Klaus Mock: nutzung von musik-fetzen als loop in flash

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Hallo,

AFAIK ist das Samplen bzw. Wiederverwerten von 2 Takten Musik zulässig. Alles, was über diese, relative, Zeitspanne hinausgeht, ist eine Verletzung des Copyrights. Alternativ zur Verwendung des Originals kannst Du auch eine Coverversion des gewünschten Musikstückes erstellen bzw. erstellen lassen. Allerdings unterliegt auch dies dem Urheberrecht, Du brauchst also bei Veröffentlichung die Genehmigung des Urhebers bzw. dessen Verlegers.
Es ist sogar die Genehmigung des Urhebers notwendig, wenn Du beispielsweise einen vorhandenes englisches Stück mit einem deutschen Text (nicht einer entsprechenden Übersetzung) veröffentlichen willst.

wo kann ich denn für das ganze erlaubnis holen? gema?

Die Gema ist dafür nicht zuständig. Du mußt also den Urheber, dessen Verleger bzw. Plattenfirma kontaktieren.

bzw. was kostet sowas? (wobei ich es echt bekloppt finde für 10sec musikfetzen geld hinzulegen, zumal es ja nicht für kommerzielle zwecke ist)

Das liegt im Ermessen des Urhebers bzw. deren Vertreter, kann von 0 DM bis 'Keine Erlaubnis' gehen.

p.s.
bei den preisen für eine musik-cd ist es übrigens kein wunder,
dass viele leute sich das zeug dann kopieren statt zu kaufen.

Tja, die Preisgestaltung. Wenn Du 2-3 DM für die Herstellung (inklusive aufwendigem mehrseitigen Booklet) rechnest, dann noch 2 DM an Lizenzen [1] und ca. 30% (also ca. 10 DM) an Steuern rechnest, wirst Du feststellen, daß die armen Plattenfirmen und der Vertrieb von schlappen 15 DM pro verkaufter CD ihr Auslangen finden muß. Davon muß ja auch die produktion des Materials (Studio usw.) bezahlt werden. Das sind doch immerhin 30-100 Tausend DM, was sich bei einer Auflage von 100.000 mit 0.3 bis 1 DM auf den CD-Preis auswirkt. Wie soll so eine Firma dann noch leben??
Ich verstehe schon, daß es die Plattenfirmen schwer haben, da haben sie gedacht, daß mit dem Verschwinden der Kassetten endlich die goldenen Zeiten zurückkommen, und jetzt? CDR und MP3 wohin das Auge reicht. Also wird nichts als Mainstreampampe produziert, weil richtige Künstler auch noch anspruchsvoll im Umgang sind. Und wie sollen kleiner Auflagen produziert werden? Ach ja, ich vergaß, dann zahlen die Studiokosten ja sowieso die Musiker.
(Treffen sich zwei Jazzmusiker. Fragt der eine:"Was treibst Du denn so immer?", der andere sagt: "ICh habe gerade eine CD gemacht.", "Und, hast Du was verkauft?" "Nicht viel, nur das Haus und das Auto." *g*)

Grüße
  Klaus

[1] Das beinhaltet auch die Tantiemen der Künstler! Wohlgemerkt beinhaltet, d.h. daß davon nochmals die Verleger meist 50% bekommen, dafür, daß sie nichts tun, und den Rest teilen sich Komponisten und Texter, allenfalls noch der Bearbeiter(Arrangeur), falls es sich um sog. Traditionals handelt.