TS: Betriebssystem und GUI/Command-Shell

Hello,

ich benötige mal Hilfe bei der Definition:

wohin gehören bei der Einteilung in Hardware/.../Betriebssystem/.../Programme die GUIs und die Command-Shells? Sind sie Dienste des Betriebssystems oder Bestandteil?

Wo hört das Betriebssystem (nach oben) auf?

Liebe Grüße
Tom S.

--
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
Andersdenkende waren noch nie beliebt, aber meistens diejenigen, die die Freiheit vorangebracht haben.
  1. kommt auf das Betriebssystem drauf an. Unter Linux hast du ja nur den Kernel, alles andere sind Programme (GNU-Tools). Dann kommt halt GUI aus X-Server, Windowmanager und QT etc.

    Ja und bei Windows ist das halt ein grosser Blob.

  2. Hallo

    wohin gehören bei der Einteilung in Hardware/.../Betriebssystem/.../Programme die GUIs und die Command-Shells? Sind sie Dienste des Betriebssystems oder Bestandteil?

    In beiden Fällen handelt es sich um Programme bzw. Programmsammlungen, allerdings gilt wohl für beide Fälle, dass diese Programme nicht als Anwendungsprogramme wahrgenommen werden. Zudem ist die GUI bei Windows fest mit dem OS verknüpft, wohingegen sie für Unix-artige austauschbar und somit nicht Bestandteil des OS ist. Ich würde, mit Ausnahme der Windows-GUI, zu „irgendwo zwischen OS und Programmen“ tendieren.

    Tschö, Auge

    --
    Wenn man ausreichende Vorsichtsmaßnahmen trifft, muss man keine Vorsichtsmaßnahmen mehr treffen.
    Toller Dampf voraus von Terry Pratchett
    1. Hello,

      wohin gehören bei der Einteilung in Hardware/.../Betriebssystem/.../Programme die GUIs und die Command-Shells? Sind sie Dienste des Betriebssystems oder Bestandteil?

      In beiden Fällen handelt es sich um Programme bzw. Programmsammlungen, allerdings gilt wohl für beide Fälle, dass diese Programme nicht als Anwendungsprogramme wahrgenommen werden. Zudem ist die GUI bei Windows fest mit dem OS verknüpft, wohingegen sie für Unix-artige austauschbar und somit nicht Bestandteil des OS ist. Ich würde, mit Ausnahme der Windows-GUI, zu „irgendwo zwischen OS und Programmen“ tendieren.

      Lohnt sich vielleicht, darauf in einem Seminar über Betriebssysteme explizit zu sprechen?!

      Ich versuche hier, aus mehreren Fachskripten von 32 (Dünnbrettnivau) bis 340 Seiten (Hochschulniveau) eines über gängige Betriebssysteme für die Zielgruppe "Fachinformatiker" zu machen.

      Ich suche auch noch eine vernünftige "Von-Neumann²"-Darstellung, aus der man sehen kann, dass in üblichen PC-Architekturen das Von-Neumann-Modell zweimal geschachtelt vorkommt.

      Liebe Grüße
      Tom S.

      --
      Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
      Andersdenkende waren noch nie beliebt, aber meistens diejenigen, die die Freiheit vorangebracht haben.
      1. Hallo

        Lohnt sich vielleicht, darauf in einem Seminar über Betriebssysteme explizit zu sprechen?!

        Da Shell/Eingabeaufforderung und GUIs die Wege sind, sowohl auf Programme als auch die OS-Funktionen zuzugreifen, sollten sie nicht unerwähnt bleiben. Wie weit man dabei gehen muss oder sollte, kann ich aber nicht einschätzen.

        Tschö, Auge

        --
        Wenn man ausreichende Vorsichtsmaßnahmen trifft, muss man keine Vorsichtsmaßnahmen mehr treffen.
        Toller Dampf voraus von Terry Pratchett
      2. Lohnt sich vielleicht, darauf in einem Seminar über Betriebssysteme explizit zu sprechen?!

        Um zu erwähnen dass manches nicht klar getrennt werden kann, ja :-)
        Das verhindert Diskussionen ohne Ergebnis und genau genommen ist es ja auch nicht essentiell, wohin bestimmte Teile genau gehören. Interessant ist vielmehr woher sie kommen, also wer sie ins System bringt. Muss man sie selbst installieren oder sind sie von Anfang an da?

  3. wohin gehören bei der Einteilung in Hardware/.../Betriebssystem/.../Programme die GUIs und die Command-Shells? Sind sie Dienste des Betriebssystems oder Bestandteil?

    Deine Schwierigkeit könnte auch darin begründet sein, dass deine Einteilung nicht überschneidungsfrei ist. Das Betriebssystem ist selber ein Programm. Dazwischen liegen noch das Bios, der Bootloader und Treiber, ebenfalls alles Programme. Selbst die Unterscheidung Hardware/Software ist im Zeitalter von Virtualisierung und IaaS nicht mehr ganz unproblematisch.

  4. Hello,

    Und noch eine Frage zum Thema:

    Zu welcher Klasse gehören die Windows-Desktop-Versionen z.B. ab WinNT-4.0?

    - Multiuser 	[ ]
    - Singleuser 	[ ]
    - Multithread  	[x]
    - Singlethread 	[o]
    - Multitask		[x]
    - Singletask	[o]
    

    bei den ersten beiden habe ich ja Bauchkneifen, da bei "Multiuser" mein Kreuzchen zu setzen, so wie es in eingen der von mir gezogenen Skripte der Fall ist...

    Liebe Grüße
    Tom S.

    --
    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
    Andersdenkende waren noch nie beliebt, aber meistens diejenigen, die die Freiheit vorangebracht haben.
    1. Zu welcher Klasse gehören die Windows-Desktop-Versionen z.B. ab WinNT-4.0?

      Ein Tipp, mach deine Schulung nicht zu einer gähnend langweiligen Geschichtsstunde. Welchen Eindruck hinterlässt es wohl bei deinen Zuhörern, wenn du über uralte Technik referierst, in einer sehr zukunftsgewandten Branche? Ich würde mich sofort ausklinken.

      bei den ersten beiden habe ich ja Bauchkneifen, da bei "Multiuser" mein Kreuzchen zu setzen, so wie es in eingen der von mir gezogenen Skripte der Fall ist...

      Windows 10 ist zweifelsfrei ein Multiuser-System.

      1. Hello,

        Zu welcher Klasse gehören die Windows-Desktop-Versionen z.B. ab WinNT-4.0?

        Ein Tipp, mach deine Schulung nicht zu einer gähnend langweiligen Geschichtsstunde. Welchen Eindruck hinterlässt es wohl bei deinen Zuhörern, wenn du über uralte Technik referierst, in einer sehr zukunftsgewandten Branche? Ich würde mich sofort ausklinken.

        Ich muss mich da an die Vorgaben und die voraussichtlichen Prüfungsfragen halten.
        Aber ich stimme Dir zu: alles was nicht zum Grundverständnis von Hardware und OS-Software gehört, sollte man sehr knapp halten - bestenfalls Links für die Eigenrecherche geben.

        bei den ersten beiden habe ich ja Bauchkneifen, da bei "Multiuser" mein Kreuzchen zu setzen, so wie es in eingen der von mir gezogenen Skripte der Fall ist...

        Windows 10 ist zweifelsfrei ein Multiuser-System.

        Das heißt also, dass man sich von jedem beliebigen Netzwerkgerät mit dem passenden Client per RDP ohne weitere Maßnahmen auf dem WIN10-Host einloggen kann und seine Prozesse überwachen und steuern kann, ohne dass andere (gleichzeitige) RDP-User rausgeworfen werden?

        Da bin ich jetzt aber neugierig :-)

        Liebe Grüße
        Tom S.

        --
        Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
        Andersdenkende waren noch nie beliebt, aber meistens diejenigen, die die Freiheit vorangebracht haben.
        1. Hallo,

          Windows 10 ist zweifelsfrei ein Multiuser-System.

          Das heißt also, dass man sich von jedem beliebigen Netzwerkgerät […] einloggen kann und […] und […]?

          Da bin ich jetzt aber neugierig :-)

          Vielleicht sollte man als erstes die Begriffe „Multiuser“ und „System“ definieren!

          Gruß
          Kalk

          1. Hello,

            Windows 10 ist zweifelsfrei ein Multiuser-System.

            Das heißt also, dass man sich von jedem beliebigen Netzwerkgerät […] einloggen kann und […] und […]?

            Da bin ich jetzt aber neugierig :-)

            Vielleicht sollte man als erstes die Begriffe „Multiuser“ und „System“ definieren!

            Kann sein. Dann gehören vermutlich auch noch "Prozess" und "Prozesskontrolle" dazu?!

            Ist schon verwirrend, wenn mehrere (anerkannte) Professoren in ihren veröffentlichten Skripten gegensätzliche meinungen äußern und in den voraussichtlichen (Extrapolation) Prüfungsfragen noch wieder andere Antworten erwartet werden.

            Was soll man den Leuten erzählen?
            "Das einzige was Bestand hat ist der Wandel"?

            Liebe Grüße
            Tom S.

            --
            Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
            Andersdenkende waren noch nie beliebt, aber meistens diejenigen, die die Freiheit vorangebracht haben.
            1. Hi,

              "Das einzige was Bestand hat ist der Wandel"?

              Alles bleibt ganz anders!

              cu,
              Andreas a/k/a MudGuard

        2. Das heißt also, dass man sich von jedem beliebigen Netzwerkgerät mit dem passenden Client per RDP ohne weitere Maßnahmen auf dem WIN10-Host einloggen kann und seine Prozesse überwachen und steuern kann, ohne dass andere (gleichzeitige) RDP-User rausgeworfen werden?

          Ja, auch wenn mir deine Definition schon viel zu weit geht. Multi-User bedeutet erstmal nur, dass man mehrere Benutzeraccounts hat. In einer Familie mit nur einem Computer, könnte man zum Beispiel einen Account für jedes Familienmitglied anlegen. Natürlich können die Familienmitglieder nur abwechselnd am PC arbeiten, das ist dann eben time-sharing. In Firmennetzwerken hat man dagegen häufiger Domäne-Accounts, die an einer zentralen Stelle verwaltet werden. Jede(r) Mitarbeiter(in) kann sich dann von einem beliebigen PC im Domäne-Netzwerk anmelden und arbeiten.

          1. Hello,

            Ja, auch wenn mir deine Definition schon viel zu weit geht. Multi-User bedeutet erstmal nur, dass man mehrere Benutzeraccounts hat.

            Das ist "Multi-Profile". Soweit bin ich schon durchgedrungen durch die Definitionen der verschiedenen Koryphäen. Als Multi-User gilt, wenn mehrere User gleichzeitig (oder vermeintlich gleichzeitig) an einem System arbeiten können.

            Bei bei Windows ist auf jeden Fall schon länger gegeben, das ein User Prozesse starten kann, man dann am selben Host zu einem andereren User wechselt, der auch wieder Prozesse startet usw. Was aber eben immer noch nicht funktioniert, ist die vermeintlich gleichzeitige Prozesskontrolle z. B. per RDP.

            In einer Familie mit nur einem Computer, könnte man zum Beispiel einen Account für jedes Familienmitglied anlegen. Natürlich können die Familienmitglieder nur abwechselnd am PC arbeiten, das ist dann eben time-sharing. In Firmennetzwerken hat man dagegen häufiger Domäne-Accounts, die an einer zentralen Stelle verwaltet werden. Jede(r) Mitarbeiter(in) kann sich dann von einem beliebigen PC im Domäne-Netzwerk anmelden und arbeiten.

            Es (Familienmitglied) arbeitet dann aber auf dem lokalen Host, es sei denn, es gibt einen gemeinsamen Application Server. Dass (auch gemeinsame) Daten auf gemeinsamen Devices gehalten werden können, zählt da noch nicht.

            Liebe Grüße
            Tom S.

            --
            Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
            Andersdenkende waren noch nie beliebt, aber meistens diejenigen, die die Freiheit vorangebracht haben.
            1. Das ist "Multi-Profile". Soweit bin ich schon durchgedrungen durch die Definitionen der verschiedenen Koryphäen. Als Multi-User gilt, wenn mehrere User gleichzeitig (oder vermeintlich gleichzeitig) an einem System arbeiten können.

              Multi-Profile ist mir kein geläufiger Begriff, aber das kannst du natürlich so definieren. Ich würde allerdings vorschlagen, ein Multi-Profile-System dann als Spezialfall eines Multi-User-Systems zu definieren, bei dem paralleler Zugriff auf Ressourcen nicht möglich ist. Das wäre dann konsistent mit der mir bekannten Auffassung von Multi-User-Systemen.

              Es (Familienmitglied) arbeitet dann aber auf dem lokalen Host, es sei denn, es gibt einen gemeinsamen Application Server. Dass (auch gemeinsame) Daten auf gemeinsamen Devices gehalten werden können, zählt da noch nicht.

              Mir erschließt sich nicht, was du zählst und nicht zählst. Du solltest m.M.n. versuchen einen konsistenten und transparenten Katalog an Begriffsdefinitionen zu schaffen. Das muss nicht meiner Lokig folgen, ich unterbreite nur Vorschläge, die meiner Ansicht nach den geläufigen Auffassungen entsprechen. Du sagst ja selber, dass du teilweise widersprüchliche Definitionen in Skripten gelesen hast, es wäre also kontraproduktiv solche Definitionen zusammenzuwürfeln. Wo Unklarheiten, Widersprüche oder Mehrdeutigkeiten auftauchen, musst du Klarheit schaffen.

              1. Hello,

                [...]
                ich bin da auch froh um jede begründete Meinung. Also dafür auf jeden Fall Danke!

                Es scheint aber so, dass die Begriffe alle irgendwie schwimmen. Jeder (namhafte) Skriptersteller schreibt etwas anderes :-O

                Liebe Grüße
                Tom S.

                --
                Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
                Andersdenkende waren noch nie beliebt, aber meistens diejenigen, die die Freiheit vorangebracht haben.