Hallo Forumlerianer/innen!
Gerade eben gab ich mich einem herkömmlichen Medium hin, nämlich dem Fernsehen, und verfolgte eine öffentliche Diskussionsrunde. Das Thema: Rechtsextremismus - die unterschätzte Gefahr? Neben 3 Minister/innen waren ein Schauspieler sowie 2 Präsidenten von namhaften Organisatoren zugegen.
Im Laufe der Diskussion wurde das Thema Internet fokussiert: Es sei unglaublich, so O-Ton der gesamten Runde, ob grün oder rot oder schwarz, dass über das Internet verstärkt und ungehindert rechtsradikales Gedankengut verbreitet würde. Jemand meinte, die Leute, die vor dem PC säßen, seien Teenies, die nichts besseres zu tun hätten, als sich die ganze Zeit Bombenbastelanleitungen und Nazi-Seiten anzusehen. Deswegen müsse endlich, so ein Mitglied der Runde, eine Regelung für dieses Medium geschaffen werden, und zwar in Zusammenarbeit mit den USA.
Mich hat diese einseitige Darstellung des Mediums Internet doch ziemlich erschüttert. Nicht nur, dass mal wieder nur die nationale (deutsche) Seite beleuchtet wurde (auch wenn man an die USA dachte, aber global ist man damit noch lange nicht), auch diese Klischees, die über das Internet verbreitet sind, halten sich hartnäckig: Kinderporno, Bombenbastelanleitungen, Rechtsradikalismus.
Als intensive Nutzerin (und auch Anbieterin) des Internets fühle ich mich ein bißchen in einen Topf geworfen mit jenen Klischees. Offensichtlich haben selbst ranghöchste Politiker noch nicht begriffen, was für ein Potential im Internet steckt und dass es eben nicht vom Teufel abstammt, sondern ein Medium ist, das nicht nur Hypertextfreaks eine (mehrere) neue Dimension(en) eröffnet. Ich will jetzt gar nicht auf einzelne Highlights eingehen. Solange aber dieses Medium öffentlich verteufelt wird, können wir soviel hypertexten wie wir wollen, wir werden eine Randgemeinde bleiben. Wollen wir das?
Und hier die Sendung, die ich mir vorhin angesehen habe:
http://www.sabine-christiansen.de/f_sendung.html
Viele Grüße,
Kirsten