Hallo,
Dann verkauf mal "Negerküsse".
gutes Beispiel, es zeigt auch schön die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. Denn während die Dinger im offiziellen Sprachgebrauch jetzt wohl "Schaumküsse" heißen sollen, ist der Begriff "Negerkuss" (regional auch "Mohrenkopf") aus der Umgangssprache nicht wegzukriegen.
Muss auch nicht, IMO.
Gerade in den USA sind es ja die "Bürger afrikanischer Herkunft" welche sich selbst "Nigga" nennen
... und im etwas gepflegteren Kontext selbst den Begriff "black people" bevorzugen.
Es kommt nicht darauf an wie man Menschen afrikanischer Herkunft nennt. Es kommt darauf an, dass man begreift, dass diese Neger ebenfalls Menschen sind und ein ebenso großes soziales Spektrum als Hintergrund haben wie "Kaukasier".
Eben. Der genaue Wortlaut ist irrelevant - wichtig ist, was in den Köpfen dabei vorgeht. Und wenn es immer noch Leute gibt, die bestimmte Bevölkerungsgruppen für Menschen zweiter Klasse halten, dann finde ich das schlimm. Aber es hilft nicht, dafür einfach einen neuen Ausdruck zu finden.
Btw, "Kaukasier" ist meines Erachtens auch so ein Wortungetüm: Ein Kaukasier ist für mich jemand, der im Kaukasus lebt oder von dort stammt.
Ich habe mal gelesen, dass die amerikanischen Cops in den ersten Jahren der theoretisch-gesetzlichen Gleichheit von Weißen und Schwarzen letztere oft "Kanadier" genannt haben. Wenn also der Sheriff über Funk Verstärkung anforderte und von Kanadiern sprach ...
Das ist dämlich. Je mehr ich darüber nachdenke um so dämlicher wird es. Aber wenn ich lese, dass sich irgendwelche Heinis und Heidis (Oh! Wie bin ich doch POLITISCH KORREKT!) sogar Gedanken um die Umdichtung des Gedichts "10 kleine Negerlein" machen, ...
Heißt das nicht schon "Zehn kleine Jägermeister"? ;-)
So long,
Martin