Tach Stefan!
Allerdings war der "Verstaendigungsbedarf" glaube ich noch nie so gross, wie es durch die neue, elektronisch vernetzte Welt der Fall ist.
Das würde ich so nicht stehen lassen wollen. Es ist schon richtig, dass man im Internet mehr als zuvor mit der englischen Sprache in Kontakt kommt, dies ist ja schon so wenn man sich nur mit Computern befasst, jetzt mal ohne Internet.
Jedoch sehe ich in den meisten Fällen keinen "Verständigungsbedarf", sondern einen "lesen können Bedarf" (schlimmes Konstrukt :-)). Mir geht es so und ich denke ich bin damit nicht allein, dass ich englischsprachige Seiten mehr passiv benutze, während ich an deutsprachigen eher aktiv teilnehme.
Meine Sprachgewohnheiten sehe ich dadurch nicht berührt.
»»Es ist die Frage, inwieweit der finanzielle Anreiz Geister, die mehr auf die Kohle achten als ich, dazu verleitet, in Englisch als "umsatzfoerderndes Mittel" zu iunvestieren und dadurch weiter dazu beizutragen, dass Englisch der Schluessel wird fuer alle, die noch mitreden wollen beim Geldverdienen. Und das ist ja bekanntlich der massgebliche Faktor in unserer Gesellschaft.
Es ist fraglos der Fall, dass man mehr Geld verdienen kann, wenn man international agiert, das ist aber nicht neu und auch keine Erfindung des Internet. Gewiss ist es leichter als zuvor ein internationales Publikum zu erreichen, doch die Firmen, deren Geschäfte global angelegt sind agieren schon seit langer Zeit in dieser Weise, an den Sprachen als solche kann das nicht rütteln.
Für mich ist es durchaus vorstellbar und ja auch schon weitgehende Realität, dass in der Geschäftswelt mehr und mehr Englisch gesprochen wird, jedoch ohne die lokalen Sprachen zu vernachlässigen.
Man darf nicht vergessen, dass es immer nur einige wenige sind, die an internationalen Geschäften beteiligt sind, international agieren und daher Bedarf an Komunikation mit Menschen eines anderen Sprachraumes haben.
Daran ändert IMHO auch das Internet nichts. Ein sagen wir mal "normaler" Zeitgenosse, der das Internet ohne geschäftliche Interessen nutzt (und das dürften ja die allermeisten sein) treibt bestimmt nicht die Entwicklung von Englisch zur Weltsprache voran, warum auch.
Daher behaupte ich, dass wir weiterhin mit großer Sicherheit unsere deutsche Sprache behalten werden und das ist gut so! :-)
Gruß
Ulrich Rees