marctrix: Crowdworking? Clickworking?

Beitrag lesen

Hej Auge,

um es auf den Punkt zu bringen, stelle ich einfach mal unsere Behauptungen gegenüber, dann können wir uns wohl viel Worte sparen.

Du sagtest:

In anderen Ländern mit niedrigeren Lebenshaltungskosten sind Löhne, die bei uns als Hungerlöhne gelten, gewiss auskömmlich. Hier sind sie es aber nicht.

Ich sage:

Je weniger Knete, desto schwerer das Leben. Überall!

Ich glaube aber du meinst vielleicht: da wo es allen schlecht geht, empfindet man es nicht so (meine Oma sagte immer: "Die schönste Zeit war nach dem Krieg, wo alle nichts hatten und man sich über jedes Teil gefreut hat" - Sie wollte die Zeit aber auch nicht wieder…).

Für mich heißt das im Umkehrschluss: wenn wir (kaufkraftbereinigt) so wenig haben, wie die Menschen anderswo, die dort wo sie sind glücklich sind, dann liegt unsere Unzufriedenheit in unseren Köpfen (die um mich herum haben alle so viel mehr als ich) und nicht in unserem Portemonnaie.

Ich für mich habe genau das in meinem Leben festgestellt. Ich hatte sehr fette und sehr magere Jahre und meine Zufriedenheit hing an ganz anderen Dingen.

Und nur am Rande: in meinen mageren Jahren hatte ich weniger als ein Sozialhilfeempfänger und für das was ich hatte, habe ich auch noch gearbeitet. Auch ehrenamtlich (wo oft kostenloses Essen abgefallen ist). Aber das will ich ja gar nicht von anderen verlangen, zumal mir bewusst ist, dass andere vielleicht weniger leistungsfähig sind, wofür sie nichts können.

Bei mir hing Glück oder Unglück ausschließlich mit nicht-materiellen Dingen zusammen. Ich bin allerdings extrem selten unglücklich, weil ich mich über alles freue, was mir an gutem widerfährt. Egal wie gering. Aber auch das verlange ich von keinem anderen. Ich würde es nur allen wünschen. So lebt es sich einfach besser…

Marc