dsylak: Digitaler Wandel

Bin eher aus Zufall in dieses Forum gekommen. Bin selber eher EDV Anwender, habe aber grundsätzliche html Kenntnisse und habe bereits an unserer Firmenwebsite kleinere Änderungen vorgenommen.

Nun habe ich das Archiv durchgelesen (eher überflogen) und habe festgestellt, das das Internet nun doch aus der Spieleecke raus ist. Wenn man die ersten Beiträge liest, so sieht man da waren nur ein paar Fachleute und Interessierte am Werk.

Heute hingegen läuft nahezu ein Großteil der Wirtschaft über das Internet. Sei es elektronische Kommunikation per Mail, Bestellungen im Online Shop etc.

Nun habe ich ein wenig gelesen das Bayern momentan 50% des Länderfinanzausgleichs bezahlt. Dabei wird ja das Internet diese Entwicklung noch beschleunigen. Denn Strukturschwache Regionen wie Schleswig-Holstein haben wenig Unternehmen, ergo wird dort wenig Geld in "Webtechnologien" eingesetzt.
Also wird durch das Internet es eher noch unwahrscheinlicher das Länder wie Schleswig-Holstein jemals in den Länderfinanzausgleich bezahlen. Warum? Nun z.B. haben die großen Versicherungen (meistens im Süden sitzend) über das Internet eine noch bessere Möglichkeit an Kunden zu kommen. Früher hatte z.B. eine kleine Versicherung, nennen wir Sie XY die Chance im Ort ZZ ein paar Kunden zu aquirieren, weil dort ein Versicherungsvertreter sitzt. Heute sucht jeder über das Internet den günstigsten Anbieter. Oder im Einzelhandel/Versandhandel. Die großen sind weiterhin im Internet aktiv.

Ich schweife ein wenig ab, das ist klar und ich hoffe das mein Beitrag bis dahin verständlich ist.
Was mich mal interessieren würde ist, welche Auswirkungen heute adsense Werbung auf die Wirtschaftleistung hat. Ich meine 1995 gab es sowas nicht. Heute ist jeder private Blog (fast jeder) damit tapeziert. Trotzdem gibt es noch genauso Fernsehwerbung und Zeitungswerbung wie früher. Also entweder sind die Werbeausgaben rapide angestiegen, oder die Fernsehanstalten bekommen jetzt weniger als früher.
Oder nehmen wir ein anderes Beispiel. Heute gehen Jugendliche nicht mehr so viel weg wie früher (meine Erfahrung), sondern schauen DVD Abende oder schauen per youtube Filme. Zumindest die Kinobetreiber merken das Internet sicher.
Und der Trend wird weitergehen.

Trotzdem wenn mich heute einer fragt, ob ich nochmal in meine Jugend oder Kindheit möchte, ich kann nur sagen, nein....Denn wenn ich mir vorstelle, wie leicht man heute an Informationen z.B. per wikipedia kommt. Und wenn man das mit früher vergleicht.

  1. Moin!

    Also wird durch das Internet es eher noch unwahrscheinlicher das Länder wie Schleswig-Holstein jemals in den Länderfinanzausgleich bezahlen. Warum? Nun z.B. haben die großen Versicherungen (meistens im Süden sitzend) über das Internet eine noch bessere Möglichkeit an Kunden zu kommen. Früher hatte z.B. eine kleine Versicherung, nennen wir Sie XY die Chance im Ort ZZ ein paar Kunden zu aquirieren, weil dort ein Versicherungsvertreter sitzt. Heute sucht jeder über das Internet den günstigsten Anbieter. Oder im Einzelhandel/Versandhandel. Die großen sind weiterhin im Internet aktiv.

    Ich sehe das etwas anders.

    Frueher: Es gab die grosse Versicherung A und ein paar kleinere b und c, die hauptsaechlich oertlich agierten. A allerdings war auch frueher schon im Bereich von b und c taetig. Allein weil A dick Fernsehwerbung gemacht hat und es sich auch leisten konnte fast ueberall einen Vertreter sitzen zu haben.

    Heutzutage machen b und c durch das wesentlich guenstigere internet auch ueberregional Geschaefte und konnten so ihre Einnahmen aufpeppen.

    Das Problem ist eher dass jeder der nicht am Web teilhat ins Hintertreffen geraet. Ob lokales Ladengeschaeft oder grosses Versandhaus spielt dabei keine Rolle. Ich habe in den letzten Jahren deutschlandweit und auch lokal so manches Traditionsunternehmen den Weg alles vergaenglichen gehen sehen, waehrend so mancher kleiner Neuling sich zum big Player gemausert hat.

    --
    Signaturen sind blöd!
    1. Ich habe in den letzten Jahren deutschlandweit und auch lokal so manches >Traditionsunternehmen den Weg alles vergaenglichen gehen sehen, waehrend so mancher kleiner >Neuling sich zum big Player gemausert hat.

      Zum Teil muß ich dir da Recht geben. Aber wenn man z.B. die Geschichte von Neckermann ansieht wird man feststellen das Unternehmen war eigentlich schon in den 1960er Jahren mehr oder weniger Pleite. Wurde dann aufgekauft und war jahrelang im KarstadtQuelle Konzern ein Minusgeschäft. Ich glaube in 30 Jahren haben die mal 2 oder 3 Jahre Gewinn gemacht.
      Es gibt da ja viele die sagen, "hey die Internet Konkurrenz hat denen den Garaus gemacht". Das ist aber falsch. Neckermann war ja früh im Internet, aber das Unternehmen hat einfach immer Verluste gemacht. Insgesamt nimmt ja der Standort Frankfurt/Main ab, also die haben die besten Zeiten hinter sich. Aber das ist ja nicht das Thema.
      Natürlich hat sich durch das Internet einiges gewandelt. Wenn man sich nur ansieht das es heute Suchmaschinen gibt. 1985 wäre man für Verrückt erklärt worden, wenn man sagt das mal eine Suchmaschine eines der größten Firmen der Welt wird.

      Trotzdem ist es doch zum Großteil so: Die großen Konzerne haben mehr Geld -> mehr Webdesigner -> mehr "SEO Spezialisten" -> besseres Ranking -> Mehr Umsatz im Internet
      Die "kleinen" bleiben auf der Strecke. Natürlich gibt es genug, die es geschafft haben den großen Marktanteile wegzunehmen.

      Ich habe gesehen das manche der Leute die hier posten Links zu Ihren Websiten ins Netz stellen. Da sind zum Teil ja wirklich tolle Links dabei. Hm was auf alle Fälle auf der Strecke bleibt sind Reisebüros. Aber die hat man wohl nie so wirklich gebraucht. Zumindest habe ich das Gefühl das der Urlaub in den letzten 10 Jahren nicht so viel teurer geworden ist, wenn man so die Inflation mal vergleicht bzw. sich andere Produkte ansieht.

      1. Hallo,

        Aber wenn man z.B. die Geschichte von Neckermann ansieht wird man feststellen das Unternehmen war eigentlich schon in den 1960er Jahren mehr oder weniger Pleite. Wurde dann aufgekauft und war jahrelang im KarstadtQuelle Konzern ein Minusgeschäft. Ich glaube in 30 Jahren haben die mal 2 oder 3 Jahre Gewinn gemacht.

        jetzt bin ich überrascht. Ich habe mich nie besonders für Neckermann interessiert (außer dass ich da vereinzelt mal was bestellt habe), aber ich hatte in meiner Jugend in den 80er Jahren den Eindruck, Neckermann sei neben Quelle _das_ Musterbeispiel für den großen, florierenden Versandhandel.
        Dass Neckermann zum Karstadt-Konzern gehörte, war mir bis eben völlig unbekannt; ich hielt sie bisher für Konkurrenten. Andererseits weiß ich auch erst seit wenigen Jahren um die Verbindung von Karstadt und Quelle, die ich viele Jahre lang auch für unabhängig gehalten hatte. Insbesondere war Karstadt in meiner Wahrnehmung immer "ein relativ kleines Unternehmen". Das mag daran liegen, dass Karstadt in meinem Umkreis (Großraum Stuttgart) bis in die 90er Jahre keine Warenhäuser unter diesem Namen hatte (und demzufolge nicht ins öffentliche Bewusstsein drang), bis die Hertie-Filialen nach und nach geschlossen und unter dem Namen Karstadt wieder aufgemacht wurden.

        Es gibt da ja viele die sagen, "hey die Internet Konkurrenz hat denen den Garaus gemacht". Das ist aber falsch. Neckermann war ja früh im Internet, ...

        Ja, Neckermann "war im Internet" und hat auch online verkauft. Aber das jahrzehntelang gewachsene Image als katalogbasierter Versandhandel streift man nicht mal eben in zwei, drei Jahren ab. Daher vermute ich, dass Neckermann, Quelle, Karstadt, Otto und wie sie alle hießen, sich noch so sehr um ihre Internet-Präsenz hätten bemühen können, sie wären in der öffentlichen Wahrnehmung doch immer "traditionelle" Katalog-Versandhäuser geblieben.

        Natürlich hat sich durch das Internet einiges gewandelt. Wenn man sich nur ansieht das es heute Suchmaschinen gibt. 1985 wäre man für Verrückt erklärt worden, wenn man sagt das mal eine Suchmaschine eines der größten Firmen der Welt wird.

        Stimmt. Sogar 1995 hätte das noch niemand geglaubt.

        Ich habe gesehen das manche der Leute die hier posten Links zu Ihren Websiten ins Netz stellen. Da sind zum Teil ja wirklich tolle Links dabei. Hm was auf alle Fälle auf der Strecke bleibt sind Reisebüros. Aber die hat man wohl nie so wirklich gebraucht.

        Doch, schon. Es kommt natürlich drauf an, was ich will. Ein Kurzurlaub in einer Entfernung, die ich auf jeden Fall mit dem Auto zurücklegen werde? Da würde ich auch eher im Internet nach günstigen Hotelangeboten suchen. Aber wenn es ein Paket aus mehreren Bausteinen werden soll, etwa Flug, Hotel und Mietwagen, dann gehe ich doch lieber in ein Reisebüro und lasse mir das von Leuten zusammenstellen, die von Berufs wegen den Überblick haben. Oft haben die ja auch günstige Paket-Angebote, die unterm Strich preiswerter sind, als wenn ich übers Internet alles separat zusammensuche.

        Und das im anderen Post genannte Beispiel mit den Kinos:

        Heute gehen Jugendliche nicht mehr so viel weg wie früher (meine Erfahrung), sondern schauen DVD Abende oder schauen per youtube Filme. Zumindest die Kinobetreiber merken das Internet sicher.

        Seit man Filme relativ kurze Zeit nach ihrem Erscheinen schon als DVD im Handel bekommt, hat Kino IMO keine Chance mehr. Wer tut sich denn freiwillig den Stress und die Tortur eines Kinobesuchs an, wenn man den gleichen Film wesentlich komfortabler zuhause ansehen kann?

        So long,
         Martin

        --
        Eine Nonne kommt in den Himmel. An der Pforte fragt Petrus: "Wer bist du?" - "Ich bin die Braut Jesu." Petrus stutzt einen Moment, ruft dann nach hinten: "He Freunde, habt ihr schon gehört? Der Juniorchef will heiraten!"
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        1. Wer tut sich denn freiwillig den Stress und die Tortur eines Kinobesuchs an

          Stress?

          * unangenehm abgedunkelten Räumen

          Du hast also Angst im Dunkeln.

          * dem Fehlen von Werbepausen, in denen man mal Gelegenheit zum Pinkeln hat

          Du bist nicht in der Lage, zwei Stunden ohne Toilettengang auszuhalten.

          * Verbissenen Zuschauern, die es nicht mögen, wenn man sich während des Films mit
            dem Sitznachbarn über den Film, die Schauspieler, oder Situationen unterhält, an
            die man sich erinnert fühlt (was für mich zuhause ein wesentlicher Bestandteil
            des Filmeguckens ist)

          Du bist nicht in der Lage, dich auf eine Geschichte einzulassen, du suchst ständig Ablenkung, vielleicht, weil dir die Phantasie fehlt, vielleicht, weil du Angst vor einem Kontrollverlust hast.

          Ich darf mal zusammenfassen: Du bist ungefähr fünf Jahre alt und hast vom extremen Fernsehkonsum das Zappelphilippsyndrom. Du bist zu bedauern. Ehrlich.

          Es gibt nichts Schöneres als sich in einen kuscheligen Kinosessel fallen zu lassen, das Licht geht aus, der Vorhang öffnet sich - und dann bin ich zwei Stunden weg. Lachen, hoffen, fürchten, auch mal ein Tränchen vergießen. Wer das nicht kann, ist arm dran.

          1. Hallo,

            Wer tut sich denn freiwillig den Stress und die Tortur eines Kinobesuchs an
            Stress?

            ja, wobei Stress noch untertrieben ist. Unwohlsein oder Qual trifft's eher.

            * unangenehm abgedunkelten Räumen
            Du hast also Angst im Dunkeln.

            Knapp daneben. Ich fühle mich in heller Umgebung wohl, ich fühle mich im Dunkeln noch wohler - aber der krasse Übergang zwischen beiden oder gar der dauernde Wechsel strengt meine Augen extrem an und ermüdet mich deshalb stark, führt in kurzer Zeit zu Kopfschmerzen.

            * dem Fehlen von Werbepausen, in denen man mal Gelegenheit zum Pinkeln hat
            Du bist nicht in der Lage, zwei Stunden ohne Toilettengang auszuhalten.

            Doch, wenn ich mich bemühe. Aber dann wird's unangenehm.

            * Verbissenen Zuschauern, die es nicht mögen, wenn man sich während des Films mit
              dem Sitznachbarn über den Film, die Schauspieler, oder Situationen unterhält, an
              die man sich erinnert fühlt (was für mich zuhause ein wesentlicher Bestandteil
              des Filmeguckens ist)
            Du bist nicht in der Lage, dich auf eine Geschichte einzulassen, ...

            Doch, sogar so sehr, dass mir bei manchen Schnulzen die Tränen kommen und ich mich gedanklich in die Story versetze und dieses Gefühl mit meinen "fellow spectators" teilen möchte (sorry, ich wusste nicht, wie ich das am besten in Deutsch ausdrücken soll).

            du suchst ständig Ablenkung, vielleicht, weil dir die Phantasie fehlt, vielleicht, weil du Angst vor einem Kontrollverlust hast.

            Das mag sogar sein.

            Ich darf mal zusammenfassen: Du bist ungefähr fünf Jahre alt und hast vom extremen Fernsehkonsum das Zappelphilippsyndrom. Du bist zu bedauern. Ehrlich.

            Knapp daneben. Ich bin 44, sehe sehr wenig fern, und wenn, dann gezielt die Sendungen, die ich mir vorher in der Programmzeitschrift ausgesucht habe, betrachte den Fernsehgenuss aber nur als Hintergrund-Unterhaltung.

            Es gibt nichts Schöneres als sich in einen kuscheligen Kinosessel fallen zu lassen, das Licht geht aus, der Vorhang öffnet sich - und dann bin ich zwei Stunden weg. Lachen, hoffen, fürchten, auch mal ein Tränchen vergießen. Wer das nicht kann, ist arm dran.

            Alles okay - aber bitte ohne harte Kontraste. Also die Raumhelligkeit der Mattscheibe oder Leinwand angepasst, und die Lautstärke des Films nur mäßig über normaler Zimmerlautstärke. Dann kann auch ich mich ein bis zwei Stunden fallen lassen.

            Ciao,
             Martin

            --
            Zwei Kumpels sitzen vor dem Computer. "Welche Suchmaschine benutzt du eigentlich meistens?" - "Prima Vera." - "Hmm, kenn' ich gar nicht." Dann geht die Tür auf: "Schatz ich habe deine Sonnenbrille wiedergefunden!" - "Prima, Vera!"
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            1. "fellow spectators" teilen möchte (sorry, ich wusste nicht, wie ich das am besten in Deutsch ausdrücken soll).

              Mitguckern tut's.

              Gern geholfen,
              Baba

        2. Hallo,

          Doch, schon. Es kommt natürlich drauf an, was ich will. Ein Kurzurlaub in einer Entfernung, die ich auf jeden Fall mit dem Auto zurücklegen werde? Da würde ich auch eher im Internet nach günstigen Hotelangeboten suchen. Aber wenn es ein Paket aus mehreren Bausteinen werden soll, etwa Flug, Hotel und Mietwagen, dann gehe ich doch lieber in ein Reisebüro und lasse mir das von Leuten zusammenstellen, die von Berufs wegen den Überblick haben. Oft haben die ja auch günstige Paket-Angebote, die unterm Strich preiswerter sind, als wenn ich übers Internet alles separat zusammensuche.

          Ich bin da ja komplett anders gestrickt, das einzige was ich im voraus plane ist der Flug ungefähr in die nähe wohin ich möchte. Danach suche ich mir dort öffentlich Verkehrsmittel/Taxi und frage mich dann dort bei Einheimischen und anderen Touristen durch wo man denn übernachten könnte, hehe das hat aber schon das eine oder andere mal dazu geführt dass ich mal ne Nacht vor dem Bahnhof oder so übernachten durfte weil so spät abends keine Hotells/Gaststätten mehr Zimmer frei hatten. Aber ich bereue nichts!

          Ich bin da eher der der die Freiheit mag am nächsten Tag einfach aufbrechen und mir ein neues Hotell oder auch einen neue Stadt aussuchen zu können. Das geht natürlich nur wenn ich alleine oder mit anderen Erwachsenen Reise, wenn Kinder dabei sind mache ich mir da eher Gedanken im voraus, aber dann dennoch alleine für mich übers Internet.

          /Jeena

        3. Hai

          Hallo,

          Natürlich hat sich durch das Internet einiges gewandelt. Wenn man sich nur ansieht das es heute Suchmaschinen gibt. 1985 wäre man für Verrückt erklärt worden, wenn man sagt das mal eine Suchmaschine eines der größten Firmen der Welt wird.

          Stimmt. Sogar 1995 hätte das noch niemand geglaubt.

          Google ist keine suchmaschine mehr, das ist einer der hauptgründe warum sie so viel geld scheffeln.

          Seit man Filme relativ kurze Zeit nach ihrem Erscheinen schon als DVD im Handel bekommt, hat Kino IMO keine Chance mehr. Wer tut sich denn freiwillig den Stress und die Tortur eines Kinobesuchs an, wenn man den gleichen Film wesentlich komfortabler zuhause ansehen kann?

          Jup. Vor allem mit riesengrossen fernsehern in den wohnungen und heimkino surround anlagen. Ich war glaube ich, das letzte mal vor 10 jahren im kino -- als der erste Hulk rauskam. Das hat mich kuriert.

          Oder nehmen wir ein anderes Beispiel. Heute gehen Jugendliche nicht mehr so viel weg wie früher (meine Erfahrung), sondern schauen DVD Abende oder schauen per youtube Filme. Zumindest die Kinobetreiber merken das Internet sicher.

          Ob jetzt jugendliche weniger oft weggehen bezweifel ich jetzt mal. Zumindest als ich noch jugendlicher war gabs auch schon computer, und ich war trotzdem viel unterwegs (und habe auch viel gezockt).

          Insgesamt ist das beispiel mit den kinos kein schlechtes. Das problem, vor allem in der film/musik-indistrie, ist doch das die gerne bei ihren alten methoden bleiben wollen und sich ebend NICHT an den 'digitalen wandel' anpassen wollen. Wenn Warner Bros oder jemand anderes der big player aus diesem sektor vor 3,4 jahren schon angefangen hätten ihre medien übers netz (HD, Legal, Bezahlbar) anzubieten würden die sich jetzt ne goldene nase verdienen. Über drittanbieter funktioniert das ja schon ganz gut für die meisten (bin da allerdings nicht so überinformiert).

          Ich finde das auch kleine unternehmen durchaus möglichkeiten haben sich relativ könstengünstig einen internetauftritt aufzubauen oder aufbauen zu lassen. Viele haben allerdings noch nicht verstanden worauf es ankommt, und in "unserer" branche gibt es viele faule eier, die einfach technisch nicht auf den neusten stand sind und crap produzieren für den sie unsummen von geld verlangen.
          (Ich hatte erst einen kunden der auf mich zugekommen ist um eine grossteil statische seite (5 seiten, ein gästebuch) machen zu lassen. Die firma davor wollte 3000 euro, und für die erstellung des pflichtenheftes sind 300 euro einfach so ins nichts geflossen. Ich hab die seite einfach für 300 euro gemacht, und war nach nem halben tag damit fertig.))

          Meine freundin hat den vorteil das sie sich einen webentwickler geangelt hat. Nach einem jahr internetpräsenz ist sie unter den ersten 3 google ergebnissen für den suchbegriff "branche stadt", und mehr als 50% ihrer kunden kommen über ihre internetseite zu ihr. 90% der seiten, ihre branche betreffend, sind meistens selbstgemacht oder von unfähigen entwicklern. DIE gehen dann natürlich unter.

          So long,
          Martin

          Mfg entropie

          --
          Whenever people agree with me I always feel I must be wrong.
            -- Oscar Wilde
          1. Moin,

            Google ist keine suchmaschine mehr, das ist einer der hauptgründe warum sie so viel geld scheffeln.

            das ist wohl so; für _mich_ ist Google dennoch primär eine Suchmaschine. Ich nutze außer Google Search und Google Maps keine weiteren Dienste dieses Konzerns. Jedenfalls nicht wissentlich.

            Oder nehmen wir ein anderes Beispiel. Heute gehen Jugendliche nicht mehr so viel weg wie früher (meine Erfahrung), sondern schauen DVD Abende oder schauen per youtube Filme. Zumindest die Kinobetreiber merken das Internet sicher.
            Ob jetzt jugendliche weniger oft weggehen bezweifel ich jetzt mal. Zumindest als ich noch jugendlicher war gabs auch schon computer, und ich war trotzdem viel unterwegs (und habe auch viel gezockt).

            In meiner Jugendzeit fielen zum Stichwort Computer vor allem die Bezeichnungen "C64", "Atari ST" und "ZX Spectrum" (in der Reihenfolge der Häufigkeit in der Clique). Und wir saßen oft und lange vor den Kisten, sowohl allein, als auch (seltener) zu mehreren. Gespielt wurde bei uns allerdings nur gelegentlich; überwiegend war's "Forschen, Probieren, Programmieren". Fürs klassische "Weggehen", z.B. Kino, Disco, Veranstaltungen, war ich schon damals nicht der Typ. Mich in die Menge zu mischen habe, war damals schon nicht mein Ding - dann schon lieber allein zu Haus.

            Insgesamt ist das beispiel mit den kinos kein schlechtes. Das problem, vor allem in der film/musik-indistrie, ist doch das die gerne bei ihren alten methoden bleiben wollen und sich ebend NICHT an den 'digitalen wandel' anpassen wollen. Wenn Warner Bros oder jemand anderes der big player aus diesem sektor vor 3,4 jahren schon angefangen hätten ihre medien übers netz (HD, Legal, Bezahlbar) anzubieten würden die sich jetzt ne goldene nase verdienen. Über drittanbieter funktioniert das ja schon ganz gut für die meisten (bin da allerdings nicht so überinformiert).

            Da könntest du durchaus Recht haben.

            Ciao,
             Martin

            --
            Heutzutage gilt ein Mann schon dann als Gentleman, wenn er wenigstens die Zigarette aus dem Mund nimmt, bevor er eine Frau küsst.
              (Barbra Streisand, US-Schauspielerin)
            Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
  2. Tach,

    Nun habe ich ein wenig gelesen das Bayern momentan 50% des Länderfinanzausgleichs bezahlt. Dabei wird ja das Internet diese Entwicklung noch beschleunigen. Denn Strukturschwache Regionen wie Schleswig-Holstein haben wenig Unternehmen, ergo wird dort wenig Geld in "Webtechnologien" eingesetzt.

    in der Vergangenheit scheint der Länderfinanzausgleich ja geholfen zu haben, Bayern gehört nämlich erst seit 1989 zu den Zahlern und hat davor fast 40 Jahre lang mit auf der Nehmerseite gesessen.

    mfg
    Woodfighter

  3. Hi,

    Trotzdem wenn mich heute einer fragt, ob ich nochmal in meine Jugend oder Kindheit möchte, ich kann nur sagen, nein....Denn wenn ich mir vorstelle, wie leicht man heute an Informationen z.B. per wikipedia kommt. Und wenn man das mit früher vergleicht.

    das hat aber auch Nachteile. Erstens ist die meiste Information nur zum Smalltalk interessant, wenn man sich nicht wirklich damit auskennt. Irgendwelche Abstände zu Planeten auswendig zu wissen oder zoologische Namen exotischer Tiere ist nicht wirklich wichtig. Zweitens gab es damals schon Bibliotheken und jeder, der sich mit einem Thema beschäftigt hat, hat das damals -meines Erachtens- intensiver getan. Da hat man sich per Handbuch und per persönlichem Austausch bei Cola und selbstgemachter Pizza Basic und Assembler beigebracht und die ersten Schritte via Akustikkoppler im Netz gemacht. Heutzutage lernen die Kinder Kurvendiskussion per youtube! Ausserdem war man mehr draussen, hat mehr diskutiert, hat mehr persönlich kommuniziert, mehr erlebt. Sag ich als alter Sack.

    1. Hallo,

      ... jeder, der sich mit einem Thema beschäftigt hat, hat das damals -meines Erachtens- intensiver getan.

      Nein, genau das Gegenteil war der Fall. Die Fahrt zur Bibliothek in der Stadt war mühsam und man musste sie so timen wie die Eltern die vielleicht zwei mal im Monat da hin sind gerade auch Zeit und Lust hatten so zu fahren dass man ankam bevor die Bibliothek schon um 16 Uhr zumachte.

      Oder man hat auf das Bibliothekenauto gewartet was einmal in der Woche im Dorf vorbeikam und dann vielleicht, aber meistens nicht, ein Buch zum Thema hatte in das man sich vertiefen wollte.

      Da hat man sich per Handbuch und per persönlichem Austausch bei Cola und selbstgemachter Pizza Basic und Assembler beigebracht und die ersten Schritte via Akustikkoppler im Netz gemacht.

      Ich habe das einzige Handbuch was ich hatte, das Handbuch für AmigaBASIC, mehrere male von vorne bis hinten durchgelesen. Ich habe aber nur so wenig verstanden dass ich es nicht mal geschafft habe eine Linie von oben rechts nach unten links zu zeichnen. Die anderen in meinem Alter haben mit dem Amiga nur Spiele gespielt, da hat sich keiner für Basic oder Assembler interessiert, und zu dem Zeitpunkt habe ich sogar in einer Kleinstadt nicht wie später auf dem Dorf gewohnt.

      Mein Bruder ist 10 jahre jünger als ich und er ist als 9-jähriger schon mit dem Internet in Berührung gekommen, mit hilfe dessen hat er sich innerhalb von wenigen Monaten auf meinem rechner, während ich auf der Arbeit war, das Programmieren in Flash beigebracht, was er so verinnerlicht hat dass er dann später ein Jahr Praktikum ausfallen lassen konnte weil sein Ausbilder gesehen hat dass er das nicht nötig hat.

      Mit dieser Anekdote möchte ich aufzeigen dass dieser persönliche austausch zwar nett ist aber für die Meisten einfach nicht stattfinden kann, weil es in dem Gebiet wo sie wohnen keine gleichgesinnten gibt. Diese findet man aber online unglaublich einfach, und austausch über irgendwelche Foren ist einfach nun mal besser als kein Austausch.

      Heutzutage lernen die Kinder Kurvendiskussion per youtube! Ausserdem war man mehr draussen, hat mehr diskutiert, hat mehr persönlich kommuniziert, mehr erlebt. Sag ich als alter Sack.

      Jo mehr draußen war man wohl, das stimmt, aber mehr diskutiert? Das wage ich auch zu bezweifeln. Und mehr erlebt? Das glaube ich auch kaum wenn ich mir meine 13-jährige Tochter angucke, was die in ihren jungen Jahren schon erlebt hat und welche Diskussionen ich mit ihr führen kann, da war ich als 17-jähriger noch nicht so weit.

      /Jeena

      1. Hi

        ... jeder, der sich mit einem Thema beschäftigt hat, hat das damals -meines Erachtens- intensiver getan.
        Nein, genau das Gegenteil war der Fall. Die Fahrt zur Bibliothek in der Stadt war mühsam und man musste sie so timen wie die Eltern die vielleicht zwei mal im Monat da hin sind gerade auch Zeit und Lust hatten so zu fahren dass man ankam bevor die Bibliothek schon um 16 Uhr zumachte.

        Unsinn. Wenn die Gegebenheiten so schlecht waren, mag das vielleicht so sein. Ich habe direkt neben einer Bibliothek gewohnt, in der ich mich mit genügend Stoff versorgen konnte. Dann ist es wohl eher ein Verteilungsproblem gewesen. Meines Erachtens hat man die Bücher eher "studiert", als ziellos durchgeklickt und Wissen "aufgesaugt". Man hat sich vielleicht noch eher Gedanken machen müssen, über Textaufbau und Gliederung eines Referats zum Beispiel, weil es keine oder wenig Vorlagen gab.

        Wenn deine Theorie stimmen würde, müssten Jugendliche -zumindest naturwissenschaftlich- sehr viel weiter sein. Sind sie aber nicht, die Anforderungen sinken, Lehrstoffe werden aber umfangreicher. Zumindest für die Masse.

        Oder man hat auf das Bibliothekenauto gewartet was einmal in der Woche im Dorf vorbeikam und dann vielleicht, aber meistens nicht, ein Buch zum Thema hatte in das man sich vertiefen wollte.

        sehr speziell. Sowas kenne ich nicht.

        Da hat man sich per Handbuch und per persönlichem Austausch bei Cola und selbstgemachter Pizza Basic und Assembler beigebracht und die ersten Schritte via Akustikkoppler im Netz gemacht.
        Ich habe das einzige Handbuch was ich hatte, das Handbuch für AmigaBASIC, mehrere male von vorne bis hinten durchgelesen. Ich habe aber nur so wenig verstanden dass ich es nicht mal geschafft habe eine Linie von oben rechts nach unten links zu zeichnen. Die anderen in meinem Alter haben mit dem Amiga nur Spiele gespielt, da hat sich keiner für Basic oder Assembler interessiert, und zu dem Zeitpunkt habe ich sogar in einer Kleinstadt nicht wie später auf dem Dorf gewohnt.

        Das lag weder am Handbuch noch am Rechner.

        Mein Bruder ist 10 jahre jünger als ich und er ist als 9-jähriger schon mit dem Internet in Berührung gekommen, mit hilfe dessen hat er sich innerhalb von wenigen Monaten auf meinem rechner, während ich auf der Arbeit war, das Programmieren in Flash beigebracht, was er so verinnerlicht hat dass er dann später ein Jahr Praktikum ausfallen lassen konnte weil sein Ausbilder gesehen hat dass er das nicht nötig hat.

        Mit dieser Anekdote möchte ich aufzeigen dass dieser persönliche austausch zwar nett ist aber für die Meisten einfach nicht stattfinden kann, weil es in dem Gebiet wo sie wohnen keine gleichgesinnten gibt. Diese findet man aber online unglaublich einfach, und austausch über irgendwelche Foren ist einfach nun mal besser als kein Austausch.

        Richtig, Fachwissen Austauschen über onlineforen bzw. früher Mailboxen oder News ist natürlich was anderes. Es ging aber im Thread um "Kindheit".

        Heutzutage lernen die Kinder Kurvendiskussion per youtube! Ausserdem war man mehr draussen, hat mehr diskutiert, hat mehr persönlich kommuniziert, mehr erlebt. Sag ich als alter Sack.
        Jo mehr draußen war man wohl, das stimmt, aber mehr diskutiert? Das wage ich auch zu bezweifeln. Und mehr erlebt? Das glaube ich auch kaum wenn ich mir meine 13-jährige Tochter angucke, was die in ihren jungen Jahren schon erlebt hat und welche Diskussionen ich mit ihr führen kann, da war ich als 17-jähriger noch nicht so weit.

        Ich kann das nicht beurteilten, weil ich weder deine Kinder noch dich kenne und nicht weiß, was diese erlebt haben. Ich für meinen Teil habe in meiner Jugend sehr viel erlebt, auch jenseits des Brotkastens.

        1. Hallo,

          Unsinn. Wenn die Gegebenheiten so schlecht waren, mag das vielleicht so sein.

          Ähm irgendwie widersprichst du dir in dieser Zeile selbst.

          Ich habe direkt neben einer Bibliothek gewohnt

          Das ist zwar schön für dich aber für die Diskussion irrelevant, da es für den Großteil der Befölkerung einfach nicht zutrifft.

          Dann ist es wohl eher ein Verteilungsproblem gewesen.

          Wie man das problem jetzt benennt ist eigentlich nebensächlich, mein Argument dass die meisten nur mit Mühe an Informationen herankommen konnten steht unabhängig davon ob es ein Verteilungsproblem war oder was auch immer.

          Meines Erachtens hat man die Bücher eher "studiert", als ziellos durchgeklickt und Wissen "aufgesaugt".

          Ich frage mich ja schon sehr wo du die Informationen her hast wie sich die Jugendlichen heute ihr Wissen aneignen. Das klingt leider verdächtig nach Bild-Zeitung und Stammtisch Niveau.

          Wenn deine Theorie stimmen würde, müssten Jugendliche -zumindest naturwissenschaftlich- sehr viel weiter sein. Sind sie aber nicht, die Anforderungen sinken, Lehrstoffe werden aber umfangreicher. Zumindest für die Masse.

          So ein Unsinn, du scheinst dich bei diesem Thema leider wirklich komplett von der Wirklichkeit ausgeklinkt zu haben.

          Das lag weder am Handbuch noch am Rechner.

          Naja, natürlich lag die Schuld bei meinen Vorfahren, die mir nicht genügend schlaue Gene mitgegeben haben damit ich alleine aus dem einzigen Buch das ich hatte genügend Informationen raussaugen konnte damit ich eine Linie von oben links nach unten rechts zeichnen kann. Dennoch behaupte ich dass wenn ich jemanden online hätte fragen können, wie mein 9-jähriger Bruder, dann hätte ich nicht nur das geschafft sondern hätte auch ganz andere Dinge hinbekommen.

          Richtig, Fachwissen Austauschen über onlineforen bzw. früher Mailboxen oder News ist natürlich was anderes. Es ging aber im Thread um "Kindheit".

          Ja und ich schrieb über meinen zu diesem Zeitpunkt 9-jährigen Bruder, gilt das schon nicht mehr als "Kindheit"? (Warum eigentlich in Anführungszeichen?)

          Ich für meinen Teil habe in meiner Jugend sehr viel erlebt, auch jenseits des Brotkastens.

          Das ist ja auch sehr schön für dich, was ich aber nicht verstehe ist woher du das Wissen darum hast dass Jugendliche heute das irgendwie anders machen?

          /Jeena