Nachdem hier schon viel Interessantes und einiges mit, Einiges ohne Hand und Fuß, möchte ich doch eine weitere Lanze für semantisches XHTML+CSS brechen:
Wie bereits angesprochen, bietet die Verwendung von XHTML+CSS ein großes Maß an Flexibilität bezüglich des „Corporate Designs“ einer Webseite. Anstatt wie früher große „Relaunches“ anzusetzen reicht es aus, lediglich die CSS-Angaben für das neue Aussehen anzupassen. Daraus folgt außerdem unmittelbar eine bessere Wartbarkeit des HTML-Codes. Aber auch CSS alleine bietet ein großes Maß an gestalterischer Flexibilität; legten wir das grobe Aussehen einer Seite mit einer Layouttabelle fest – ein Vorgehen, das hier einige Fürsprecher hat – so ist damit nicht nur die Reihenfolge der Hauptelemente Überschrift, Navigation, Textkörper, … sondern damit auch direkt die visuelle Reihenfolge vorgegeben. Bei der Verwendung von CSS kann man Die wichtige Reihenfolge von Webinhalten einhalten, obwohl die Elemente auf dem Bildschirm vielleicht ganz anders angeordnet werden können. Weiterhin bietet die Verwendung von XHTML+CSS ein großes Maß an Flexibilität bezüglich des „Ausgabemediums“, so mag es vielleicht praktisch sein, die Hauptnavigation für das Druckformat auszublenden, dafür allerdings Links die URL nachzustellen.
Die Verwendung von semantischem Code bietet darüber hinaus gehend einen großen Vorteil bezüglich der Weiterverwendung des Inhaltes, gerade bei Texten, die potenziell auch in anderer Form oder in Auszügen veröffentlich oder zitiert werden können und/oder sollen: Das beliebte „Copy“ von einer Webseite und „Paste“ in die Textverarbeitung beispielsweise ist von der Formatierung her einfacher und weniger kompliziert, wenn der Text semantisch vorliegt, vor allem auch beim Öffnen von Webseiten direkt aus der Textverarbeitung heraus.
Ein aber will ich allerdings nicht verheimlichen: Die korrekte Verwendung von semantischem XHTML+CSS-Code ist zwar valide, barriere-arm, wartbar und weiterverwendbar, allerdings nicht oder nur mit finsteren Hacks auch browserübergreifend einsetzbar, also nicht vollständig barriere-frei (es stellt eine Barriere für Benutzer bestimmter Browser dar). Insofern scheint der oben diskutierte Einsatz von Layouttabellen und ähnlichen „semantischen Schweinereien“ legitim, um eine bestimmte Darstellung zu erzwingen, was ich allerdings nicht präferiere. Für die zukünftige Entwicklung, Stichwort Semantic Web können jetzt schon die Grundsteine gelegt werden. Die Vorteile dieser neuen Informationsvernetzung überwiegen meiner Meinung nach den „Upgrade-Nachteil“ auf einen moderneren Browser.