Matthias Scharwies: SELFHTML wird 25!

Beitrag lesen

Servus Stefan!

Ich habe bei den beiden Interviews, die ich jetzt wegen des Jubiläums hatte, ausdrücklich darauf hinzuweisen versucht, mal von der Geschichte von SELFHTML wegzukommen und sich mal anzuschauen, was da aktuell für blühende neue Landschaften existieren. Es ist bedauerlich, dass es wenns hochkommt nur dazu reicht, dass am Ende eines Artikels dann mal auf das aktuelle Projekt hingewiesen wird.

Ich muss ja zugeben, dass mich das Hypertext-Virus in den 90ern nicht gepackt hat. Ich hatte 1995 auf der CeBit mal den Spiegel-Online aufgerufen und bin dann weitergegangen, ohne einen Gedanken an mögliche Auswirkungen auf mein Leben zu erkennen. Ende 1995 begann ich (wieder) zu studieren und erst nach mehreren Semestern wurden Email-Adressen überhaupt ein Thema. Ich wunderte mich nur, dass 2 Mitstudenten ihr Studium aufgaben, bzw. nach dem Examen nicht ins Referendariat gingen, da sie ihre Zukunft im Webdesign sahen.

Im Jahre 2001 machte ich dann mal ein Projekt für eine Schul-Homepage als „Facharbeit“. Erst 2008 kam ich mit einem Schulwechsel in Kontakt mit Webdesign und nicht nur der Nutzung des Netzes zur Bildsuche und zum Lesen von Zeiungen.

Trotzdem kann ich verstehen, dass der Blick der Öffentlichkeit auf diese Euphorie der Endneunziger gewandt ist. Der Zusammenhang zwischen HTML und Hypertext an sich und smartPhone und Apps heute ist den meisten nicht mehr gegenwärtig.

Das merkt man auch an den Fragen im Forum:

  • einige wenige junge Neueinsteiger, die dann eine App oder ein Spiel programmieren wollen
  • alte Hasen, deren Frame-Webseiten von 1999 nicht mehr gehen und jetzt schnelle Hilfe suchen.
  • (gefühlt 90%) Leute, die ihren (kommerziellen) WebShop/ ihr CMS von uns konfiguriert, programmiert und verwaltet haben wollen.

Naja, freuen wir uns alle über ein paar neue Twitter-Follower, und in fünf Jahren wiederholen wir das Ganze dann ...

Das wäre schon ein Erfolg, wenn's uns dann noch gäbe …

Herzliche Grüße

Matthias Scharwies

--
Ήταν διασκεδαστικό όσο κράτησε.
Χρύσιππος ὁ Σολεύς, 220 π.Χ.