Der Martin: Brauche Hilfe bei Recherche zum Thema RFID

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Hallo,

schön, mal wieder von dir zu hö^Wlesen. :-)

Ich möchte mich gerne umfassend und möglichst vielfältig über das Thema RFID informieren.

Eher aus Anwendersicht, oder eher aus technischer Sicht?

Habt ihr gute Links zum Thema RFID? Egal, ob Pro oder Contra. Mir ist nur wichtig, dass mir kein Blödsinn erzählt wird.

Also ... viel weiß ich darüber auch nicht, und mein Wissen liegt eher im technischen Bereich.

  • Wie funktioniert RFID (für Dummies)?

Ich versuch's ganz einfach. ;-)
Der Transponder, im Volksmund auch RFID-Chip genannt, ist ein winziger Microcontroller mit einer Funkantenne. Von der Leseeinheit wird er mit einem Funksignal "angestrahlt". Wenn der Abstand klein genug ist, genügt die Energie des Funksignals, um damit den Chip zu versorgen. Der "wacht auf" und fängt an, seinerseits ein codiertes Funksignal zurückzusenden. Das wird von der Leseeinheit aufgefangen und ausgewertet. So kann jeder RFID-Chip quasi durch seinen "Fingerabdruck" eindeutig erkannt werden.
Darüber hinaus gibt es Chips, denen man während dieses Vorgangs noch zusätzliche Daten übermitteln kann, die sie intern in einem Speicher ablegen und beim nächsten Lesevorgang wieder zurücksenden.

  • Wofür ist es entwickelt worden?

Zur elektronischen Kennzeichnung von Waren oder Transportbehältern, z.B. um Fertigungs- und Logistikabläufe zu automatisieren. Beispiel: Ein Lager mit angegliedertem Versand. Der Mitarbeiter (oder ein Roboter) nimmt einen Versandkarton, auf dem bereits ein RFID-Chip klebt. Dieser Karton rollt nun durchs Lager. An jeder Regalstation befindet sich ein RFID-Lesegerät, das in Sekundenbruchteilen erkennt: Da kommt Karton Nr. 729284. Der Computer "dahinter" weiß anhand der Nummer genau, welche Artikel in diesen Karton fallen sollen und wieviele.
Minuten später kommt der vollständig befüllte Karton wieder zum Vorschein. Kein Artikel der Bestellung ist vergessen oder verwechselt worden (wenn alles funktioniert hat).

Auch Container-Umschlaghäfen verwenden RFID, um die Überseecontainer (und damit ihren Inhalt) zu identifizieren. Sogar die Müllabfuhr verwendet in manchen Landkreisen RFID-Chips an den Tonnen, so dass der Müllmann eine Tonne mit nicht erlaubtem Inhalt (z.B. Glas oder Altmetall) sofort identifizieren kann - und das System weiß dann sofort, dass Herr Mustermann aus der Bahnhofstraße ein Müllsünder ist.

Auch die Transponderkarten, die manche Firmen für die Zugangskontrolle und Zeiterfassung nehmen, arbeiten teilweise auf RFID-Basis.

  • Wofür kann man es benutzen?

Um so ziemlich alles und jeden automatisch zu identifizieren und wiederzuerkennen. Um zu überwachen, wo ein bestimmtes markiertes Objekt überall auftaucht.

  • Was muss Otto Normalverbraucher so darüber wissen, um sich vor Mißbrauch zu schützen?

Ist ein Schutz gegen Missbrauch überhaupt wirksam möglich? Wir Normalbürger wissen ja nicht einmal, in welchen Alltagsgegenständen heute schon RFID-Chips stecken, geschweige denn, wo kompatible Leseeinrichtungen installiert sind. Hat der neue Personalausweis vielleicht auch RFID? Kann es sein, dass ich damit auf Schritt und Tritt in der Stadt verfolgt werden kann? Ich fürchte, dass diese Technik der Kontrolle (oder der Kontrollmöglichkeit) schon lange entglitten ist.

Ciao,
 Martin

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