Tach!
“Telling a client to ignore Lorem Ipsum is a one-time thing. They quit reading it because it doesn’t make sense. Telling a client to ignore draft copy can be a never-ending battle.”
Ich will, um einen ersten Eindruck zu bekommen
Lorem-ipsum-Text kann nur einen ersten Eindruck vermitteln, keinen wirklichen. Nochmal Karen McGrane:
“They quit reading it because it doesn’t make sense.”
Vielleicht steht das Zitat in einem anderen Zusammenhang, aber für mich liest sich das so, als ob es dabei nur um die Diskussion mit Kunden geht. Daraus eine Aussage des Autors bezüglich genereller Eignung als Schriftbildtest herauszulesen, halte ich für gewagt.
Lorem-ipsum-Text wird nicht gelesen. Er kann keinen Eindruck vermitteln, ob Text gut lesbar ist – Schriftart, Schriftgröße, Zeilenlänge, Zeilenabstand, Kontrast etc. pp.
Es gibt Texte, die kann man lesen, aber man versteht sie nicht. Die eignen sich dann wohl auch nicht, um die Lesbarkeit zu prüfen? Es kann auch gut umgedreht sein, dass man einer Sprache so mächtig ist, dass man sie quasi im Vorbeifliegen lesen kann und einem dabei nicht mal Rechtschreibfehler auffallen, weil das Gehirn interpolierend liest. Ist solch ein Text geeignet, um die Probleme mit beispielsweise der Unterscheidbarkeit von Zeichen wie i, l und 1 zu erkennen, die bei manchen Fonts gleich aussehen?
Wir haben da also als Extreme Text, der so einfach ist, dass man darüberhinwegliest und Text, der unverständlich ist und den man deshalb nicht liest. Was ist also nun der beste Text um alle möglichen Eindrücke zu vermitteln?
Die Erklärung der Menschenrechte habe ich beispielsweise neulich nur angelesen und habe mich dann abgewandt, weil der Text so verschwurbelt, ähnlich wie juristische Texte, anfängt, so dass das Lesen keine Freude macht. Ich finde den Text nicht dazu geeignet, dass ich mich mit den Feinheiten der Schrift beschäftige, weil ich ihn wegen schwerer Lesbarkeit ignoriere. Der steht dann nicht wirklich besser da als Lorem brimborium.
Ich denke auch nicht, dass man den bestmöglichen Platzhaltertext für alle Arten von Eindrücken finden kann. Dem einen reicht die Eischätzung als Block im Layout, der andere will die Lesbarkeit des Textes an sich testen. Das kann man im Prinzip auch getrennt machen. Ob man das für sämtliche zukünftige Kombinationen von Lebenslagen der Webseite vorab und bis zum Tod durch Erreichen der perfekten Perfektion treiben muss oder auch nur kann ... letztlich eine Frage von Aufwand und Nutzen. Wieviele honorieren es denn, wenn alles 1000% perfekt ist und wieviele stören sich daran, dass mal hier und da etwas nicht optimal ist? Und was ist der Kunde bereit zu zahlen? Kompromisse, Kompromisse, Kompromisse und immer an die Wirtschaftlichkeit denken - so ging doch der Spruch, oder? Lorem ipsum ist schon nahe dran an der eierlegenden Wollmilchsau. Gibt viel, aber erzeugt auch Sekundärprodukte (altdeusch Abfall).
dedlfix.