du scheinst nichtmal zu wissen, was du machst und bietest etwas für andere an?

Richtig, ich habe keine Ahnung von dem, was ich mache. Geht das nicht Vielen so? Weisst du immer, was du machst und welche Konsequenzen es hat?

Ist meine Mail-Adresse eine Urkunde?

Nein, aber der Vertrag, den du abgeschlossen hast damit man dir eine Mailadresse zur Verfügung stellt.

Gut. Der Unterschied ist, dass ich bei Vergabe einer Chiffre "meiner" Zeitung vertraue, die Adresse nicht weiterzugeben (Pressegeheimnis). Dem USA-nischen Projekt "GMX" traue ich nicht zu, sich an deutsche Gesetze zu halten, ich werde nachweislich belästigt mit sinnfreien "Angeboten", ohne die Erlaubnis gegeben zu haben.

Gut, das ist die "Bezahlung" des kostenfreien Mail-Accounts. Aber eine weitere Bezahlung, etwa die Vermachung meiner Seele an den Teufel, oder die Veröffentlichung meiner Identität akzeptiere ich nicht. Ich kann mich täuschen, deshalb gehe ich sicher und gebe die Identität nicht her.

Aha,du glaubst, eine Straftat zu begeben ist ok, weil du ja nur den Staat ärgerst? Deine Rechtsaufassung ist mehr als bedenklich.

Von welcher Straftat schreibst du jetzt gerade? Bitte nenne Gesetzbuch und Paragraph. Ich bin kein Untertan, der vorbeugend und aus Unwissenheit schon mal den Kotau (Kniefall vor dem chinesischen Kaiser) einübt.

Ich bin Bürger eines (vermeintlich) freien Staates. Lass mir die Illusion des freien Staates noch ein paar Jahre.

Und rechtfertigst damit eine Straftat. Und vor Lauter Scheuklappen merkst du nicht, dass du damit den Schnüfflern Argumente für weitere Überwachung lieferst. Das ist nicht nur naiv, das ist schon richtig dumm.

Ich weiss, wer nichts zu verbergen hat, lässt seine Geldbörse unbeaufsichtigt herumliegen und fährt in Urlaub, ohne die Haustür zu verschliessen.

Ich habe Vieles zu verbergen. Ich bin Widerständler gegen die Volkszählung, habe damals dazu gestanden und tue es jederzeit.

Ich bin ein Dummer, der Fehler machen kann. Die Klugen wissen immer, was sie tun. Und werden von Fehlern unvorbereitet überrumpelt.

(dummer) Gast