AlexBausW: Was sollen schon Standarts?

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Hallo Chräcker,

es kommt natürlich wirklich darauf an, was ich für welche Zielgruppe schreibe. Allerdings sehe ich einen Großteil des Internets als doch sehr lokale Sache an. Ich hoffe nicht, daß der Afghane Lebensgefahr aufnimmt um meine Stempelseite oder Pafs Halle der Gemeinheiten zu besuchen, auch wünsche ich ihm nicht, daß er nur deswegen erwischt wird, weil er sich gerade in den aufpopp Fenstern einschlägiger Seiten verwickelt hat oder der Ottoversand seinen Palm zum Absturz bringt.

Da gebe ich Dir natürlich Recht, daß es nicht für jede Website Sinn macht, es allen Recht zu machen ;-) Stempelgeheimnis.de ist ein gutes Beispiel dafür, und ein Stück Web, das ich nicht missen möchte. Solche Seiten (wie auch Doc-Ozones) haben auf jeden Falle ihre Berechtigung, und machen das Web pluralistischer.
Was _mir_ in den Sinn kam als ich mein Beispiel verfasste, waren eher die Seiten großer Zeitungen, Nachrichtenagenturen, usw. Ich weis nicht mehr wo, aber ich habe schon Seiten gesehen, die die aktuellen Tagesnachrichten nicht nur in einem dollen Layout prästentierten, sondern auch zusätzlich dieselben Nachrichten noch in einer für Textbrowser optimierten Form (reines HTML) angeboten hatten. Dies macht nicht nur für die Palms des Afghanischen Widerstands Sinn, sondern auch für die des mittleren und gehobenen Managemenst, die zwischen zwei Konferenzen die neuesten Informationen abrufen ;-). Imho kann man aber auf den meisten Seiten Layout mit HTML durch CSS ganz gut verbinden (@Klaus: dazu darf man imho ruhig auch Tabellen und blind.gifs verwenden, wenn man es denn "richtig" macht :), wenn denn bereits vorhandenen Standards umgesetzt würden. Es gibt aber Autoren, die durch Missachtung der Standards den Zugang unnötigerweise (z.b.: Flashnavigationen und Konsorten) erschweren/behindern, obwohl der Content der Seite dies nicht nötig hätte.

Zum Thema Zielgruppe: Man kann imho vielleicht einigermaßen den Inhalt festlegen, den man seiner Zielgruppe anbieten möchte, aber auf die verwendeten Clienten bzw. Betriebssystem zu schließen halte ich nur für möglich, wenn man die Zielgruppe befragt. Bsp.: Auf einer Website eines großen bekannten Autoherstellers wollte ich mich über eines ihrer Modelle informieren, welches durchaus für mich interressant war. Ich zähle mich also zur Zielgruppe. Da ich aber wegen der ausschließlichen Verwendung von Flash auf der Modellseite nichts sehen konnte, informierte ich mich eben bei der Konkurrenz. Scheinbar gehöre ich also doch nicht zur Zielgruppe, wodurch der Hersteller vielliecht nur eins, vielleicht aber auch viele Autos weniger "verkaufen" könnte.
Zudem wäre das Web sicherlich dazu in der Lage auch Personen außerhalb der Ziegruppe zu erreichen, und diese dadurch vielleicht sogar zu erweitern. Das kann aber nur funktionieren, wenn man es diesen Personen nicht schwerer macht, als es ohnehin schon ist ;-)
Das gilt natürlich nur aus professioneller Sicht. Eine Seite um der Seite selbst willen, ist was ganz anderes und definiert imho auch keine klar umrissene Zielgruppe. Auch die "Mein Haus, mein Hobby, mein Hund"-Seite muss nicht viele, sondern auschließlich die erreichen für die diese Seite gemacht wurde. Von all den anderen potentiellen Besuchern bekommt der Hobby-Hompage-Betreiber keine Rückmeldung.

Auch glaube ich, daß ein großer Teil der Betreiber von Seiten es verschmerzen können, weder "alle" zu erreichen noch "wirklich international" sich zu präsentieren. Es gibt nicht eine richtige Verwendung des Internets, sondern unzählige Möglichkeiten die alle ihre Legitimität haben. Also sicherlich auch Angebote, die einen hohen Wert darauf legen, auch von (statistisch gesehn, nicht abwertend) Exoten von Browser/Betriebsystemkobinationen zu funktionieren. Aber die DeutscheBank24 oder Ottoversand müssen nicht in Kasachtan "sehbar" sein. (und meine Stempelseite auch nicht ;-) )

Zustimmung (s.o.) Für viele ist es eigentlich egal, für viele Andere aber imho eben nicht (s.o.) So muss eine "deutsche" Seite sicherlich nicht im Ausland auf hohe Verbreitung hoffen, aber die DeutscheBank sollte schon wenigsten im Inland soviele Kunden wie möglich erreichen können. "Information" bzw. Wissen ist sollte imho international zugänglich sein (auch in Kasachstan wird man sicherlich einige an den neuesten Forschungsergebnisse der Genforschung interressierte Studenten finden, die diese Informationen auch in Fremsprachen nich missen möchten). Etwas verkaufen werde ich aber nur bei meinen Kunden, die nun vielleicht nicht mehr überall zu finden sind, obwohl uns der IBM-Spot "Sworzwold" etwas anderes erzählen möchte (*g* vielleicht behält/bekommt IBM ja doch irgendwann recht ;-)

ABER: ich gebe zu, daß man in seinen eigenen lokalen Projekte mehr auf die Browserbedürfnisse Sehbehinderter Rücksicht nehmen sollte, allerdings gilt dies meines Erachtens nicht für jedes Angebot (Eine Indoor Gocartbahn muß nicht immer eine Rampe führ Gehbehinderte haben....)

Ein Rampe würde aber auch Nichtbehindert nicht behindern, und rollstuhlfahrenden zuschauenden Freunden der Fahrer sicherlich den Zutritt erleichtern :-) So wie z.B. Behörden für viele Millionen (bundesweit) behindertengerechte Zugänge ermöglichen, auch wenn "nur" 1x im Monat jemand im Rollstuhl vorbeikommt, weil viele das behindertengerechte Auto nicht finanziert bekommen, und die meisten den Bus nicht benutzen können, weil die Einstiegskante zu hoch ist.

Zum Alt-Tag: war ein blödes Bsp. Gebe ich zu. Ersetzen wir es durch die Höhenangabe von Tabellen, die benutze ich gerne und auch weiterhin, egal was mir das Gremium dazu sagt.

Das gesteht Dir auch sicherlich jeder zu, solange Du nicht erwartes, daß alle Browser das auch so umsetzen :-)

Chräcker (der allerdings immer alt-Tags benutzt, war ein blödes Bsp, auch tabellen schliest und fehlende Body-Tags einfach unwürdig findet.

Beispiele sind immer blöd, und treffen selten den Nagel auf den Kopf. Deswegen sind es nur Beispiele ;-) Ansonsten halte ich es sicherlich genauso oder zumindest so ähnlich wie Du. :-)

http://www.Stempelgeheimnis.de

<lob type="schleim">Immer noch die beste DHTML-Site die ich kenne</lob>

Gruß Alex