Liebe Forumsbesucher,
mal wieder ein Thread der allgemeineren Sorte.
Im noch aktuellen SPIEGEL (Heft 28/1999) dreht sich das Titelthema um die "Jugend der Jahrtausendwende". Die zentrale Aussage des Artikels ist:
Die jetztige "Generation" der Jugendlichen ist die erste seit vielen, die sich nicht mehr als solche von vorherigen abgrenzen will, es ist die Generation der pragmatischen Individualisten, die sich aus dem Pool der Vergangenheit, der abgelebten Ideologien und Ideen das fuer sie beste raussuchen, ohne viel Pathos. Weil sie sich nicht als Generation abgrenzt, als "das Neue, Bessere, Besondere" definiert wie vor ihr die Revoluzzer (68er), die Alternativen (78er) oder die Wendejuenger (89er), ist sie viel besser als vergangene Generationen in der Lage, auch mit anderen, aelteren Generationen zu kommunizieren. Als Hauptgrund fuer diese Einstellung der Jugendlichen wird die moderne Medienwelt genannt, die zuvor nie gekannte Omnipraesenz der Massenmedien, die unglaublichen Moeglichkeiten, sich individuell im Internet zu informieren und zu kommunizieren, diese ganze verwirrende Vielfalt der am Bildschirm vermittelten Realitaet.
Frage 1: koennen Leute, die sich im Alter der "Jugend" befinden, diese Aussagen bestaetigen? (es gibt hier ja einige davon <g>)
Frage 2: glaubt ihr, dass die staerkere Beeinflussung durch Medien tatsaechlich mehr Toleranz zwischen Minderheiten und Mehrheiten, generationenueberschreitendes Verstaendnis usw. erzeugen kann? Oder ist das alles nur Bluff und Schein, und sind die Grenzen, die Graeben in der Realitaet weiterhin da, auch wenn sie durch die sanfte, traumhafte Medienwelt scheinbar wegfallen?
viele Gruesse
Stefan Muenz