@@marctrix
und der Unterschied zwischen zwei verschiedenen Schriften wesentlich größer sein dürfte als zwischen einem großen und kleinen „ß“ derselben Schrift
Durchaus denkbar.
Das kleine ß hat ja wirklich unterschiedliche Formen, z.B. tatsächlich wie eine ſs-Ligatur oder wie eine 3 mit Anstrich:
Hier mal Neue Helvetica[1] und Arial gegenübergestellt. Na, welche ist welche?
Und auf den Berliner Straßenschildern (West-Berlin und in Ost-Berlin neu installierte Schilder) hat das ß die Form einer ſʒ-Ligatur:
Und ich würde mir einen deutlicheren Unterschied wünschen, z.B. in der Höhe.
?? Großbuchstaben (also auch das große ẞ) gehen bis zur H-Linie; Kleinbuchstaben (also auch das kleine ß) bis zur k-Linie, die je nach Schriftart geringfügig über der H-Linie liegt oder mit dieser zusammenfällt.
(Es gibt auch Schriftarten, wo die k-Linie deutlich höher liegt als die H-Linie, aber das sind Schmuckschriften. Beispiel: Papyrus. Und da geht das ß gar nicht bis zur k-Linie hoch, sondern ist in etwa so klein wie das t:
Mir fällt das große „ß“ im Alltag nicht auf, ich kann mich an kein einziges Mal erinnern, wo ich es bewusst wahrgenommen hat
Zwei Ursachen: zum einen hat sich dessen Existenz ja noch nicht überall herumgesprochen und ist in der freien Wildbahn bislang nur selten anzutreffen.
Zum anderen soll es gar nicht auffallen. Wenn es nicht auffällt, dann ist ja alles richtig.
Was halt unangenehm auffällt, ist ein kleines ß innerhalb von Großbuchstaben bei Versalschrift. Und genau deshalb gibt’s ja das große.
So wie es auch in kyrillischer Schrift die großen Ъ, Ы und Ь gibt, obwohl diese Zeichen nicht am Wortanfang vorkommen, sondern nur bei Versalschrift benötigt werden.
LLAP 🖖
„Wer durch Wissen und Erfahrung der Klügere ist, der sollte nicht nachgeben. Und nicht aufgeben.“ —Kurt Weidemann
Neue Helvetica heißt die Schriftart; nicht Helvetica Neue! ↩︎