Felix Riesterer: HTTP/2 ist fertig - mal gespannt...

Liebe Mitlesende,

der neue HTTP/2-Standard ist fertig. Google hatte ja mit seinem SPDY-Protokoll schon einige Vorarbeit geleistet, die in HTTP/2 nun Verwendung findet (Google entwickelt folgerichtig SPDY nicht mehr weiter).

Mal sehen, wann Server und Browser das vernünftig umsetzen werden und was das für den PHP- und JavaScript-Einsatz bedeutet. Ich bin ja so gespannt!

Liebe Grüße,

Felix Riesterer.

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"Wäre die EU ein Staat, der die Aufnahme in die EU beantragen würde, müsste der Antrag zurückgewiesen werden - aus Mangel an demokratischer Substanz." (Martin Schulz, Präsident des EU-Parlamentes)
  1. der neue HTTP/2-Standard ist fertig. Google hatte ja mit seinem SPDY-Protokoll schon einige Vorarbeit geleistet

    Mal sehen, wann Server und Browser das vernünftig umsetzen werden und was das für den PHP- und JavaScript-Einsatz bedeutet. Ich bin ja so gespannt!

    Ist dir im letzten Jahr irgendwas aufgefallen? Nein? Dann wirst du auch in Zukunft nichts merken. Dein Browser, so du nicht irgendeinen Exoten nutzt, verwendet SPDY schon lange, auf mindestens jeder zweiten Domain wird irgendein Google-Server per SPDY kontaktiert. Dazu kommen Youtube, Facebook, Twitter, Akamai, …

    Die theoretischen Verbesserungen sind nicht abzusprechen, aber es sollte niemand erwarten, Webseiten würden sich mit einem Male merklich schneller aufbauen. Das werden sie nicht.

    1. Lieber Mattes,

      Ist dir im letzten Jahr irgendwas aufgefallen? Nein? Dann wirst du auch in Zukunft nichts merken. Dein Browser, so du nicht irgendeinen Exoten nutzt, verwendet SPDY schon lange, auf mindestens jeder zweiten Domain wird irgendein Google-Server per SPDY kontaktiert. Dazu kommen Youtube, Facebook, Twitter, Akamai, …

      aha, mein FF nutzt SPDY? Das nützt nur dann etwas, wenn der Server, von dem ich die Seite beziehe, ebenfalls SPDY unterstützt. Und das tun meines Wissens nach noch nicht viele. Da ich Google-Server per hosts-Datei gesperrt habe, wird einiges an Tracking in mein lokales Apache-Fehlerlog umgeleitet. Facebook, Twitter, Akamai, ... sind genau die Seiten, die ich nicht aufrufe (zumindest nicht als Websites), von daher nutze ich wahrscheinlich SPDY wesentlich seltener, als Du es gerade dargestellt hast.

      Die theoretischen Verbesserungen sind nicht abzusprechen, aber es sollte niemand erwarten, Webseiten würden sich mit einem Male merklich schneller aufbauen. Das werden sie nicht.

      Aha, und warum nicht? Nur weil wir jetzt schon den Tempovorteil nutzen? Zumindest liest sich so Dein Posting...

      Liebe Grüße,

      Felix Riesterer.

      --
      "Wäre die EU ein Staat, der die Aufnahme in die EU beantragen würde, müsste der Antrag zurückgewiesen werden - aus Mangel an demokratischer Substanz." (Martin Schulz, Präsident des EU-Parlamentes)
      1. aha, mein FF nutzt SPDY? Das nützt nur dann etwas, wenn der Server, von dem ich die Seite beziehe, ebenfalls SPDY unterstützt. Und das tun meines Wissens nach noch nicht viele.

        Wie beschrieben: Die Anbieter, die gefühlte 50% der Seitenaufrufe in Europa und Nordamerika auf sich ziehen, unterstützen SPDY. Das Ding ist in Grundzügen also schon längst da – und keinen juckt's.

        Die theoretischen Verbesserungen sind nicht abzusprechen, aber es sollte niemand erwarten, Webseiten würden sich mit einem Male merklich schneller aufbauen. Das werden sie nicht.

        Aha, und warum nicht? Nur weil wir jetzt schon den Tempovorteil nutzen?

        Die Geschwindigkeit, mit der sich eine Seite aufbaut, hängt nicht nur am Protokoll und seinen Stolpersteinen. Eine Seite von 500 KByte flutscht nicht schneller durch die Leitung, weil protokollseitig fünf KByte und 100 ms für zusätzlichen Verbindungsaufbau eingespart werden, um's mal etwas platt auszudrücken.

        Dass die Optimierung für den Endanwender keine merklichen Auswirkungen hat, ist daran zu erkennen, dass der Wechsel von HTTP/1 zu SPDY niemandem aufgefallen ist, obwohl jeder (außer dir) es schon benutzt.

        Auf Serverseite sieht das sicher anders aus, und je größer der Anbieter, desto größer der Nutzen. Dass SPDY bei Google entstanden ist und Facebook zu den ersten Umsetzern gehört, kommt nicht von ungefähr.

        1. Lieber Mattes,

          obwohl jeder (außer dir) es schon benutzt.

          das halte ich für reine Spekulation. In den Request-Headern müsste dann ja wohl HTTP/2 stehen, anstatt HTTP/1 oder HTTP/1.1 - oder irre ich mich da?

          Auf Serverseite sieht das sicher anders aus, und je größer der Anbieter, desto größer der Nutzen. Dass SPDY bei Google entstanden ist und Facebook zu den ersten Umsetzern gehört, kommt nicht von ungefähr.

          Das klingt alles sehr plausibel. Wenn ich jedoch http://facebook.com aufrufe, sendet mein Firefox 35.0.1 brav einen HTTP/1.1-Request und bekommt selbstverständlich eine passende Antwort.

          Kannst Du mir mal zeigen, inwiefern die folgenden Anbieter HTTP/2 oder SPDY einsetzen, um Deine Behauptung "fast jeder (außer dir)" zu untermauern?

          • de.wikipedia.org
          • faz.de
          • gmx.de
          • spon.de
          • web.de
          • yahoo.de
          • zeit.de

          Ich würde Deiner Behauptung ja gerne Glauben schenken, allein mir fehlen die Gründe!

          Liebe Grüße,

          Felix Riesterer.

          --
          "Wäre die EU ein Staat, der die Aufnahme in die EU beantragen würde, müsste der Antrag zurückgewiesen werden - aus Mangel an demokratischer Substanz." (Martin Schulz, Präsident des EU-Parlamentes)
          1. Hallo

            das halte ich für reine Spekulation. In den Request-Headern müsste dann ja wohl HTTP/2 stehen, anstatt HTTP/1 oder HTTP/1.1 - oder irre ich mich da?

            Da SPDY nur ein Protokollerweiterung zu 1.1 ist, steht da nach wie vor brav HTTP/1.1. HTTP/2 hingegen kann noch keiner unter dem Namen HTTP/2 einsetzen, weil das ja funkelnagelneu ist.

            Tschö, Auge

            --
            Verschiedene Glocken läuteten in der Stadt, und jede von ihnen vertrat eine ganz persönliche Meinung darüber, wann es Mitternacht war. Terry Pratchett, "Wachen! Wachen!" ie:{ fl:| br:> va:) ls:[ fo:) rl:( ss:| de:> js:| zu:}
            1. Liebes Auge,

              Da SPDY nur ein Protokollerweiterung zu 1.1 ist, steht da nach wie vor brav HTTP/1.1.

              OK. Das kann ich akzeptieren. Aber wie kann ich nun Mattes' Behauptung überprüfen, dass sich hinter einigen HTTP/1.1-Aufrufen tatsächlich SPDY-Aufrufe bzw. bei der Beantwortung SPDY-Responses abspielen?

              HTTP/2 hingegen kann noch keiner unter dem Namen HTTP/2 einsetzen, weil das ja funkelnagelneu ist.

              Akzeptiert. Das überzeugt mich.

              Woran erkenne ich denn jetzt SPDY-Kommunikation in meinem FF?

              Liebe Grüße,

              Felix Riesterer.

              --
              "Wäre die EU ein Staat, der die Aufnahme in die EU beantragen würde, müsste der Antrag zurückgewiesen werden - aus Mangel an demokratischer Substanz." (Martin Schulz, Präsident des EU-Parlamentes)
              1. Woran erkenne ich denn jetzt SPDY-Kommunikation in meinem FF?

                about:networking

                1. Lieber Mattes,

                  about:networking

                  vielen Dank. Meine Ergebnisse bezüglich "jeder (außer dir)":

                  • apis.google.com
                  • safebrowsing-cache.google.com
                  • www.facebook.com

                  Bei mehr steht kein "true" unter SPDY. Soviel zum Wahrheitsgehalt Deiner Verallgemeinerung. Hatte schon so ein Gefühl, denn immer wenn ich solche Phrasen wie "jeder (außer dir)" lese, weiß ich aus Erfahrung, dass der Autor einer solchen Phrase auf einem sehr hölzernen Weg ist.

                  Liebe Grüße,

                  Felix Riesterer.

                  --
                  "Wäre die EU ein Staat, der die Aufnahme in die EU beantragen würde, müsste der Antrag zurückgewiesen werden - aus Mangel an demokratischer Substanz." (Martin Schulz, Präsident des EU-Parlamentes)
                    • apis.google.com
                    • safebrowsing-cache.google.com
                    • www.facebook.com

                    Bei mehr steht kein "true" unter SPDY. Soviel zum Wahrheitsgehalt Deiner Verallgemeinerung.

                    Ist natürlich schlecht, wenn man nicht weiss, was sich hinter apis.google.com verbirgt und obendrein Google-Server per hosts-Liste sperrt. Soviel zur Verallgemeinerbarkeit deiner Messung – ich phrasierte nicht umsonst "jeder (außer dir)".

                    Mir ist nicht klar, was du mit deinem Browsingverhalten beweisen willst. Dass die Behauptung, Google, Youtube, Facebook und Twitter vereinen die größte Schnittmenge aller Nutzer auf sich, an den Haaren herbeigezogen wäre? Das kann wohl kaum dein Ernst sein, von dir auf den Rest des Westens zu schließen.

                    Die genannten Dienste gehören zu den meistgenutzten, Jubelmeldungen jedoch, etwa über die neuerdings besonders schnell ladenden Buchfratzen, sind bislang ausgeblieben. Die Dienste waren flott, sie sind immer noch flott und mit HTTP/2 werden sie weiterhin flott sein. Aber nicht subjektiv doppelt flott.

              2. w3techs geht von 3,5 Prozent über alle Webseiten aus.

                Bei den Top 1.000 Webseiten mit 15,79 Prozent Anteil.

                Bei den Top 10.000 Webseiten mit 10,7 Prozent Anteil.

                Bei den Top 100.000 Webseiten mit 7,4 Prozent Anteil.

                Bei den Top 1.000.000 Webseiten mit 4,9 Prozent Anteil.

                Das halte ich für Aussagefähiger, als Mattes 50 Prozent.

                Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

                1. w3techs geht von 3,5 Prozent über alle Webseiten aus.

                  Bei den Top 1.000 Webseiten mit 15,79 Prozent Anteil.

                  Das halte ich für Aussagefähiger

                  Erstens: Der Anteil unterstützender Domains (ich vermute mal, das soll's sein) sagt nichts über die Nutzung. Die Domains der Top 10 könnten zusammen so viele Zugriffe verzeichnen wie die folgenden 990. Unterstützten die Top 10 samt und sonders SPDY, läge die tatsächliche Nutzungsquote bei 50%, nicht bei 16%. Nur mal so als Beispiel. Wo Google, Youtube, Facebook und Twitter in deinen Top 1.000 am ehesten zu finden sind, wirst du wissen.

                  Zweitens: Es geht nicht um irgendwelche Prozentzahlen, es geht darum, dass so ziemlich jeder Nutzer mit SPDY in Berührung gekommen sein dürfte, und zwar regelmäßig. Als Google-Nutzer, als Facebook-Nutzer, als Twitter-Nutzer, irgendetwas davon passt meistens. Dass irgendeiner dieser Dienste aber einen merkbaren (merkbar != messbar) Geschwindigkeitsschub hatte, wurde noch nicht berichtet. Dementsprechend geringe Erwartungen für mein "Surferlebnis", heutzutage muss ja alles ein Erlebnis sein, setze ich in HTTP/2.

                  als Mattes 50 Prozent.

                  Zitiere doch bitte richtig: Ich schrieb von "gefühlten 50 Prozent".

  2. @@Felix Riesterer:

    nuqneH

    If you like HTTP then you'll love HTTP 2.0

    Qapla'

    --
    „Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme.“ (Hans Krailsheimer)
  3. Hi there,

    der neue HTTP/2-Standard ist fertig. Google hatte ja mit seinem SPDY-Protokoll schon einige Vorarbeit geleistet, die in HTTP/2 nun Verwendung findet (Google entwickelt folgerichtig SPDY nicht mehr weiter).

    so what? Für Entwickler ist das Übertragungsprotokoll eher nebensächlich. Von mir aus könnten die Seiten auch mit DHL ausgeliefert werden.

    Mal sehen, wann Server und Browser das vernünftig umsetzen werden und was das für den PHP- und JavaScript-Einsatz bedeutet. Ich bin ja so gespannt!

    Was erwartest Du denn, was sich da groß ändern soll?

    1. @@Klawischnigg:

      nuqneH

      Was erwartest Du denn, was sich da groß ändern soll?

      Dass die Maxime mit möglichst wenigen Requests auszukommen (Stylesheets und JavaScript bundeln usw.) nichtig wird. Das halte ich für Entwickler schon für eine entscheidende Änderung.

      Qapla'

      --
      „Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme.“ (Hans Krailsheimer)
      1. Hi there,

        Was erwartest Du denn, was sich da groß ändern soll?

        Dass die Maxime mit möglichst wenigen Requests auszukommen (Stylesheets und JavaScript bundeln usw.) nichtig wird. Das halte ich für Entwickler schon für eine entscheidende Änderung.

        Technisch gesehen hast Du recht, aber wenn man sich so den Quelltext vieler Seiten betrachtet hat man nicht den Eindruck, daß sich deren Entwickler um diese "Maxime" gross gekümmert hätten. Zumal ohnehin viele "Entwickler" auf einer Ebene arbeiten, auf der sie darauf wenig bis gar keinen Einfluss haben. Die überlassen solche Entscheidungen lieber den Entwicklern der Wordpress-Pest und ähnlichen tollen CM-Systemen...

  4. Liebe Mitlesende,

    der neue HTTP/2-Standard ist fertig. Google hatte ja mit seinem SPDY-Protokoll schon einige Vorarbeit geleistet, die in HTTP/2 nun Verwendung findet (Google entwickelt folgerichtig SPDY nicht mehr weiter).

    Was erwartest Du denn von einem neuen Auto? Doch nicht etwa, dass es weniger Sprit verbraucht ;)

    Mal sehen, wann Server und Browser das vernünftig umsetzen werden und was das für den PHP- und JavaScript-Einsatz bedeutet. Ich bin ja so gespannt!

    Dateien mit mehreren Inhalten verschiedener Content-Types kannst Du auch mit HTTP/1.1 oder HTTP/1.0 übertragen. Multimediale Inhalte wie image/gif, text/html, text/plain, text/css, audio, video usw., alles in einer einzigen Response. JavaScript in modernen Browsern kann damit umgehen und beispielsweise BlobURLs erzeugen für eine Rekonstruktion des DOM anhand der übertragenen Hypermedia-Datei.

    Und da haben wir es wieder: Browser sind doof, sie verstehen nur HTML/XML und wenn mal ein Bild gerendert werden soll, schreien sie nach einem URL. Immerhin ezeugen BlobURLs keine neuen Requests.

    Ben Akiba

    1. Hakuna matata!

      Und da haben wir es wieder: Browser sind doof, sie verstehen nur HTML/XML und wenn mal ein Bild gerendert werden soll, schreien sie nach einem URL.

      Browser verstehen deutlich mehr Formate als HTML/XML. Und ein Browser schreit auch nicht nach einem URL, wenn er beim Parsen über <img>-Element stößt, er nimmt einfach den URL aus dem src-Attribut. Das könnte übrigens auch ein data-URL sein, der keinen zusätzlichen Request auslöst.

      Immerhin ezeugen BlobURLs keine neuen Requests.

      In HTTP2 muss ein zusätzlicher Request nicht zwingenderweise zusätzlichen Overhead bedeuten. Lies dich doch bitte erstmal in das Thema ein, bevor du wieder deine eigenen Ideen in den Himmel lobst, zu denen wir in letzter Zeit ja schon wiederholt große Mängel und Defizite festgestellt haben.

      --
      “All right, then, I'll go to hell.” – Huck Finn
  5. Hakuna matata!

    Mal sehen, wann Server und Browser das vernünftig umsetzen werden und was das für den PHP- und JavaScript-Einsatz bedeutet. Ich bin ja so gespannt!

    Die Browser scheinen da schon gute Arbeit zu leisten.

    Für node.js/io.js gibt es auch schon diverse Pakete.

    Wer sich für HTTP2-Spec interessiert, dem empfehle ich das ganze bei github zu lesen, da gibt es eine proportialne Schrift, die wesentlich angehmer zu lesen ist als die monospace Sauklaue im offiziellen Dokument.

    --
    “All right, then, I'll go to hell.” – Huck Finn
  6. Hallo Ingrid,

    der neue HTTP/2-Standard

    Fefe lästert gewaltig über HTTP/2. Lesenswert!

    Liebe Grüße,

    Felix Riesterer.

    --
    "Wäre die EU ein Staat, der die Aufnahme in die EU beantragen würde, müsste der Antrag zurückgewiesen werden - aus Mangel an demokratischer Substanz." (Martin Schulz, Präsident des EU-Parlamentes)