Hallo,
Ich stelle mir für gewöhnlich eine Aufgabe und suche nach einer Lösung.
ja, das geht mir auch so. Ich gebe mich dann aber erst zufrieden, wenn ich die Lösung so weit verstanden habe, dass sie mir innerhalb der verfügbaren Randbedingungen so logisch erscheint, dass ich sie mir auch selbst hätte herleiten können; wenn ich die Lösung so kapiert habe, dass ich sie auch auf einen anderen Kontext anwenden kann.
Wenn ich dann eine Lösung gefunden habe hinterfrage ich sie erneut und überlege mir, ob man es nicht auch vielleicht abders, einfacher oder eleganter lösen könnte.
Das auch - diese Frage stelle ich mir aber erst, wenn ich aus der Detailtiefe des obigen Schritts wieder auftauche.
Doch leider stosse ich immer wieder an meine Grenzen und komme vor lauter Ideen gar nicht dazu mir das notwendige Wissen anzueignen.
Und das ist falsch und gefährlich, weil es dir nicht hilft!
Nimm einen Schreibblock, mach ein Brainstorming, notiere und skizziere deine Ideen, dass dir keine verlorengeht, wenn sich das Projekt länger hinzieht als erwartet.
Und dann spring nicht über die Einzelprobleme hinweg, sondern versuche sie zu bewältigen. Sicher, das heißt auch immer wieder: Lernen! Klar, man kann Teilbereiche für sich ausschließen (muss man bei der Fülle an Themen sogar), mit denen man sich nicht im Detail befassen möchte, sondern nur gerade soviel wie nötig.
Aber du machst den Eindruck eines Konditorlehrlings, der nur reihum an den Leckereien nascht, anstatt systematisch und konsequent zu lernen.
Ich glaube, man kann nicht Gestalter und Informatiker in einem sein.
Ich glaube, man kann. Das ist aber nicht der Regelfall. Meistens liegen die natürlichen Stärken doch deutlich im einen oder anderen Feld, und dann ist es hart, sich den anderen Bereich anzueignen, der einem vom Talent her nicht so liegt.
Viel wichtiger ist, dass man über ein gewisses Grundverständnis für das andere Territorium mitbringt. Und daran arbeite ich.
Wichtig ist IMHO, dass man ein Verständnis dafür entwickelt, wie die zahllosen Teildisziplinen zusammenhängen, auch wenn man sie nicht alle beherrscht.
Wenn man Autofahren will, muss man nicht genau wissen, wie Motor, Kupplung und Getriebe exakt konstruiert sind. Es hilft aber, wenn man ungefähr verstanden hat, wie diese Baugruppen miteinander funktionieren - dann wird einem auch die Handhabung logisch vorkommen, während es im anderen Fall ein stures Auswendiglernen von Bewegungsabläufen ist.
Ciao,
Martin
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Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Und den Mann nicht vor dem Morgen.
(alte Volksweisheit)