Hallo
Nur hat das alles nichts damit zu tun, dass der Ansatz, HTML aus fadenscheinigen Gründen bis aufs Nichts zu kastrieren, Schwachsinn ist. Das ist so, aber es ist auch so überhaupt kein Weltuntergang. Ist eine auf diesem Prinzip basierende Webanwendung für jeden benutzbar? Nein. Muss sie es sein? Nein. Gibt es Alternativen? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit: Ja.
Also, who cares?
Ich. Weil solche "Software" verkauft wird, obwohl es besseres kostenlos gibt, an Menschen, deren Aufgabe es schlicht nicht ist, das zu wissen. Am Ende zahlen wir immer alle für den entstandenen Schaden. In Form von steuern, wenn die öffentliche Hand so was anschafft oder umgelegt auf den Produkt-Preis, wenn es in die Privatwirtschaft verdickt wird.
Ja, das passiert immer wieder und mMn viel zu oft.
Guck dir doch das Business-Blasen-Geblubber des Björn Müller an. Es ist darauf angelegt, die Funktionalität von HTML - die jedem kostenlos zur Verfügung steht - zu verkaufen. Mit Sicherheit sogar weniger. Und langsamer. Und das für teuer Geld!
Unbestritten
Vermutlich ist das juristisch kein Betrug. Sollte es IMHO aber sein!
Das ist eine Frage der Argumentation vor Gericht und der Zugänglichkeit der Richter. Was eine Nichterfüllung eines Vertrags ist, ist halt Sache eines Gerichts. Wenn aber, wie es für mich nach den dann und wann aufploppenden Fällen den Anschein erweckt, nicht auf Nacherfüllung, Schadensersatz oder WasAuchImmer geklagt wird, weil der Zuständige in der Beschaffung Kegelbruder des Softwareanbieters ist, passiert halt nichts. Korruption ist aber bekanntermaßen ein nicht auf Software beschränktes Phänomen. Es fällt uns in diesem Zusammenhang nur direkt vor die Füße. Und das schon bevor sie passiert.
Dass der von Herrn Björn M. propagierte Ansatz zu schlecht benutzbarer Software führt, soll von mir aus in alle Welt verbreitet werden (undzwar laut). Da wirst du von mir keine Widerworte hören oder lesen. Solche Software ist grundsätzlich schlecht bedienbar. Aber das Argument, dass deshalb behinderte Menschen in Unternehmen „keine Verwendung finden“ mögen/möchten, ist meiner Meinung nach falsch, weil es, so wie es von Gunnar formuliert wurde, impliziert, dass sie wegen dieser Software überhaupt nicht Arbeit finden könnten.
Aber darum ging es mir mit der Frage „Who cares?“ nicht. Es gibt Alternativen, die man statt des Krüppels (a.k.a. die schlechte Software) einsetzen kann (und sollte). Wenn das geschieht, geht halt ein Anbieter schlechter Software mittelfristig – und zu recht – in die Brüche. Dass diese Einschränkung der Zielrichtung der Frage nicht alle Aspekte der Realität abdeckt, ist auch mir klar.
Tschö, Auge
Wo wir Mängel selbst aufdecken, kann sich kein Gegner einnisten.
Wolfgang Schneidewind *prust*