Hej Gunnar,
Hier ein Screenshot von meiner Darstellung:
Eine dicktengleiche (alle Zeichen gleich breit) Schrift ohne Kontrast (alle Striche gleich dick) nun als Beweis heranzuziehen, dass es keinen Unterschied zwischen großem und kleinem ß gäbe, ist aber auch lächerlich.
Klar wäre das lächerlich, aber ich hoffe, du hältst mich nicht für so dämlich?!?
Da du versuchst, das von mir gesagte umzudeuten, hier noch mal eine Klarstellung:
Ich beweise nichts (sondern sage, dass ich den Unterschied nicht sehe und davon ausgehe, dass das vielen anderen auch so geht), ich habe nie behauptet, dass es keinen Unterschied gibt (sondern dass man den direkten Vergleich benötigt, um den zu erkennen) und das ist nun mal die Schrift, die ich hier während der Diskussion vor mir habe (und dass es andere gibt und der Unterschied zwischen zwei verschiedenen Schriften wesentlich größer sein dürfte als zwischen einem großen und kleinen „ß“ derselben Schrift).
Und ich würde mir einen deutlicheren Unterschied wünschen, z.B. in der Höhe.
Nur um das noch mal zusammenzufassen.
Daher verstehe ich den Hype darum nicht. Mir fällt das große „ß“ im Alltag nicht auf, ich kann mich an kein einziges Mal erinnern, wo ich es bewusst wahrgenommen hat (gut macht man mit Buchstaben vielleicht eh nicht ständig, so wie mit dem tanzenden Bär). Als ich die ersten Artikel über das große „ß“ gelesen habe, habe ich mich gefragt, wie es denn nun aussieht, bis ich verstanden habe, dass das vermeintlich kleine dort abgebildete „ß“ gar nicht das kleine, sondern das große „ß“ ist und habe den Unterschied nie begriffen, bis du ihn mir hier in der Diskussion erklärt hast. Es würde mich wundern, wenn eine nennenswerte Anzahl (mindestens zweistelliger Prozentbereich) der Menschen, die Deutsch lesen können, das große „ß“ jemals wahrnehmen.
Obwohl ich in der Usability immer dafür bin, intuitive Bedienung aufgrund unbewusst wirkender Mechanismen (wie ein Farbleitsystem) zu unterstützen, erschließt sich mir die Bedeutung des großen „ß“ schlicht nicht.
Letztlich nehme ich es wie hier bereits erwähnt schlicht nicht wahr. Gemessen an dieser Tatsache und der Annahme dass das der überwiegenden Mehrheit der deutsche Texte lesenden Menschen so geht, finde ich, dass darum sehr viel Bohei gemacht wird.
Nicht zu vergessen, dass der Bedarf am großen „ß“ sehr klein ist — und das sage ich als bekennender Freund des „ß“.
Marc