Hallo Jörg,
ich finde es schade, dass du dich nicht mit der inhaltlichen Erklärung meines Postings auseinander setzt und stattdessen in Polemik verfällst.
Ein weiteres Beispiel (dir vielleicht näher) wäre der veraltete Begriff „Lernbehinderte.“
Jaja ... und 5 Minuten später wackeln alle Kneipen, weil darin folgender Witz erzählt wird: […]
Polemik. Ich habe das im Kern enthaltene Argument bereits (unpolemisch) in meinem Ausgangsposting erwähnt:
[…] etwa dass PC-Begriffe sich abnutzen, wenn nicht die Gesellschaft sich mit ändert
Die Umdeutung zu „ich darf das nicht mehr sagen weil es nicht PC ist,“ ist Legendenbildung und Teil einer Kampagne zum Erhalt der Machtverhältnisse.
Dann verkauf mal "Negerküsse". Aber setz Dir vorher einen Helm auf.
Die Tabuisierung bestimmter Begriffe hat halt nichts mit PC zu tun. Genau das hatte ich versucht dir in meinem Posting zu erklären.
Ansonsten hier mal ein wenig persönliche Meinung von mir:
Weil das "Neger" pauschal als beleidigend abgetan wird […]
Das Wort „Neger“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch als rassistisch und abwertend sowie als Schimpfwort empfunden (vgl Wikipedia). Mit der gleichen Argumentation könnte ich sagen, dass du dich nicht aufregen darfst, wenn jemand dich als „Arschloch“ bezeichnet, denn du würdest es ja nur als „pauschal beleidigend“ empfinden.
wurde das Produkt auf Betreiben der PC-Aktivisten umbenannt.
Das ist nicht richtig. Ein Schokokuss ist etwas anderes: hier muss eine Schokoglasur vorliegen, eine Fettglasur, wie es durchaus üblich ist (um Kosten zu sparen) darf nicht vorliegen (vgl Wikipedia).
Dabei bezog sich "Neger" hier nur auf die Farbe der Schokolade und "Küsse" auf den süßen Geschmack.
Das hat ja keiner bestritten. Es geht bei der Meidung des Begriffes nicht darum, dass Schokoküsse rassistisch sind, sondern darum Alltagsrassismen zu mindern: man meidet rassistisch konnotierte Wörter. Und wenn du jetzt abstreiten möchtest, dass „Mohr“ oder „Neger“ rassistisch konnotiert sind, dann bringst du dafür besser einen guten Nachweis.
Das Wortgeschöpf war also eindeutig positiv und das Verbot ist definitiv sprachreduzierend.
Inwiefern reduziert es dich in deinem Sprachgebrauch, wenn du nicht mehr „Negerkuss“ sondern „Schokokuss“ sagst?
Gerade in den USA sind es ja die "Bürger afrikanischer Herkunft" welche sich selbst "Nigga" nennen und so zeigen, […]
Hier handelt es sich um sog. reclaiming. Eine diskriminierte Gruppe eignet sich einen rassistischen Begriff an und ändert deren Bedeutung. Das ist eine Strategie zur Bekämpfung von Rassismen. Das gleiche lässt sich bei dem Begriff „gay“ beobachten.
[…] wie witzlos das dämliche Verbot ist.
Niemand verbietet dir, dieses Wort zu nutzen. Du musst dich halt nur der Kritik stellen, wie immer, wenn du agierst.
Es kommt nicht darauf an, wie man Menschen afrikanischer Herkunft nennt.
Ich habe dir in meinem vorherigen Posting erklärt (unter Nennung der Quellen), dass der aktuelle Stand der Forschung dir widerspricht. Wenn du das anders siehst ist das durchaus dein Recht, aber du wärest deutlich glaubwürdiger, wenn du deine Aussagen begründen und am besten sogar belegen könntest. Anhand des generischen Maskulinums habe ich dir erklärt, dass der aktuelle Stand der Forschung zeigt, dass es durchaus einen Unterschied macht, wie man Dinge benennt. Du bist herzlich eingeladen dieses Argument zu widerlegen: aber ein „ist halt so“ reicht da nicht.
Es kommt darauf an, dass man begreift, dass diese ebenfalls Menschen sind und ein eben so großes soziales Spektrum als Hintergrund haben wie "Kaukasier".
Natürlich ist auch diese Erkenntnis notwendig.
PC sagt „wenn wir $problem nicht wollen, dann benötigen wir das Wort $wort auch nicht mehr.“
Das ist dämlich. Je mehr ich darüber nachdenke um so dämlicher wird es.
„Das ist dämlich“ ist kein Argument, das ist Polemik.
Aber wenn ich lese, dass sich irgendwelche Heinis und Heidis (Oh! Wie bin ich doch POLITISCH KORREKT!) sogar Gedanken um die Umdichtung des Gedichts "10 kleine Negerlein" machen, dann bin ich nicht nur bei Hohn und Spott sondern auch in ernsthafter Sorge darum, dass die eines Tages ein Wahrheitsministerium ("MiniWahr") gründen.
Deine Sorge halte ich für unbegründet, du bist aber herzlich eingeladen sachlich darzulegen, warum du das befürchtest. Bitte verzichte dabei auf Polemik, Ad-Hominem-Argumente, Nebelkerzen und ähnliche unlautere Argumentationsstrategien.
LG,
CK