Linuchs: Technik zur Erstellung von Bühnen-Videos

Moin,

gerne möchte ich Chor-Festivals per Video festhalten. Aber ich habe noch keine Geräte dafür.

Was mich an vergleichbaren Aufnahmen stört: "Billige" Cam mit eingebautem Mikrofon und jede Menge Störgeräusche (Wind, Publikum, ...). Bei Kunstbeleuchtung auf der Bühne verschwommene und farbfalsche Bilder.

Mit einem mp3 recoder möchte ich ans Mischpult gehen und - wenn möglich - 7 - 8 Stunden aufnehmen.

Eine Kamera nimmt die Gruppen auf, ebenfalls 7 - 8 Stunden, mit einer zweiten Kamera möchte ich variabel auf Solo-Sänger und Musikanten zoomen.

Bisher habe ich mich davor gedrückt, Videos aufzunehmen und zu schneiden.

Welche Möglichkeiten habe ich, mit einem Budget von ca. 300 € gebrauchte, gute Geräte zu kaufen? Welche Geräte könnt ihr empfehlen?

Letztes Jahr hatte ich ohne Erfolg einen Hobby-Videonisten gesucht. Also selbst ist der Mann.

Auf was muss ich noch achten?

Linuchs

  1. Mit einem mp3 recoder möchte ich ans Mischpult gehen und - wenn möglich - 7 - 8 Stunden aufnehmen.

    Eine Kamera nimmt die Gruppen auf, ebenfalls 7 - 8 Stunden, mit einer zweiten Kamera möchte ich variabel auf Solo-Sänger und Musikanten zoomen.

    Du weißt aber schon, dass die Dauer des Schnitts ungefähr Material * 5 (bei 20% Materialnutzung) benötigt? (Zahl geschätzt...)

    Kamera:

    • Schau, was Du gebraucht bekommst.
    • Geh nicht nach der maximalen Auflösung. Denk dran, dass Du zoomen willst. Und ggf. eine gute Bildstabilisierung brauchst.
    • Du brauchst einen zweiten "Mann", der Dich führt wenn Du mit der Kamera filmend rumlaufen willst. Sonst brauchst Du gleich einen Notarzt.
    • Das Aufzeichnungsformat. Manches kannst man nur mit bestimmter Software einlesen, schneiden, umwandeln.

    Ton:

    Mono? Dann könnte das ein Laptop mit Mikroeingang machen. Aber vorher testen, die Mischpultausgänge sind verstärkt und das muss Dein Eingang ohne Qualitätsverlust abkönnen.

    1. Hallo,

      Mit einem mp3 recoder möchte ich ans Mischpult gehen und - wenn möglich - 7 - 8 Stunden aufnehmen.

      die Aufnahmedauer erscheint mir schon gigantisch. Ich vermute, es geht um Bühnen-Aufführungen, Live-Konzerte oder ähnliche Veranstaltungen? Also üblicherweise nicht mehr als etwa 2h am Stück (ggf. plus vom Publikum eingeforderte Zugaben).
      Mehr möchte man weder den Künstlern noch dem Publikum zumuten.

      Eine Kamera nimmt die Gruppen auf, ebenfalls 7 - 8 Stunden, mit einer zweiten Kamera möchte ich variabel auf Solo-Sänger und Musikanten zoomen.

      Da taucht schon die erste Herausforderung auf: Damit man in der Nachbearbeitung, also beim Schnitt, wie "live" zwischen den Kamerapositionen hin- und herschalten kann, müssen die Aufzeichnungen perfekt synchron laufen - nicht nur die Kameras untereinander, sondern auch der Ton. Ich habe noch nie gehört oder gelesen, dass das mit Kameras im Amateur-Bereich möglich ist.

      Du weißt aber schon, dass die Dauer des Schnitts ungefähr Material * 5 (bei 20% Materialnutzung) benötigt? (Zahl geschätzt...)

      Ein Mehrfaches der späteren Filmdauer auf jeden Fall.

      • Geh nicht nach der maximalen Auflösung. Denk dran, dass Du zoomen willst.

      Das heißt, dass die Kamera eine deutlich höhere Auflösung hergeben sollte, als für den fertigen Film vorgesehen ist.

      Und ggf. eine gute Bildstabilisierung brauchst.

      Stativ?

      • Du brauchst einen zweiten "Mann", der Dich führt wenn Du mit der Kamera filmend rumlaufen willst. Sonst brauchst Du gleich einen Notarzt.

      Hehe, guter Gedanke. ;-)

      • Das Aufzeichnungsformat. Manches kannst man nur mit bestimmter Software einlesen, schneiden, umwandeln.

      Ich würde da von vornherein auf mp4 (H.264) setzen. Die Kompatibilität mit Software und Abspielgeräten ist mittlerweile sehr gut, und das Format lässt sich fast verlustfrei schneiden, solange man keine Effekte in der Nachbearbeitung hinzufügen möchte (Crossfade, PiP uvm.).

      Ton:
      Mono? Dann könnte das ein Laptop mit Mikroeingang machen.

      Sind nicht auch die Mikrofoneingänge der meisten Soundkarten in Stereo ausgeführt? - Selbst wenn nicht, ...

      Aber vorher testen, die Mischpultausgänge sind verstärkt

      ... dann geht man selbstverständlich vom Mischpult-Ausgang auf den Line-In-Anschluss der Soundkarte. Ist meistens auch qualitativ deutlich besser, weil die Micro-Vorverstärker der meisten Soundkarten relativ viel Rauschen und Brummen erzeugen.

      So long,
       Martin

      --
      Nothing travels faster than the speed of light with the possible exception of bad news, which obeys its own special laws.
      - Douglas Adams, The Hitchhiker's Guide To The Galaxy
      1. Ich würde da von vornherein auf mp4 (H.264) setzen.

        2003 verabschiedet. Wird nicht einfach bei dem Budget eine Kamera zu finden, die auch mit Kunstlicht klarkommt, einen optischen Zoom hat, fürs Rumlaufen einen Bildstabilisator hat, e.t.c. ...

        ... dann geht man selbstverständlich vom Mischpult-Ausgang auf den Line-In-Anschluss der Soundkarte.

        So selbstverständlich geht das bei einem Laptop nicht...

        1. Hallo,

          Ich würde da von vornherein auf mp4 (H.264) setzen.

          2003 verabschiedet.

          also gut am Markt etabliert und vor allem kein proprietäres Format.

          Wird nicht einfach bei dem Budget eine Kamera zu finden, die auch mit Kunstlicht klarkommt, einen optischen Zoom hat, fürs Rumlaufen einen Bildstabilisator hat, e.t.c. ...

          Wieso? Video in H.264 produzieren doch mittlerweile die meisten Kameras. Da sollte es doch nicht gar so schwer sein, eine zu finden, die auch optisch einigermaßen gut abschneidet. Und Bildstabilisator ... wie gesagt, ich würde da ein Stativ empfehlen.

          ... dann geht man selbstverständlich vom Mischpult-Ausgang auf den Line-In-Anschluss der Soundkarte.

          So selbstverständlich geht das bei einem Laptop nicht...

          Wieso nicht??

          So long,
           Martin

          --
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          1. Hi,

            fürs Rumlaufen einen Bildstabilisator hat

            Und Bildstabilisator ... wie gesagt, ich würde da ein Stativ empfehlen.

            Hm. Rumlaufen mit Stativ?

            cu,
            Andreas a/k/a MudGuard

            1. Hallo,

              fürs Rumlaufen einen Bildstabilisator hat

              Und Bildstabilisator ... wie gesagt, ich würde da ein Stativ empfehlen.

              Hm. Rumlaufen mit Stativ?

              okay, das erfordert dann wohl ein Stativ mit Rollen. Im Amateurbereich eher untypisch.

              So long,
               Martin

              --
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              1. Hm. Rumlaufen mit Stativ?

                okay, das erfordert dann wohl ein Stativ mit Rollen. Im Amateurbereich eher untypisch.

                Dafür gibt es Steadicam, Schwebestativ oder Steadycam als Stichwort

                1. Hm. Rumlaufen mit Stativ?

                  okay, das erfordert dann wohl ein Stativ mit Rollen. Im Amateurbereich eher untypisch.

                  Dafür gibt es Steadicam, Schwebestativ oder Steadycam als Stichwort

                  Gönn dir einfach ein Schwebestativ. Damit bekommst Top Smoothe Aufnahmen hin. Die Handhabung braucht aber ein wenig Übung. Empfehlen kann man für Anfänger das von Tarion. Für den Preis kann man nichts sagen ;)

          2. Hallo Martin,

            ... dann geht man selbstverständlich vom Mischpult-Ausgang auf den Line-In-Anschluss der Soundkarte.

            So selbstverständlich geht das bei einem Laptop nicht...

            Wieso nicht??

            die Laptops, die ich kenne, haben keinen Line-In, nur 3mm-Klinke fürs Mikrofon.

            Gruß
            Jürgen

            1. Hallo,

              ... dann geht man selbstverständlich vom Mischpult-Ausgang auf den Line-In-Anschluss der Soundkarte.

              So selbstverständlich geht das bei einem Laptop nicht...

              Wieso nicht??

              die Laptops, die ich kenne, haben keinen Line-In, nur 3mm-Klinke fürs Mikrofon.

              die Laptops, die ich bisher in der Hand hatte, hatten zwar alle ein eingebautes Mikrofon, aber keinen Anschluss für ein externes, stattdessen nur Line-In.

              Ciao,
               Martin

              --
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              1. die Laptops, die ich bisher in der Hand hatte, hatten zwar alle ein eingebautes Mikrofon, aber keinen Anschluss für ein externes, stattdessen nur Line-In.

                Also bei den hier herumliegenden Lenovos und deren Docking-Stationen erkenne ich sehr deutlich Mikrofon-Symbole an der roten 3,5mm Buchse.

                1. Hi,

                  die Laptops, die ich bisher in der Hand hatte, hatten zwar alle ein eingebautes Mikrofon, aber keinen Anschluss für ein externes, stattdessen nur Line-In.

                  Also bei den hier herumliegenden Lenovos und deren Docking-Stationen erkenne ich sehr deutlich Mikrofon-Symbole an der roten 3,5mm Buchse.

                  ist bei meinem hier auch so (außer dass die Buchse nicht farbcodiert ist, sondern einfach bloß schwarz). Aber das Symbol ist irreführend, denn erstens kommt ein dort eingespeistes Signal beim Mixer auf dem Kanal "Line In" an, zweitens braucht's da einen Pegel von rund 500mV, während Mikrofone nur einen Pegel von etwa 3..5mV liefern - es sei denn, sie haben einen integrierten Vorverstärker, aber dann sind sie elektrisch gesehen auch wieder dem Line-Pegel zuzuordnen.

                  So long,
                   Martin

                  --
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                  1. Aber das Symbol ist irreführend, denn erstens kommt ein dort eingespeistes Signal beim Mixer auf dem Kanal "Line In" an, zweitens braucht's da einen Pegel von rund 500mV, während Mikrofone nur einen Pegel von etwa 3..5mV liefern - es sei denn, sie haben einen integrierten Vorverstärker, aber dann sind sie elektrisch gesehen auch wieder dem Line-Pegel zuzuordnen.

                    Kann ich nicht bestätigen. Mindestens eines der Laptops funktioniert zusammen mit einem ultrabilligen Headset der "12-Euro-Klasse" (und per Bios abgeschalteten internen Mikrofon) prima als IP-Telefon. Bei anderen Marken, Modellen oder Betriebssystemen (Treiber!) mag das anders sein.

      2. die Aufnahmedauer (7-8 Std) erscheint mir schon gigantisch.

        Naja, ich bin nicht vom Video-Fach. In meinem EDV-Fach gilt: Was vorgestern noch gigantisch war ist heute schon von gestern. Also woher sollte ich wissen ...

        Ich vermute, es geht um Bühnen-Aufführungen, Live-Konzerte oder ähnliche Veranstaltungen? Also üblicherweise nicht mehr als etwa 2h am Stück (ggf. plus vom Publikum eingeforderte Zugaben).

        Soweit korrekt, meist 1 Std., dann Umbaupause und die nächste Gruppe. Das werden dann so 7-8 Std. Ich möchte ja nicht dauernd die Kamera betätscheln.

        Da taucht schon die erste Herausforderung auf: Damit man in der Nachbearbeitung, also beim Schnitt, wie "live" zwischen den Kamerapositionen hin- und herschalten kann, müssen die Aufzeichnungen perfekt synchron laufen ...

        Naja, vom Anspruch "perfekt" bin ich Lichtjahre entfernt. Der Ton sollte wenigstens ohne Störgeräusche laufen, deshalb ans Mischpult. Ich dachte, die Schnittsoftware hat mehrere Video-Spuren, die einzeln zeitlich gegeneinander verschoben werden können? Habe da einem Kumpel mal flüchtig über die Schulter geschaut.

        Und ggf. eine gute Bildstabilisierung brauchst.

        Stativ?

        Wenn man ein "normales" Stativ mit Kamera anhebt und trägt, ist es doch träge? sagt das Wort ja schon ;-)

        Ich würde da von vornherein auf mp4 (H.264) setzen.

        Okay, Prüfpunkt 1 für mich bei Gebraucht-Angeboten.

        1. Und ggf. eine gute Bildstabilisierung brauchst.

          Stativ?

          Wenn man ein "normales" Stativ mit Kamera anhebt und trägt, ist es doch träge? sagt das Wort ja schon ;-)

          Dann setze es mal wieder ab... das gibt geniale Erdbeben-Effekte. Die kann man natürlich auch rausschneiden, man muss aber aufpassen, dass man dabei nicht "seekrank" wird. Stell Anfangs einfach einen Eimer beim Schneiden neben Dich...

    2. Du weißt aber schon, dass die Dauer des Schnitts ungefähr Material * 5 (bei 20% Materialnutzung) benötigt? (Zahl geschätzt...)

      Einer der Gründe, warum ich das Thema "Video machen" bisher vermieden habe. Und wild entschlossen bin ich immer noch nicht.

  2. Moin,

    gerne möchte ich Chor-Festivals per Video festhalten. Aber ich habe noch keine Geräte dafür.

    Find ich gut. Aber ob es für dein Vorhaben die entsprechen gebrauchte Technik gibt, halte ich bei dem Budget für sehr schwer. In dieser Abteilung habe ich ab und zu etwas günstig bekommen, aber meistens nur, wenn ich es auf Vorrat gekauft habe, bei akuten Bedarf waren die Preise zu hoch oder es gab kein Angebot.

    Und weil wir in einem Land von Bürokraten und Bevormundern leben, sollte ein Ausflug in den juristischen Bereich nicht fehlen. Es gibt sicher noch mehr Stolpersteine.

    Medienrecht, GEMA, hast Du entsprechende Rechte vom Veranstalter, die Datenschutzfaschisten mischen auch gerne mit, bei uns in der Gegend werden gerade Webcams zensiert.

    Willst du die Videos auch auf deinen Veranstaltungskalender veröffendlichen? Dann kümmer dich auch um entsprechendes Videohosting, sonst steht die Seite.

  3. @@Linuchs

    Welche Möglichkeiten habe ich, mit einem Budget von ca. 300 € gebrauchte, gute Geräte zu kaufen?

    Eine Null hinten anhängen. Mit „Geiz ist geil“ wirst du kaum zu guter Qualität kommen.

    Eventuell das Equipment nicht kaufen, sondern jeweils bei Bedarf ausleihen.

    Sponsor für die Mitschnitte suchen. Oder überlegen, wie man die Ausgaben hinterher wieder reinbekommt.

    Welche Geräte könnt ihr empfehlen?

    Digitale SLRs wie die Canon EOS 7D oder 6D.

    Ergänzung: Für Tonaufnahmen sowas in der Art.

    LLAP 🖖

    --
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