Der Martin: USB-Gerät am Hub vs. direkt am PC

Hallo miteinander,

ich habe bei meiner heimischen Hardware seit ein paar Tagen einen lästigen Effekt und überlege, ob das so sein muss, oder ob ich etwas dagegen tun kann.

Einer meiner Monitore, ein NEC 2170NX (21", 1600x1200) hat einen integrierten USB-Hub mit 2 USB-2.0-Ports. An einem der beiden Ports ist eine externe Harddisk angeschlossen, die aber nur alle paar Tage mal genutzt wird. Die meiste Zeit ist sie ausgeschaltet.

Seltsam: Schalte ich die externe Platte ein (Power-On), läuft sie hörbar an, gähnt und schüttelt sich kurz, wird aber meistens nicht vom Host erkannt (lsusb zeigt die physisch angeschlossene Platte nicht an). Aus- und Wiedereinschalten hilft manchmal, aber nicht unbedingt. Das einzige, was zuverlässig hilft: Den USB-Stecker ziehen, einen Moment abwarten und wieder einstecken. Dann wird die Platte in Sekunden erkannt und das Filesystem gemountet.

Schließe ich dieselbe Platte an einen der USB-Ports direkt am PC an, wird sie beim Einschalten auch zuverlässig erkannt und angemeldet.

Ist ein solches Verhalten von USB-Geräten an einem Hub normal oder zumindest ein bekanntes Übel? Oder bedeutet das, dass ich den monitor-internen USB-Hub besser ignorieren sollte?

Live long and pros healthy,
 Martin

--
Früher war ich klein und dumm. Inzwischen hat sich so manches geändert. Ich bin größer geworden.
  1. Lieber Martin,

    das Verhalten kenne ich von Memory-Sticks, die an einem USB-Hub nicht "wollen". Ein USB-Switch wäre da eine mögliche (aber vorher zu testende) Alternative.

    Faustregel: Datenspeicher (lies: Laufwerke aller Art) niemals an USB-Hubs, sondern immer direkt am Gerät anstöpseln. Tastaturen, Mäuse, Touchpads gerne auch an Hubs. Ob das für Kameras ebenso gilt, weiß ich nicht, vermute aber, dass sie wie Laufwerke direkt an die Kiste müssen.

    Liebe Grüße

    Felix Riesterer

    1. Hallo Felix,

      Tastaturen, Mäuse, Touchpads gerne auch an Hubs.

      Jein. Ich habe eine Maus, die direkt am PC sauber maust, aber am Hub streikt.

      Rolf

      --
      sumpsi - posui - obstruxi
      1. Lieber Rolf,

        Ich habe eine Maus, die direkt am PC sauber maust, aber am Hub streikt.

        schnurlos? In der Schule habe ich einen Monitor mit USB-Hub (hinten am Gehäuse), in den ich den Drahtlosempfänger der Maus gesteckt habe. Tut!

        Vielleicht ist es auch wichtig, welchen Hub von welchem Hersteller man da gerade hat? Meine zweite Faustregel: Wenn der Hub keine eigene Stromversorgung hat, wird es wackelig.

        Liebe Grüße

        Felix Riesterer

        1. Hallo Felix,

          ja, hm, der Hub hat einen Stromanschluss, aber ich habe KEINE Ahnung mehr wo das Netzteil ist. Offenbar schleift er die Stromversorgung nicht sauber durch.

          Rolf

          --
          sumpsi - posui - obstruxi
          1. Hallo Rolf,

            ja, hm, der Hub hat einen Stromanschluss, aber ich habe KEINE Ahnung mehr wo das Netzteil ist. Offenbar schleift er die Stromversorgung nicht sauber durch.

            Das wollte ich auch gerade einwerfen. Ich habe zwei verschiedene USB-Verteiler am Raspi ausprobiert. Ich weiß noch nicht einmal, ob das Hubs oded Switches sind. Der eine tats nicht, der andere sofort. Hat auch die angescjossenen Mobiltelefone geladen. Dann habe ich in einem Anfall von Verzweiflung die Netzteile getauscht. Danach war das Verhalten der Verteiler auch getauscht.

            Ich habe bisher noch nicht die Spannung auf dem Bus (nicht am Netzteil) im Betrieb gemessen. Das könnte eventuell Aufschluss geben. Und ein geeignetes Oszilloskop fehlt mir leider auch, um die Spannungsverläufe nebst Oberwellen zu prüfen. Da könnte nämlich der Hase im Pfeffer liegen.

            LG
            Localhorst

            1. Hallo,

              Ich habe zwei verschiedene USB-Verteiler am Raspi ausprobiert. Ich weiß noch nicht einmal, ob das Hubs oded Switches sind.

              mir war bis gestern nicht bewusst, dass es auch bei USB-Verteilern die Unterscheidung zwischen Hub und Switch gibt. Nachdem ich jetzt ein paar Minuten im Netz gestöbert habe, stelle ich fest: Ja, es gibt wohl auch USB-Switches. Aber überall, wo die Dinger so benannt wurden, war's dann ein Umschalter, mit dem sich zwei oder mehr USB-Hosts ein Peripheriegerät (Harddisk, Scanner etc.) teilen und abwechselnd benutzen können. Also nicht die Unterscheidung wie beim Ethernet-Hub bzw. -Switch, sondern quasi die Umkehrung des herkömmlichen USB-Hubs.

              USB-Hubs sind meines Wissens, wenn man die Ethernet-Terminologie anwenden möchte, immer Switches, also aktive Komponenten. Da ist ein Controller drin, der gezielt zwischen dem Host und bestimmten Endpunkten vermittelt, und alle USB-Anschlüsse sind elektrisch voneinander getrennt (aber nicht isoliert).
              Nur die Spannungsversorgung ist meistens nur durchgeschleift, d.h. alle angeschlossenen Devices teilen sich den Strom, den der eine Host-Anschluss liefert. Oder (wie in einem anderen Beitrag beschrieben) der Hub hat ein eigenes Netzteil und kann dann alle angeschlossenen Devices angemessen versorgen.

              Der eine tats nicht, der andere sofort. Hat auch die angescjossenen Mobiltelefone geladen. Dann habe ich in einem Anfall von Verzweiflung die Netzteile getauscht. Danach war das Verhalten der Verteiler auch getauscht.

              Das lässt mich vermuten, dass eins der Netzteile entweder von Haus aus nicht astrein war, oder altersbedingt schon einen Knax[1] hatte.

              Live long and pros healthy,
               Martin

              --
              Früher war ich klein und dumm. Inzwischen hat sich so manches geändert. Ich bin größer geworden.

              1. Und ich meine nicht die gleichnamigen Gewürzgurken. 😀 ↩︎

              1. Hallo,

                Nur die Spannungsversorgung ist meistens nur durchgeschleift,

                idR über Dioden gegen Rückspannung vom Device-Port...

                d.h. alle angeschlossenen Devices teilen sich den Strom, den der eine Host-Anschluss liefert. Oder (wie in einem anderen Beitrag beschrieben) der Hub hat ein eigenes Netzteil und kann dann alle angeschlossenen Devices angemessen versorgen.

                Der eine tats nicht, der andere sofort. Hat auch die angescjossenen Mobiltelefone geladen. Dann habe ich in einem Anfall von Verzweiflung die Netzteile getauscht. Danach war das Verhalten der Verteiler auch getauscht.

                Das lässt mich vermuten, dass eins der Netzteile entweder von Haus aus nicht astrein war, oder altersbedingt schon einen Knax[^1] hatte.

                Das sollte ein Tipp sein, was man ausprobieren könnte!

                LG
                Localhorst

  2. Hi there,

    Ist ein solches Verhalten von USB-Geräten an einem Hub normal oder zumindest ein bekanntes Übel?

    Ja, absolut. Ab USB 3.irgendwas hat sich das gebessert, aber bis USB 2 kann man da wirklich alles erleben, von nicht erkennen bis unzuverlässig funktionieren. Am besten alles direkt am PC anhängen. Nicht daß das jetzt direkt mit Dir etwas zu tun hat, aber das oft verkaufte USB-Verlängerungskabel war immer ausserhalb der Spezifikation, so etwas war nie vorgesehen, soll heissen, kann funktionieren, muß aber nicht...

    1. Hallo,

      Ist ein solches Verhalten von USB-Geräten an einem Hub normal oder zumindest ein bekanntes Übel?

      Ja, absolut. Ab USB 3.irgendwas hat sich das gebessert, aber bis USB 2 kann man da wirklich alles erleben, von nicht erkennen bis unzuverlässig funktionieren. Am besten alles direkt am PC anhängen.

      ja okay, danke, das dachte ich mir schon fast.

      Dagegen habe ich einen Raspberry Pi lange Zeit mit drei externen USB-Harddisks an einem Hub als NAS betrieben. Nie ein Problem gehabt, bis der Pi irgendwann die SD-Karte erschossen hat. Aber auch davon habe ich schon öfters gelesen.

      Nicht daß das jetzt direkt mit Dir etwas zu tun hat, aber das oft verkaufte USB-Verlängerungskabel war immer ausserhalb der Spezifikation, so etwas war nie vorgesehen, soll heissen, kann funktionieren, muß aber nicht...

      Solange die Gesamtlänge der USB-Leitung noch unter 5m bleibt, liegt das innerhalb der Spec. Aber du hast Recht, ich habe im Zubehörhandel auch schon USB-Verlängerungen gesehen, die allein schon 5m lang waren.

      Ja, bei USB gibt es viel Wildwuchs.

      Live long and pros healthy,
       Martin

      --
      Früher war ich klein und dumm. Inzwischen hat sich so manches geändert. Ich bin größer geworden.
  3. Hallo,

    kann mich @Felix Riesterer nur anschliessen, kenne ich dieses Problem auch mangels ausreichendem Saft, also zusätzliche Stromversorgung sollte besser sein.

    Auch USB 2 würde ich nicht mehr nehmen wollen, ausser bei unrelevanten Sachen wie Maus, Tastatur, etc… auf keinen Fall aber bei ständigen grösseren Datentransfers.

    Ach ja, Nachtrag: Eine Platte ist mir deshalb kaputt gegangen, glaube ich zumindest, dass die diese ewigen Aussetzer nicht verkraftet hat.

    Gruss
    Henry

    --
    Meine Meinung zu DSGVO & Co:
    „Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.“
    1. Moin,

      kann mich @Felix Riesterer nur anschliessen, kenne ich dieses Problem auch mangels ausreichendem Saft, also zusätzliche Stromversorgung sollte besser sein.

      die Mangelerscheinungen bei Bus Powered Devices kenne ich wohl, das ist aber hier kein Thema. Die externen 3½"-Platten haben alle ihr eigenes Netzteil.

      Auch USB 2 würde ich nicht mehr nehmen wollen

      Was denn? USB 3? Hab ich nicht. Weder einen USB3-Hostanschluss, noch irgendein USB3-Device.

      ausser bei unrelevanten Sachen wie Maus, Tastatur, etc… auf keinen Fall aber bei ständigen grösseren Datentransfers.

      Was mehr als 10 Jahre gut war, wird doch nicht dadurch schlecht, dass es nun etwas Schnelleres gibt.

      Live long and pros healthy,
       Martin

      --
      Früher war ich klein und dumm. Inzwischen hat sich so manches geändert. Ich bin größer geworden.
      1. Hallo Der,

        Was mehr als 10 Jahre gut war, wird doch nicht dadurch schlecht, dass es nun etwas Schnelleres gibt.

        Nicht schlecht, nur kann Neues (beileibe nicht immer) einem das Leben angenehmer machen. Und wenn ich bedenke wie oft ich Daten transferiere wo ich früher Stunden brauchte und das heute in Minuten kann, ja das ist entspannter.

        Gruss
        Henry

        --
        Meine Meinung zu DSGVO & Co:
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