Hallo
gegen eine Vereinfachung habe ich auch prinzipiell nichts einzuwenden. Das mach ich ja selbst auch, wenn ich einem Laien einen bestimmten Sachverhalt erklären will. Deswegen hätte ich den Teil, den du zitiert hast, auch ohne Beanstandung akzeptiert. Vereinfachung darf aber nicht so weit gehen, dass ein falscher Eindruck entsteht.
Und der Schlusssatz "Der Strom kommt aus den Alpen" ist so ein Unfug.
Ich vermute, das Lehrbuch war für den Einsatz im Süden Deutschlands vorgesehen? 😉
Jeder™️ dort kennt die Alpen aus eigener Ansicht, jeder weiß mit dem Bild etwas anzufangen.
Sowas ist in der Schule besonders tragisch, weil die Kids (fast) alles für bare Münze nehmen, was man ihnen erklärt.
Sie werden später etwas anderes, weitaus differenziertes lernen. Dass der Strom aus den Alpen kommt, wird dann nur noch ein kleiner Teil des Gesamtbildes sein.
So ist das nunmal mit Vereinfachungen.
Deine andere Geschichte über Gewitter macht mich da viel eher nervös. Während die Stron-aus-den-Alpen-Geschichte – auch mit dem plakativen Schlusssatz – eine Vereinfachung ist, ist der Blitz-aus-dem-Sonnenstrahl einfach Mumpitz und meiner Meinung nach auch nicht als „Lüge für Kinder“ vermittelbar. Das ist keine Vereinfachung sondern falsch. Das hat für mich 'was esoterisches, etwas, dass Unfug normal machen will.
Tschö, Auge
Ein echtes Alchimistenlabor musste voll mit Glasgefäßen sein, die so aussahen, als wären sie beim öffentlichen Schluckaufwettbewerb der Glasbläsergilde entstanden.
Hohle Köpfe von Terry Pratchett