Sven Rautenberg: "Papier - Stein - Schere"-Weltmeisterschaften

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Moin!

Wo findet man denn was über solche Wettbewerbe im Netz? Google findet nichts.

Ich beziehe mich auf die Aussagen eines mir bekannten Schachprogrammiers "Chrilly Donninger".

Das hilft mir nicht weiter - es ist nichts zu finden, was bei "Chrilly Donninger" _nicht_ mit Schach zu tun hat.

Was müssen E.E. die Programme leisten, um in die Preisränge gelangen zu können?

Ok, eine kompetente Antwort: Die Programme brauchen einen sehr ausgeglichenen (also echten) Zufallsgenerator.

Öff. Dir scheint der Kern der Sache, das Turnierspiel mit m Preisen und n Teilnehmern, wobei m < n/10 entagngen zu sein.   :-)

[allgemeine Auführungen]
Der Punkt ist natürlich, dass es darum geht das Turnier zu gewinnen. Tipp: Wenn von n Teilnehmern zwei kooperieren. Wie steht es dann um die Chancen derselben?

Sorry, aber ich bin immer noch der Ansicht, dass Stein-Schere-Papier absolut identische Ergebnisse liefert, wie das Würfeln oder ein Münzwurf. Ich selbst wähle eine Startbedingung (durch Wahl eines Symbols), und mein Gegner wählt sich zufällig oder aufgrund irgendwelcher "Theorien" ein anderes Symbol.

Das Ergebnis ist dennoch absolut zufällig bestimmt - sofern ich gewinnen möchte, und der Gegner ebenfalls. Denn ich selbst muß gegen eine Strategie antreten, die von "immer dasselbe Symbol bzw. geordnet" über "total ultimativ berechnet" bis hin zu "chaotisch-zufällig" alles beinhalten kann. Bei mehr als zwei Teilnehmern muß ich mit dem Auftreten solcher Methoden rechnen.

Und der Gegner muß ebenfalls damit rechnen, dass er von "total geordnet" über "wilder Algorithmus" bis hin zu "totaler Zufall" alles serviert bekommen kann.

Die einzige Taktik bei diesem Spiel ist, dem Gegner möglichst keine Vorraussage des eigenen Zuges machen zu lassen: Also selbst Zufall einzusetzen. Ok, man könnte natürlich seinerseits versuchen festzustellen, ob der Gegner nach Muster arbeitet, und damit seine Gewinnchancen erhöhen. Was aber ist, wenn der Gegner dadurch ein Muster provoziert, so dass er seine Voraussagewahrscheinlichkeit erhöht? Dann verlieren wir wieder, und müssen unsere Taktik ändern.

Ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass es sich hier um ein rein zufälliges Glücksspiel handelt, dessen Ausgang sich durch noch so ausgefeilte Algorithmen nicht nennenswert beeinflussen läßt. Wenn man mehr Gewinne erzielt, als Verluste, dann liegt das schlicht daran, dass der Zufall das so wollte.

Beim Schach ist das ganz was anderes: Da ist ein Zug von den vorhergehenden Zügen abhängig, man zieht nacheinander, kann also auf den Gegner reagieren, die Figuren haben eine unterschiedliche taktische Bedeutung, und insgesamt kommt es auf die Strategie und Bewertung der jeweiligen Stellung an.

Bei Stein-Schere-Papier braucht man für einen einzelnen Zug keine Strategie, man braucht Glück - mit 1/3 gewinnt man, mit 1/3 steht es unentschieden, mit 1/3 verliert man.

- Sven Rautenberg

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"Bei einer Geschichte gibt es immer vier Seiten: Deine Seite, ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist." (Rousseau)