Ich halte den Frauenanteil in der IT für ein gesamtgesellschftliches Problem,
Was ich nicht verstehe ist, wieso sollte das ein Problem sein?
Wenn ich dich richtig verstehe, glaubst du Frauen entscheiden sich für etwas Falsches und sollen sich deiner Meinung nach mehr für etwas Richtigeres entscheiden.
Ich finde es gut, dass viele Frauen Dinge können die ich nicht kann und nicht verstehe und habe es in meinem Leben immer als Bereicherung empfunden gezeigt zu bekommen was "schön" ist und warum jemand Freude darüber empfindet. Ich persönlich brauche sowas nicht für mich und würde mich nicht damit beschäftigen. Aber ich kann davon lernen.
Und so funktioniert es auch umgekehrt, Frauen interessieren sich vielleicht für die Dinge die viele Männer als "schön" empfinden, aber sie sind nicht davon begeistert und lassen sich bestenfalls inspirieren.
Aber genau wie es Männer gibt, deren Lebensinhalt die schönen Dinge sind, so gibt es Frauen für die Technik das ultimative sind. Warum und wieso das so ist, ist mir persönlich egal. Was ich aber nicht verstehe, warum man Menschen nicht so sein läßt, wie sie sein wollen und welchen Zweck zwanghafte Bemühungen haben Frauen umzuerziehen.
Das es bei diesen Diskussionen nicht darum geht wirklich eine Gleichberechtigung geht, zeigt zum einen die Tatsache das in wirklichkeit niemand aufgrund des Geschlechts zu einer Berufsausübung gezwungen wird und es etliche Berufe gibt, die ähnliche Unterschiede in der Geschlechterverteilung haben, wo es aber niemals thematisiert wird. Es geht immer um akademische Berufe, wo solche Fragen gestellt werden.
Für mich liegt eher die Ursache in der Soziologie. Fast alle Studie die es zum Thema gibt, unterliegen einem Bias. Sie versuchen das rauszufinden, was die Studienersteller erwarten und wenn nicht, wird versucht diese "falsche" Ergebnis umzudeuten. Oder auch sehr verbreitet: es werden einfach kausale zusammenhänge hergestellt, die aus der Haltung der Studienmacher resultieren. Wie z.b. "Frauen in der Küche = schlecht". Dafür gibt er keinerlei Begründigung. Weder ist das führen eines Haushalts eine anspruchslose Tätigkeit, noch sind Frauen die das machen grundsätzlich unglücklicher. Die einzigen Probleme für die Frauen die dadurch entstehen sind wirtschaftliche und die auch erst richtig seit die lebenslange Ehe nicht mehr üblich ist. Das Bemerkenswerter ist, dadurch hat die Wirtschaft es geschafft mehr Arbeitskräfte dem Arbeitsmarkt zu Verfügung zu stellen. Welche Effekte das hat, sollten VWL'er o.ä. erforschen.
Ich komme aus einem Haushalt mit einer starken Mutter, die sich schon früh in den 60'ern emanzipiert hat und ich weiß von ihr gegen welchen Widerstand damals Frauen ihr Recht selbst zu entscheiden erkämpfen mussten. Auch habe ich in den 80'ern diese Überheblichkeit die viele Männer gegenüber Frauen haben, weil sie etwas anders machen als sie selbst, erlebt. Daher ist für mich diese Fortführung der Bevormundung des Verhaltens von Frauen eher das Zeichen des partiachalen Denkens als irgendeine Form der "Emanzipation". Für mich hat dieser "Feminismus" eine Haltung die mich an die 60'er/70'er erinnert: männlich, autorität und reaktionär.
Dagegen hat die Jugend damals (seit den 50'ern) angekämpft. Das diese nun in Form eines vermeintlich "modernen" und "forschtrittlichen" Gewand wieder kommt ist bedrückend. Ich bin froh, dass ich meine Jugend in einer Phase der grossen Freiheit erleben durfte.