Hallo Stefan,
Auch wenn strict zum guten Ton gehoert - aber wenn es wirklich
soooo verpflichtend waere, warum ist es dann nicht laengst
Default beim Perl-Interpreter?
Das Glaubensbekenntnis von Perl ist: "There is more than one way to do it."
Nur: Perl ist ganz bewußt nicht auf Neulinge "optimiert", hat also keine
"Defaultwerte", die ein Profi lästigerweise alle abschalten muß.
Hätte es diese, dann hätte es wahrscheinlich nicht die Verbreitung, die es
heute hat.
Es gibt Sprachen, die sehr viel besser auf das Lernen des Programmierens
hin optimiert sind - beispielsweise alles, was aus der Müsli-Richtung von
Nikolaus Wirth kommt (PASCAL, Modula, ...).
*Dort* sind dann die Defaults "strikt" - so strikt, daß diese Sprachen im
Wettkampf um kommerzielle Verbreitung gegenüber den "wilden Hacker-Tools"
wie C oder Perl untergegangen sind, weil es vielen Programmierern zu müh-
sam war, um die entsprechenden Schranken (strict typing, Zwang zur Deklara-
tion von Variablen etc.) herum zu programmieren.
Eine DAU-freundliche Methode, Perl zu vermitteln, ist m. E. ein Widerspruch
in sich selbst.
Vor allem: Die Mentalität des Programmierers lernt man nicht dadurch, daß
man glaubt, ein Tool würde einem signifikant viele Probleme abnehmen.
Die meisten Probleme in Programmen resultieren aus Denkfehlern des Program-
mierers. Und dieser läßt sich durch kein Tool ersetzen.
Viele Grüße
Michael