Matthias Scharwies: Erklärvideos und Didaktik

Beitrag lesen

problematische Seite

Servus!

Danke für das tolle Feedback.

Danke, ebenfalls! Eigentlich gibst Du uns das Feedback, oder? 😀 Auf Diskussion:HTML/Tutorials/Einstieg sammeln wir Ideen, Verbesserungsvorschläge und Errata, die wir dann gemeinsam abarbeiten.


Ich möchte einmal einige Diskussionen zusammenfassen:

Erklärvideos

@Marc schlug am 01.03. vor, dass SELFHTML Erklärvideos als Ergänzung zur Doku anbietet:

Erklärvideos sind ja sehr beliebt. … für viele Menschen ist es einfacher das nachzuvollziehen, was sie sehen und hören, als das was sie lesen.

Meine Idee ist es, zu den Wiki-Einträgen Videos zu erstellen. Ich weiß jetzt schon, dass ich nicht viele schaffen werde, aber vielleicht hat noch jemand Lust dazu.

Bei einigen (wenigen) Artikeln gäbe es dann ggfs. zukünftig ein Video, bei den anderen nicht. Ich fände das nicht schlimm, ist halt ein zusätzliches Angebot.

Das klingt ganz gut und deshalb hatten Matthias Apsel und ich einen Youtube-Kanal eingerichtet, der jetzt mit Leben gefüllt werden kann.

Unter Hilfe:YouTube könnt ihr mal sehen, was noch zu tun ist, bzw. welche möglichen Themen es gibt.

Didaktik

Ich hoffe, die Videos sind kleinschrittig und nicht zu lang.

Ja, kleinschrittig ist gut. Ich möchte aber trotzdem mal einiges zum Thema Didaktik loswerden. Als Englischlehrer sehe ich, wie verschiedene Konzepte sich gegeseitig ergänzen.

  1. Grammatik-Übersetzungs-Methode: Der Klassiker aus der Lateinschule von vor 500 Jahren. Erst erklärt der Lehrer die Regeln, dann die Ausnahmen und dann geht's los mit den Aufgaben für die Schüler. So sind die meisten Tutorials über Webdesign aufgebaut.

  2. audiolinguale Methode: Der Psychologe Skinner regte an Sätze von Schallplatte zu hören und dann nachzusprechen und die Schüler bei Erfolg zu belohnen. Aus 500 nachgesprochenen, auswendig gelernten Sätzen sollte dann automatisch selbständig produzierter Text werden. (Das funktionierte 1942 bei US-Offizieren, die so in 6 Wochen Deutsch, bzw. Japanisch lernten - nicht jedoch im Sprachlabor der 70er.)

„Bereits Mitte der 70er Jahre vollzog sich in Fachkreisen ein Wandel des Didaktikverständnisses: weg von der Vermittlungsperspektive und hin zu Aneingnungsperspektive und Teilnehmerorientierung. Dieses Verständnis ist jedoch leider bis heute noch nicht bei allen Lehrern und Trainern angekommen.

Viel zu oft gibt es noch Frontalbeschallung und für Teilnehmende nicht zufriedenstellende Lernerlebnisse.[1]

Viele Schüler nutzen YouTube-Videos zur Wiederholung von in der Schule gelerntem Stoff. Jetzt in der Zeit des Distanz-Unterricht sind vorhandene YouTube-Clips eine willkommene Auflockerung, Ergänzung oder sogar Ersatz für Unterricht. Allerdings sind sie eben didaktisch auf dem Stand des Frontalunterrichts vor 500 Jahren: Ein Hipster mit Bart steht da und erklärt die Welt. Eine nuschelnde Stimme aus dem Off zuckt mit der Maus über den Bildschirm. Auch wenn Frontalunterricht an sich nicht schlecht ist, ist es oft doch "more of the same"!

Was ich mir wünschen würde, wären Videos, die unsere Kurse aufnehmen und die gleiche Botschaft mehrkanalig vermitteln. Wenn Schüler dabei eigenständig produktiv tätig würden, umso besser!

Methodik

Die oben erwähnt Kleinschrittigkeit würde ich eher hier hin packen.

  1. Formulierung von Lernzielen (dabei didaktische Reduktion - nicht alles kann heute erklärt werden!)
  2. motivierender Einstieg (In Geschichte: Fragestellung, warum etwas passiert ist. IN IT: Wie man eine Webseite für ... erstellt. )
  3. Erarbeitung in Tutorial, Frickl, YouTube-Video
  4. schriftl. Fixierung des Lernstoffs oder Abgabe eines Produkts (eigene Webseite)

Der erwähnte HTML #1 Der Aufbau & die Basics erwähnt in der 1. Minute bereits PHP (≠ Isolierung der Schwierigkeiten) und hält sich dann 15 Minuten beim Grundgerüst auf, was imho eine viel bessere Formulierung für die „Basics “ wäre. Gut finde ich, dass er gleich die YouTube-Seite als Beispiel für ein HTML-Dokument erwähnt und dann den Seiteninspektor zeigt.

Hier kann ich immer wieder nur @Felix Riesterer mit seinem HTML-Kurs erwähnen, der die Textauszeichnung vorwegnimmt, um ein Aha-Erlebnis zu erzielen, dass die Schüler hoffentlich motiviert, dranzubleiben.

Dann folgt das Grundgerüst mit Erklärung und Kopiervorlage und im 2. Kapitel kann man anstelle der Preistabelle (gähn) dann gleich Links auf andere Seiten, bzw. Bilder und Filme einbinden. Schnelle Ergebnisse - und das kombiniert mit einem Erklärvideo, in dem das Tutorial noch einmal visualisiert wird.

@db1844 @all

Es wäre schön, wenn wir weiterhin Feedback und Ideen sammeln könnten.

Herzliche Grüße

Matthias Scharwies

--
Einfach mal was von der ToDo-Liste auf die Was-Solls-Liste setzen.“

  1. https://brucker-solutions.de/didaktik-ist-das-eigentlich/ ↩︎