Karl Heinz: Online-Shop - Google Analytics trackt 40% der Verkäufe nicht - Ursache finden

Hallo,

einer meiner Kunden zeichnet die Verkäufe in seinem Online-Shop mit Hilfe von Google Analytics auf.

Konkret ist das so realisiert, dass auf der Bestellbestätigungsseite (der Danke für Ihre Bestellung Seite) des Online-Shops ein Analytics-Code-Fragment ausgeführt wird, welches die Informationen zur Bestellung (Transaktions-ID, Warenkorbinhalt, Preis der Bestellung usw.) an das Google Analytics-System überträgt.

Lasse ich mir bezogen auf einen bestimmten Zeitraum (z.B. einen Monat) alle im Analytics System aufgezeichneten Bestellungen, geordnet nach der Transaktions-ID (die fortlaufend ist) anzeigen, so fehlen hier eine ganze Menge Transaktions-IDs. Aus diesem Grund bin ich gemeinsam mit meinem Kunden her gegangen und habe die Transaktions-Ids, die in Google Analytics aufgezeichnet werden, mit den Transaktions-Ids, die im Backend des Online-Shops aufgezeichnet werden, abgeglichen.

Ergebnis:

In Google Analytics werden nur 60% der Transaktions-Ids aufgezeichnet, im Backend des Online-Shops hingegen die kompletten 100%. Das erkenne ich daran, dass die im Online-Shop aufgeführten Transaktions-IDs fortlaufend sind, die in Google Analytics aufgeführten Transaktions-IDs enthalten hingegen Lücken.

Wir haben den Fehler zunächst in dem Modul des Drittanbieters (nicht vom Shop Anbieter selbst) vermutet, welches wir für das Aufzeichnen der Transaktionen in Google Analytics verwenden. Um dies zu verifizieren haben wir das Modul des Drittanbieters deaktiviert und auf das vom Shopanbieter selbst angebote Tracking System umgestellt.

Ergebnis:

Der Fehler tritt sowohl beim Modul des Drittanbieters als auch bei der Shop eigenen Tracking Lösung auf.

Mein Kunde vermutet, dass die Ursache, warum 40% der Transaktionen nicht seitens Google Analytics getrackt werden, darin liegen kann, dass mit Hilfe spezieller Browser Plugins die Ausführung von Google Analytics blockiert wird. Der Grundgedanke ist meines Erachtens zwar richtig, allerdings dürfte dass nicht die Ursache für alle 40% der nicht getrackten Transaktioen sein. Bei anderen Kunden liegt die Abweichung vom Online-Shop Backend zum Google Analytics-System bei maximal 5-10%. Wir haben alle Zahlungsvarianten (Paypal, Amazon, Sofortüberweisung usw.) getestet. Die nicht getrackten Transaktionen lassen sich nicht bestimmen Zahlungsanbietern zuordnen.

Mich würde brennend interessieren, aus welchem Grund 40% der Transaktionen nicht aufgezeichnet werden, ich habe allerdings keine Ahnung, wie ich die Ursache finden soll. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Hat jemand eine Idee bzw. einen Tipp?

Viele Grüße

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  1. Hallo

    einer meiner Kunden zeichnet die Verkäufe in seinem Online-Shop mit Hilfe von Google Analytics auf.

    In Google Analytics werden nur 60% der Transaktions-Ids aufgezeichnet, im Backend des Online-Shops hingegen die kompletten 100%.

    Mein Kunde vermutet, dass die Ursache, warum 40% der Transaktionen nicht seitens Google Analytics getrackt werden, darin liegen kann, dass mit Hilfe spezieller Browser Plugins die Ausführung von Google Analytics blockiert wird. Der Grundgedanke ist meines Erachtens zwar richtig …

    Das halte auch ich grundsätzlich für schlüssig.

    … allerdings dürfte dass nicht die Ursache für alle 40% der nicht getrackten Transaktioen sein. Bei anderen Kunden liegt die Abweichung vom Online-Shop Backend zum Google Analytics-System bei maximal 5-10%.

    Ich kenne zwar keine Zahlen, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass weitaus mehr als 5 bis 10 Prozent der Nutzer Plugins wie NoScript, Tracking-Blocker oder ähnliches benutzen. Nun kommt es natürlich auch auf das konktrete Publikum einer Seite (eines Shops) an, ob die von dir genannten Zahlen tatsächlich erreicht werden oder nicht.

    Neben Blockern kommt auch noch infrage, dass das Skript (zusätzlich?) in einem Browsertyp nicht wie gewünscht funktioniert. Das würde auf die Anzahl der blockenden Benutzer raufaddiert werden müssen.

    Wir haben alle Zahlungsvarianten (Paypal, Amazon, Sofortüberweisung usw.) getestet. Die nicht getrackten Transaktionen lassen sich nicht bestimmen Zahlungsanbietern zuordnen.

    Wie du selbst schreibst, wird die Auswertung durch einen Mittelsmann zwischen dem Website und Google-Analytics vorgenommen und wie du ebenfalls selbst schreibst, fehlen schon dort (beim ersten Hop des Auswertungsskripts) die passenden Daten. Ich gehe davon aus, dass das entsprechende Skript mit großer Wahrscheinlichkeit im Browser des Kunden, aus welchen Gründen auch immer, einfach nicht ausgeführt wird.

    Tschö, Auge

    --
    Wenn man ausreichende Vorsichtsmaßnahmen trifft, muss man keine Vorsichtsmaßnahmen mehr treffen.
    Toller Dampf voraus von Terry Pratchett
  2. Moin @@Karl Heinz,

    einer meiner Kunden zeichnet die Verkäufe in seinem Online-Shop mit Hilfe von Google Analytics auf.

    wozu eigentlich? Die Daten hat er doch schon:

    […] die Transaktions-Ids, die in Google Analytics aufgezeichnet werden, mit den Transaktions-Ids, die im Backend des Online-Shops aufgezeichnet werden, abgeglichen.

    Weiter:

    Mein Kunde vermutet, dass die Ursache, warum 40% der Transaktionen nicht seitens Google Analytics getrackt werden, darin liegen kann, dass mit Hilfe spezieller Browser Plugins die Ausführung von Google Analytics blockiert wird.

    Das vermute ich auch.

    Der Grundgedanke ist meines Erachtens zwar richtig, allerdings dürfte dass nicht die Ursache für alle 40% der nicht getrackten Transaktioen sein. Bei anderen Kunden liegt die Abweichung vom Online-Shop Backend zum Google Analytics-System bei maximal 5-10%.

    Das lässt sich möglicherweise mit der Kundschaft deines Kunden erklären. Sind es denn immer 40% oder gibt es da vielleicht auch Schwankungen, z.B. nach Saison oder Browser oder so?

    Wir haben alle Zahlungsvarianten (Paypal, Amazon, Sofortüberweisung usw.) getestet. Die nicht getrackten Transaktionen lassen sich nicht bestimmen Zahlungsanbietern zuordnen.

    Das spricht ja indirekt dafür, dass die Nutzer nicht (extern) getrackt werden möchten.

    Viele Grüße
    Robert

    1. Der Grundgedanke ist meines Erachtens zwar richtig, allerdings dürfte dass nicht die Ursache für alle 40% der nicht getrackten Transaktioen sein. Bei anderen Kunden liegt die Abweichung vom Online-Shop Backend zum Google Analytics-System bei maximal 5-10%.

      Das lässt sich möglicherweise mit der Kundschaft deines Kunden erklären.

      Die Kunden lassen sich dann mit dem Shopangebot erklären. Schnellregel: Je Technik-affiner um so mehr Adblock bzw. Trackingverweigerung.

    2. einer meiner Kunden zeichnet die Verkäufe in seinem Online-Shop mit Hilfe von Google Analytics auf.

      wozu eigentlich? Die Daten hat er doch schon:

      Google Analytics gibt viel mehr Infos her z.B. Zieltrichter im Checkout-Prozess, Verhalten der Besucher auf der Webseite, Infos zu Alter, Geschlecht und und und. Des weiteren kann ich Conversion-Optimierung bezogen auf Adwords basierend auf diesen Daten umsetzen.

      1. Hallo,

        Google Analytics gibt viel mehr Infos her z.B. Zieltrichter im Checkout-Prozess, Verhalten der Besucher auf der Webseite, Infos zu Alter, Geschlecht und und und. Des weiteren kann ich Conversion-Optimierung bezogen auf Adwords basierend auf diesen Daten umsetzen.

        ich zitiere mal von https://www.apple.com/de/safari/

        „Du kannst dich sicher noch daran erinnern, dass du dir mal ein grünes Mountainbike online angesehen hast. Und daran, dass dann auf jeder anderen Seite nervige Werbung für grüne Mountainbikes war. Safari nutzt jetzt maschinelles Lernen, um Werbetreibende und andere, die dein Onlineverhalten aufzeichnen, zu identifizieren. Und es entfernt die seitenübergreifenden Tracking-Daten, die sie hinterlassen. Damit weißt nur du, wohin du surfst.“

        Gruß
        Jürgen

        1. ich zitiere mal von https://www.apple.com/de/safari/

          „Du kannst dich sicher noch daran erinnern, dass du dir mal ein grünes Mountainbike online angesehen hast. Und daran, dass dann auf jeder anderen Seite nervige Werbung für grüne Mountainbikes war. Safari nutzt jetzt maschinelles Lernen, um Werbetreibende und andere, die dein Onlineverhalten aufzeichnen, zu identifizieren. Und es entfernt die seitenübergreifenden Tracking-Daten, die sie hinterlassen. Damit weißt nur du, wohin du surfst.“

          Darauf hat Google bereits reagiert. Die Probemaltik betrifft nur das klassische AdWords Tracking nicht das Tracking über Google Analytics.

          Fazit: Apple stellt sich malwieder toll dar, in der Praxis steckt aber nix dahinter.

          Meine Kunden erhalten von Google folgende E-Mail:

          Lieber AdWords-Kunde,

          Sie erhalten diese Nachricht aufgrund von Änderungen, die sich auf Ihr AdWords-Konto (Kundennummer: xxx-xxx-xxxx) auswirken können.

          Apple führt in diesem Monat die Funktion Intelligenter Trackingschutz ein. Es ist möglich, dass sich dies auf die Genauigkeit des AdWords Website Conversion-Trackings im Safari-Browser auswirkt. Damit Conversions in Ihrem AdWords-Konto richtig erfasst werden, nehmen wir drei Änderungen vor, die sich nach den Empfehlungen von Apple für die Erfolgsmessung von Werbeanzeigen richten:

          1.Wenn die automatische Tag-Kennzeichnung aktiviert ist und sich auf Ihrer Website ein Google Analytics-Tag befindet, platzieren wir in der Domain dieser Website ein neues Google Analytics-Cookie. Dort werden Informationen zu dem Anzeigenklick gespeichert, mit dem ein Nutzer auf Ihre Website gelangt ist. Falls Ihre AdWords- und Google Analytics-Konten miteinander verknüpft sind, kann die GCLID aus dem Google Analytics-Cookie vom AdWords-Conversion-Tracking-Tag verwendet werden.

          2.In AdWords werden weiterhin Conversions für Nutzer erfasst, die vor Kurzem mit Diensten und Domains von Google interagiert haben.

          3.Außerdem wird in AdWords mithilfe der statistischen Modellierung die Anzahl an Website-Conversions geschätzt, die in Safari nicht erfasst werden konnten. Dieser Wert wird dann in Ihren AdWords-Berichten berücksichtigt.

          Weitere Informationen

          Die im neuen Google Analytics-Cookie gespeicherten Informationen zu Anzeigenklicks werden ab September verwendet. Es kann jedoch einige Tage dauern, bis diese Conversions tatsächlich in den AdWords-Berichten zu sehen sind. Dieser Vorgang kann sowohl vor diesem Datum als auch danach deaktiviert werden. Sie müssen lediglich Ihr Google Analytics-Tag aktualisieren. Stellen Sie den Nutzern wie immer verständliche und umfassende Informationen zu den Daten bereit, die auf Ihren Websites erfasst werden. Holen Sie außerdem ihre Einwilligung ein, falls gesetzlich vorgeschrieben.

          Ist Ihr AdWords-Konto nicht mit Ihrem Analytics-Konto verknüpft, sollten Sie dies nachholen, damit Conversions in AdWords genau erfasst werden.

          Außerdem empfehlen wir Ihnen, die Conversion-Daten in den kommenden Monaten im Blick zu behalten und gegebenenfalls Ihre Gebote anzupassen.

          Ihr Google AdWords-Team

      2. Moin @@Karl Heinz,

        Google Analytics gibt viel mehr Infos her

        dann ist dein internes Tracking nicht gut genug.

        z.B. Zieltrichter im Checkout-Prozess,

        Kurze Frage: Was ist ein „Zieltrichter“?

        Verhalten der Besucher auf der Webseite,

        Kannst du intern wunderbar tracken, weil du auch das Session-Cookie hast.

        Infos zu Alter, Geschlecht und und und.

        Woher will Google Analytics diese Informationen herhaben – und warum sind die nicht in deiner Nutzerdatenbank?

        Des weiteren kann ich Conversion-Optimierung bezogen auf Adwords basierend auf diesen Daten umsetzen.

        Wenn du Google Adwords meinst, ist das natürlich ein Vorteil.

        Viele Grüße
        Robert

        1. z.B. Zieltrichter im Checkout-Prozess,

          Kurze Frage: Was ist ein „Zieltrichter“?

          Im Checkout-Prozess (Adresse eingeben, Zahlungsart wählen, Versandart wählen, kostenpflichtig bestellen, Danke für Ihre Bestellung Seite) des Online-Shops springen Besucher ab. Um zu sehen wo in diesem Trichter Schwachstellen sind richtet man einen Zielrichter in Analytics ein.

          Woher will Google Analytics diese Informationen herhaben – und warum sind die nicht in deiner Nutzerdatenbank?

          Genau kann ich das auch nicht sagen, funktioniert aber tadellos.

          1. Moin @@Karl Heinz,

            Kurze Frage: Was ist ein „Zieltrichter“?

            Im Checkout-Prozess (Adresse eingeben, Zahlungsart wählen, Versandart wählen, kostenpflichtig bestellen, Danke für Ihre Bestellung Seite) des Online-Shops springen Besucher ab. Um zu sehen wo in diesem Trichter Schwachstellen sind richtet man einen Zielrichter in Analytics ein.

            Eine rekursive Funktion wird rekursiv aufgerufen.

            Woher will Google Analytics diese Informationen herhaben – und warum sind die nicht in deiner Nutzerdatenbank?

            Genau kann ich das auch nicht sagen, funktioniert aber tadellos.

            Das beantwortet aber immer noch nicht meine zweite Frage.

            Viele Grüße
            Robert

        2. Infos zu Alter, Geschlecht und und und.

          Woher will Google Analytics diese Informationen herhaben – und warum sind die nicht in deiner Nutzerdatenbank?

          Das sind mehr oder weniger errechnete Werte, aus Profilen und sonstige Daten. Aber zu 70 bis 95 Prozent passt das schon. Ich würde das eher als Trend ansehen.

          Beispiel:

          Geschaltete Anzeigen sollte Kunden, männlich 35 bis 45 Jahre erreichen. Google Analytics sagt Kunde ist männlich 55 bis 65 Jahre alt. Anzeige und Webseite auf diese Altersgruppe angepasst und mit der gleichen Anzahl Besucher aus den Anzeigen Umsatz verdoppelt. Nicht immer ist das Bauchgefühl richtig. Ohne messen kann man nicht steuern.

          1. Hi there,

            Infos zu Alter, Geschlecht und und und.

            Woher will Google Analytics diese Informationen herhaben – und warum sind die nicht in deiner Nutzerdatenbank?

            Das sind mehr oder weniger errechnete Werte, aus Profilen und sonstige Daten. Aber zu 70 bis 95 Prozent passt das schon. Ich würde das eher als Trend ansehen.

            Unfug. Nur weil das so verkauft wird, heisst das noch lange nicht, daß das irgendetwas Reales abbildet. Das ist ein Trend, der Werbefuzzies suggeriert wird, damit sie den Mist kaufen. Ausserdem "lügen" die Anwender immer mehr bei der Angabe irgendwelcher Daten (Datenschutzfaschisten halt). Das einzige was GA "'rausfindet" ist die ungefähre Location des Internetzugangs, und da auch nur, wenn es kein mobiler ist…

      3. Hi there,

        wozu eigentlich? Die Daten hat er doch schon:

        Google Analytics gibt viel mehr Infos her z.B. Zieltrichter im Checkout-Prozess, Verhalten der Besucher auf der Webseite, Infos zu Alter, Geschlecht und und und. Des weiteren kann ich Conversion-Optimierung bezogen auf Adwords basierend auf diesen Daten umsetzen.

        Glaub mir, von Anwendern oder Kunden, die so dämlich sind, solche Daten bekanntzugeben, möchtest Du keine Auswertung haben. Die sind als Zielgruppe ungefähr so wertvoll wie das Zuschauerprekariat im privaten Nachmittagsfernsehen…

  3. Mich würde brennend interessieren, aus welchem Grund 40% der Transaktionen nicht aufgezeichnet werden, ich habe allerdings keine Ahnung, wie ich die Ursache finden soll. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Hat jemand eine Idee bzw. einen Tipp?

    Ich tippe auf eine suboptimale Implementierung des Trackingprozesses. Devicebrüche durch fehlerhafte oder nicht Konfiguration erforderlicher Parameter. 40% Datenschutzfaschisten als Kunden, halte ich für realitätsfern.

    1. Moin Kay,

      Datenschutzfaschisten

      Sollten wir Witze über den Faschismus nicht den Leuten überlassen, die dabei waren?

      Viele Grüße
      Robert

      1. Hallo Robert,

        wenn's ja ein Witz wäre. Leider kommt der Gebrauch des Suffixes "-faschist" oder, schlimmer noch, "-nazi" immer wieder vor. Und gemeint ist kein Führerkult, keine paramilitärischen Einheiten, oder ein Bündnis (was die ursprüngliche Bedeutung von "Faschisten" ist), sondern es soll einfach nur betonen, dass der Betreffende im jeweiligen Thema superengagiert ist. Es ist also einfach nur als Synomym zu "radikal" oder "extrem" gemeint.

        Ich habe schon in einer Besprechung gesessen und musste mir von einem externen Berater anhören, dass er ein Agendanazi sei und sehr auf die Einhaltung der Tagesordnung achten würde. Nach kurzem Nachdenken habe ich den Raum nicht verlassen, ihn aber nachher zur Rede gestellt und gefragt, ob er es gut fände, sich selbst in die braune Ecke zu stellen. Es zeigte sich dann, dass dieser vorgeblich hochintelligente Mensch nicht über die nötige Selbstreflexion verfügte, um sich diesen Gedanken selbst zu machen. Immerhin wurde er dann bleich und hat sich entschuldigt.

        Seitdem habe ich schon mehrfach Leute auf diesen Sprachgebrauch ansprechen müssen und habe jedesmal die gleiche Gedankenlosigkeit vorgefunden.

        Rolf

        --
        sumpsi - posui - clusi
        1. Hallo @Rolf B,

          ich kenne solche Sprüche natürlich auch und habe das lange Zeit einfach ignoriert. Aber in dem momentanen gesellschaftlichen Klima halte ich die Konfrontation – so wie in deinem Beispiel – für nötiger. Ein weiterer Punkt, der mich zum Nachdenken und nicht mehr Ignorieren angeregt hat, war ein Besuch in Warschau. Dort ist noch sehr plastisch zu sehen, was „Nazi“ und „Faschismus“ in Realität bedeutet haben.

          Viele Grüße
          Robert

    2. Lieber Kay,

      als Werbetreibender mag es Deinen Interessen zu wider sein, wenn potentielle Käufer sich hinter Adblockern und No-Tracking-Headern verstecken und, wie auch ich, teilweise sehr viel radikalere Möglichkeiten nutzen um bei Bedarf unerkannt und unbelästigt zu surfen.

      Aber mir ist es wichtig und es interessiert mich sehr wohl, dass ich, wenn z.B. ein gewisser Händler, der sich als Spediteur ausgibt, auf die Feststellung hin, dass ich ein Produkt offenbar wiederholt benötige und es wiederholt bei ihm kaufe, höhere Preise macht als anderen Kunden. Oder mir dauernd Produkte aufdrängt, die ich gar nicht mehr brauche, weil ich sie schon habe.

      Ich will auch aus anderen Gründen sehr oft nicht, dass jeder "Datensammelwütige" auf dieser Welt weiß oder wissen kann, was ich im Web so treibe. Ich nehme ein in der Verfassung garantiertes, bürgerliches Grundrecht wahr wenn ich mich aus frei zugänglichen Quellen informiere ohne dafür mit meinen Daten zu bezahlen.

      Und es sind meine Daten. Mir ist es ziemlich egal, ob die Datensammler ob meiner Methoden sauer sind. Ich halte meine Daten bei Bedarf eben fest. Aber mich und andere deshalb "Datenschutzfaschisten" zu nennen ist, mit allem Verlaub, etwas mehr als nur eine Stilblüte.

      Soll ich mit "Datensammelwutfaschist" antworten oder was willst Du hören? Immerhin willst Du mir ja das Recht absprechen, über die Verbreitung meiner Daten wenigstens in einem gewissen Maße selbst zu bestimmen. Just die von Dir beabsichtigte Entrechtung durch die Anwendung des Mittels der "feindseligen Herabwürdigung" - verbunden mit der Schaffung eines Feindbildes (s. Gloria Beck, "Verbotene Rhetorik" (Piper-Verlag ISBN 978-3-492-25002-3, erste Auflage 2010, Kapitel "Feindbildtechnik", Seiten 145 ff) ist:

      "faschistoid" und moralisch sehr bedenklich.

      Diesmal mit Absicht und Bedacht unter meinem Name und mit meiner Adresse:

      Jörg Reinholz
      Hafenstraße 67
      34125 Kassel
      www.fastix.org
      
    3. Hi there,

      40% Datenschutzfaschisten als Kunden, halte ich für realitätsfern.

      Die Behauptung halte ich für ziemlich kühn. Eines kann ich Dir aber garantieren - das Bewußtsein für Datenschutz wächst, und irgendwann einmal werden Ignoranten wie Du ein Problem haben, weil sie einer Mehrheit an "Datenschutzfaschisten" gegenüber stehen.

      Dann gehen diese ganzen bescheuerten und heute schon halbkriminellen "Geschäftsmodelle" den Bach hinunter, wenn sich die Anwender für irgendein neues bescheuertes Klicki-Bunti oder für einen Rabatt von ein paar Zehntel Prozent sich nicht mehr bis auf die Unterhose durchleuchten und tracken lassen. Da kann sich dann der nicht angemeldete Kay in eine Ecke setzen, bitterlich weinen und darüber nachdenken, was Faschismus für ihn persönlich bedeutet…

    4. hi Moment mal,

      Ich tippe auf eine suboptimale Implementierung des Trackingprozesses. Devicebrüche durch fehlerhafte oder nicht Konfiguration erforderlicher Parameter. 40% Datenschutzfaschisten als Kunden, halte ich für realitätsfern.

      wer nochmal sind hier die Faschisten!?

      vfG