Hallo
Staaten haben schon immer regulatorisch Einfluss auf die Bedingungen für die Wirtschaft und das Leben ihrer Bürger genommen. Die Pflicht zu diversen Versicherungen oder das Verbot bestimmte Produkte mit bestimmten Rohstoffen herzustellen, gibt es nicht aus Jux und Dallerei. Warum soll das grundsätzlich bei Vorgaben zur Motorisierung von Fahrzeugen anders sein?
Aua. Ich mag solch obrigkeitshörige Aussagen nicht.
Das ist für dich obrigkeitshörig? Regeln zu definieren, dabei auch Grenzen zu setzen, und deren Durchsetzung zu überwachen ist Aufgabe des Staates.
Wenn ein E-KFZ nur 150 Kilometer Reichweite hat, dann setze ich es dort ein, wo das kein Problem ist. Brauche ich für eine Fernfahrt ein KFZ, weil es keine Bus-, Bahn- oder Flugverbindung gibt, dann soll es für diesen Zweck halt ein Verbrenner sein.
Also brauche ich z.b. schonmal >= 2 KFZs.
Das ist in dieser Absolutheit ein gern vorgebrachter Fehlschluss. Wohne ich auf dem Land, wo in manchen Gegenden der Bus nur zwei oder dreimal täglich fährt, werde ich ein Fahrzeug für die täglichen, typischerweise relativ kurzen Wege brauchen, eventuell ein zweites für eine zweite Person. Das Fahrzeug für die ein- oder zweimal jährlich stattfindenden Langstrecken kann ich mir bei Bedarf mieten.
In vielen Städten sollte das überhaupt kein Thema sein. Dort können viele Fahrten mit den ÖPNV erfolgen. Viel mehr als jetzt, wenn man den ÖPNV konsequent ausbaut und dort, wo es nötig ist, auch bevorzugt. Auch hier gilt, das KFZ für ein- oder zweimal jährlich stattfindenden Langstrecken bei Bedarf mieten zu können.
Fahre ich ständig Langstrecke, brauche ich eben einen Verbrenner und kein E-Fahrzeug [1]. Das trifft aber oft überhaupt nicht zu. Die durchschnittliche Pendlerstrecke beträgt etwas über 16 km pro Richtung.
Es waren doch B90/Die Grünen, die im Laufe der Sondierungen von ihrer Maximalforderung Abstand genommen haben, oder?
Weil die anderen zu dämlich waren, zuvor keine utopischen Maximalforderungen aufzustellen, von denen man anschließend locker Abstand nehmen kann, damit der ein oder andere denket, man hätte sich tatsächlich bewegt.
Ja, mit einer Maximalposition in Verhandlungen einzutreten, um Verhandlungsmasse für das allfällige Feilschen zu haben, ist natürlich völlig absurd. Und zu behaupten, die anderen Parteien hätten vor den Verhandlungen keine Maximalpositionen auf den für sie wichtigen Themengebieten definiert, ist einfach falsch.
Tschö, Auge
Wenn man ausreichende Vorsichtsmaßnahmen trifft, muss man keine Vorsichtsmaßnahmen mehr treffen.
Toller Dampf voraus von Terry Pratchett
Unter der Voraussetzung, dass die Strecke nicht mit Bus, Bahn oder Flugzeug zurückzulegen ist. ↩︎