Hej Lisa,
ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal, was du mir vorwirfst…
gar nichts schlimmes, dafür respektiere ich dich zu sehr. Nur habe ich das Gefühl, dass deine sonst so ausgeprägte Objektivität bei Apple vielleicht nicht zum tragen kommt. 😉
Vorwurf ist auch ein bisschen hart für das, was ich da zwischen den Zeilen gelesen habe.
Aber was meine Objektivität angeht: ich habe bei keinem der großen explizit nach Datenmissbrauchsskandalen gesucht.
Während die Datensammelwut bei Google, Facebook und (vielleicht weniger - bin mir da nicht so sicher) auch bei Amazon geradezu aufdrängt, ist das bei Apple nicht der Fall.
Insbesondere Google und Facebook würden ohne Datensammelei vermutlich in der wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Hier sehe ich mindestens qualitative und quantitative Unterschiede zu Apple - und vielleicht auch zu Amazon.
Auch gibt es bei Apple (bei Amazon habe ich mich nicht so viel damit beschäftigt, denn da nutze nichts von) nachvollziehbare Gründe, die einen Mehrwert für den Nutzer haben.
Aber natürlich könnte die Apple-ID dazu dienen, Nutzer zu identifizieren und sie zu verfolgen. Was Apple nach eigenen Angaben nicht tut - auch in dem hier geleakten Fall ist die Apple-ID mit den Datensätzen ja nicht verknüpft und es findet auch keine aktive Auswertung durch Apple selber statt, es wäre "nur" den Mitarbeitern möglich aufgrund der Gesprächsinhalte verbotenerweise einzelne Personen zu identifizieren. Schlimm genug, aber keine geschäftsmäßige Auswertung und Nachverfolgung der Nutzer aus Gewinnsucht. Und mir bleibt die Frage unbeantwortet, ob man ohne das einen Sprachassistenten überhaupt entwickeln kann?!?
Jetzt sagt ihr hier: ihr misstraut jedem solchen Lippenbekenntnis. Ich bin da etwas zurückhaltender. Mit @dedlfix habe ich ja viel diskutiert, weil er grundsätzlich Facebook gegenüber so argumentiert hat, wie ich jetzt in Bezug auf Apple: beweis doch erst mal, dass deren Beteuerungen falsch sind.
Es gibt aber Unterschiede: niemand, nicht einmal Zuckerberg selber lässt einen Zweifel daran, dass das Ausspionieren von Nutzern zu Werbezwecken und sogar die Weitergabe von Daten an Dritte das eigentliche Kerngeschäft ist. Gilt ebenso (abgesehen von der Datenweitergabe) für Google.
Diese Dinge sehe ich bei Apple so (noch) nicht. In einem anderen Post bin ich darauf eingegangen, dass ich die Zukunft da skeptisch sehe. Ich weigere mich, Apple nur aufgrund seiner Gewinnerzielungsabsicht in einen Topf mit Firmen zu werfen, die auf andere Weise Geld verdienen.
Mag sein, dass ich da in (naher) Zukunft widerlegt werde und ich bin für Eure Argumente offen. Noch aber nicht überzeugt.
Und trotzdem skeptisch gegenüber Apple. Kommt jetzt hier vielleicht nicht so raus, weil ich sage, dass ich es nicht so schlimm sehe, wie ihr, aber letztlich ist Apple nur das kleinere Übel.
Und hunderte von Millionen Nutzer müssen ja auch irgendwie verwaltet werden. Ganz ohne Daten geht das nicht.
Ich sage daher auch nicht, Apple hat keine Daten und macht damit überhaupt nichts. Mir scheinen die aber einerseits oft nachvollziehbar notwendig für die Bereitstellung der Dienste (nicht um damit Gewinne zu erzielen) und andererseits nötig für die Weiterentwicklung von z.B. Siri zu sein.
Auch sehe ich derzeit ein Bemühen so wenig wie möglich weiterzugeben. Siehe Apple Pay oder das neue Apple-Login, das mit ios13 kommt.
Ich habe gesagt, dass Apple zunehmend den Datenschutz als Feature entdeckt.
Daher würde ich jetzt ungern alte Dinge auskramen.
Genau das meine ich, egal wie die früher waren, jetzt sind die anders. (So würde ich das wieder deuten)
Das habe ich auch so gemeint. 😀
Nein, sie werden nur vorsichtiger der Drang nach Daten, die denen nichts angehen, bleibt bestehen.
Sag mir doch beispielsweise mal, warum ich kein Iphone nutzen darf, wenn ich nicht zuerst eine Internetverbindung herstelle?
Ist das so? Bei meinen Geräten lässt sich das überspringen, wenn ich mich nicht irre. Ist schon eine Weile her, dass ich eines auf den Auslieferungszustand zurück gesetzt habe.
Aus eigener Erfahrung (allerdings älteres Iphone), weiß ich das und Apple bestätigt das auch. Aber weiß nicht warum du nachfragst, weil du das doch bestimmt auch nicht (zumindest) störend empfindest?
Tatsächlich. Ich habe es eh immer getan, weil ein Smartphone ohne Internetzugang und Telefonie-Möglichkeit praktisch sinnlos wäre und mir daher beides nachvollziehbar scheint.
Was sollte man denn mit einem iPhone ohne Anschluss nach irgendwo anfangen? - Fällt mir gar nichts zu ein...
Man müsste da denke ich schon einen Fall konstruieren, der so selten ist, dass man darauf kein Geschäftsmodell aufbauen könnte - auch hier finde ich das von Apple nachvollziehbar.
Ohne die komplett entlasten zu wollen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass bei derzeitigem Finanzpolster vorhandene gute Absichten zukünftig linear mit dem Guthaben auf dem Bankkonto schwinden könnten.
Die Apple-ID ist für viele Dinge nötig, die ein iPhone ausmachen. Man kann sicher keine Apps installieren, ohne eine ID. Schon deshalb macht es keinen Sinn, die nicht anzulegen.
Da habe wir sicher unterschiedliche Ansichten, was ein Iphone bzw. auch andere Mobiltelefone ausmachen. Und zusätzliche Apps sollten kein Must-Have sein, allenfalls könnte sinnvoll sein.
Aber das os selber funktioniert imho auch ohne.
Wie du siehst, Nö.
Interessant - obwohl nicht wirklich. Für mich wäre es ohne Konnektivität komplett unnütz.
Du scheinst aber auch tatsächlich zu glauben, man könnte die Kommunikation gezielt unterbinden, nur... ich glaube das nicht, ich glaube und so war es bisher immer, wenn irgendein Schlupfloch zur Kontrolle oder zum Datenabgriff in den Medien auftaucht, ist nach Korrektur immer noch genügend Spielraum da, der dann irgendwann wieder als erneutes Gate auftaucht. Warum du Apple, trotz der Historie, so vehement in Schutz nimmst, ist mir ein Rätsel.
Wenn du glauben willst, geh in die Kirche oder Moschee 😉
Fühlst Du dich angegriffen?
Nein, da war mir einfach zu viel: ich glaube dies, du glaubst jenes - das hat wenig argumentative Kraft… 😉
Und, nein weder Kirche noch Moschee, sehe mich eher als Pantheist. Sekten, wie alle Religionen eine sind, interessieren mich zwar aber nur als Lesestoff, wie Sagen und Legenden auch. Mich fasziniert allerdings immer wie die gläubigen Anhänger der jeweiligen Religionen, ihre eigene trotz aller offensichtlichen Widersprüche und Lügen verteidigen und kritiklos weiter glauben.
Da sind wir wieder ganz nah bei Betriebssystemen, Lieblingseditor und Co. 😉
Marc
--
Ceterum censeo Google esse delendam