Indigo: Wir haben es satt!

Hallo liebe Forumler!

Ich will gar nicht viel sagen, schaut euch einfach mal den folgenden Link an:

http://www.wir-haben-es-satt.de

Was meint ihr dazu?

Lieben Gruss, Indigo

  1. Ich will gar nicht viel sagen, schaut euch einfach mal den folgenden Link an:

    http://www.wir-haben-es-satt.de

    Was meint ihr dazu?

    Sehr amüsant. Insbesondere, daß unter den Unterzeichnern ausgerechnet ein Haufen Politiker, Abgeordnete und sogar drei Minister sind.. <:)

    Gruß,
      soenk.e

    1. Sehr amüsant. Insbesondere, daß unter den Unterzeichnern ausgerechnet ein Haufen Politiker, Abgeordnete und sogar drei Minister sind.. <:)

      *ggg*

      Stimmt, das ist wirklich interessant, vorallem weil es sich gegen diese Leute richtet dieses "Manifest".

      Aber ich finde es ganz gut, auch wenn man es ein wenig anders hätte formulieren können. In der Form ist es aber wachrüttelnder.

      Gruss, Indigo

    2. Sehr amüsant. Insbesondere, daß unter den Unterzeichnern ausgerechnet ein Haufen Politiker, Abgeordnete und sogar drei Minister sind.. <:)

      dem sinn der sache kann ich mich absolut anschliessen.

      wenn ich mir aber so die unterzeichner angucke (die ersten paar)... amüsant, ja mindestens das.

    3. Hallo

      Sehr amüsant. Insbesondere, daß unter den Unterzeichnern ausgerechnet ein Haufen Politiker, Abgeordnete und sogar drei Minister sind.. <:)

      Gruß,
        soenk.e

      Tja, das sind einige der Leute, die in der DDR den Stein in´s Rollen gebracht haben. Die haben in der Wendezeit auch das entsprechende Vertrauen genossen, um damals Minister o.Ä. zu sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Politikern leisten sie sich aber offensichtlich ein eigenes Gewissen. Das läßt sie aus der Masse herausragen.

      Tschüß, Auge

  2. ...

    Was meint ihr dazu?

    Es ist zwar ziemlich heftig, aber ich denke sie haben recht.
    Das schlimme daran ist das Otto Normalbürger scheinbar garnicht merkt
    das er beschissen wird wenn man ihm nur oft und laut genug erzählt wie toll alles ist.

    1. Es ist zwar ziemlich heftig, aber ich denke sie haben recht.
      Das schlimme daran ist das Otto Normalbürger scheinbar garnicht merkt
      das er beschissen wird wenn man ihm nur oft und laut genug erzählt wie toll alles ist.

      und noch mehr, ich glaube ein paar leute werden es lesen, zustimmen, und das wars dann. wer will denn wann und wie was ändern ?

      1. und noch mehr, ich glaube ein paar leute werden es lesen, zustimmen, und das wars dann. wer will denn wann und wie was ändern ?

        Das ist genau die Frage, die ich mir immer stelle. Was kann ich tun, wie kann ich solche Dinge beeinflussen? Eigentlich gar nicht, das Gross der Bevölkerung ist viel zu träge um sich zu wehren oder zu widersetzen. Sie sind viel zu sehr um ihren eigenen Schutz besorgt um zu merken, wie sehr sie ihre Rechte immer mehr einschränken, indem sie Dinge, wie die Anti-Terror-Pakete zulassen.

        Aber was kann ich tun? Mich in Gruppen engagieren? Briefe verfassen, die gleich nach dem öffnen weggeschmissen werden (oder erst gar nicht geöffnet). Andere Parteien wählen die genau dasselbe machen nur ein bisschen anders verpackt? Selber Politiker werden und den Sinn zur Realität verlieren? Ich fühle mich einfach hilflos und weiss nicht was ich machen kann.

        Kleine Schritte führen auf Dauer zum Erfolg, aber irgendwie klappt das nicht.

        Gruss, Indigo

      2. ...

        und noch mehr, ich glaube ein paar leute werden es lesen, zustimmen, und das wars dann. wer will denn wann und wie was ändern ?

        Ich möchte jetzt hier keine politische Grundsatzdiskussion lostreten, aber ich denke das ohne einen grundlegenden Wandel in der Gesellschaft sich nichts ändern wird und auch nichts ändern kann. (Wie hat man uns im Staatsbürgerkundeunterricht der DDR doch so treffend erklärt: Das Kapital hat die Macht)

        1. Ich möchte jetzt hier keine politische Grundsatzdiskussion lostreten

          pech, jetzt gehts los :-)

          das problem ist halt das trotz der "demokratie" nicht wirklich das volk die macht hat.

          naja, quote:

          Ich möchte jetzt hier keine politische Grundsatzdiskussion lostreten

          gruss

          • Blau
          1. Hidiho!

            Im Grunde denke ich, dass das Volk schon die Macht hat, aber der Mensch an sich lässt solange alles über sich ergehen, bis es ihn selber stark betrifft.

            So ist z.B. der Gedankengang vieler beim Lauschangriff:

            Es kann mir doch egal sein ob ich überwacht werde oder nicht, ich habe ja nichts verbrochen, so kann mir also nichts passieren.

            Klar, was ich meine?

            Gruss, Indigo

  3. Sup!

    Ich hoffe, ich fuege dieser Partei durch die Tatsache, dass mich manche fuer einen Spinner halten, keinen Schaden zu, aber die FDP schreibt im dritten Absatz ihres Wahlprogramms fuer 2002 http://www.fdp-bundesverband.de/strategie182002.phtml woertlich:

    "Union, SPD, PDS und Grüne missverstehen den Staat und die Politik als den Vormund unmündiger Bürgerinnen und Bürger. Nur die FDP begreift Politik und Staat als den Wächter über die Fairness im Zusammenleben mündiger Bürgerinnen und Bürger und deren innere und äußere Sicherheit."

    Ich finde, das ist eine gute Einstellung, die sich wohltuend vom Aktionismus und Protektionismus der anderen Parteien unterscheidet, deren Gesetzgebung davon auszugehen scheint, dass die Buerger dumm wie Brot sind. Nur die Steuergesetzgebung ist, damit auch ja alles gerecht zugeht, so kompliziert, dass auch der intelligenteste Buerger ohne Steuerberater an den Formularen verzweifeln kann - uebrigens auch ein Punkt, den die FDP in ihrem Programm anspricht - einfach ein paar Absaetze nach unten scrollen.

    Den Atomausstieg finde ich ganz okay, aber sonst haben SPD und Gruene nicht viel geschafft, und der CDU traue ich auch keine bessere Politik zu, zumal zwischen CDU und SPD im Moment kein grossartiger Unterschied zu erkennen ist.
    Darum habe ich vor, das moegliche zu tun, damit die FDP wirklich mal 18% bekommt - die FDP hatte nie genug Macht, um wirklich Einfluss in der Regierung zu nehmen; darum kann man von ihr auch nicht behaupten, sie haette in der Regierung versagt.

    Es gibt eine Alternative zum Ueberwachungs- und Polizeistaat von Schily und Beckstein, und wir koennen sie waehlen.
    Wir koennen es natuerlich auch sein lassen, dann gehen wir mit ruhiger Hand vor die Hunde ;-)

    Gruesse,

    Bio

    1. Hi Bio!

      Nur ein paar Fragen zum Nachdenken:

      Wer hat denn alles für die Anti-Terror-Pakete gestimmt?

      Warum spucken Parteien in der Opposition immer große Töne, aber werden ganz kleinlaut und anpassungsfähig sobald sie regieren (siehe Grüne)?

      War die FDP nicht jahrelang die Mistel an dem grossen CDU-Regierungsbaum, war sie da nicht vollkommen angeglichen?

      Warum sollte das jetzt anders sein, nur weil sie 4 Jahre in der Oppostion verharrten?

      Schau doch die Grünen an, wie schnell die ihre Prinzipien über den Haufen geworfen haben, nur um der Macht willen.

      Denkst du vielleicht, dass die FDP oder jede andere Partei nicht genauso machen wird?

      Viele Grüße, Indigo

    2. Hallo Bio

      "Union, SPD, PDS und Grüne missverstehen den Staat und die Politik als den Vormund unmündiger Bürgerinnen und Bürger. Nur die FDP begreift Politik und Staat als den Wächter über die Fairness im Zusammenleben mündiger Bürgerinnen und Bürger und deren innere und äußere Sicherheit."

      Das haben sie natuerlich nett formuliert, die von der FDP - aber offenbar rechnen sie ja selber damit, dass 82% der Bevoelkerung unmuendig ist und sich nach Bevormundung und Protektion sehnt. Wie sonst waeren die 18% erklaerbar? ;-)

      Den Atomausstieg finde ich ganz okay, aber sonst haben SPD und Gruene nicht viel geschafft, und der CDU traue ich auch keine bessere Politik zu, zumal zwischen CDU und SPD im Moment kein grossartiger Unterschied zu erkennen ist.

      Es wird auch bei mehr FDP oder mehr PDS keine grossen Unterschiede geben. Das Land ist festgefahren im Tauziehen einflussreicher Lobbies (Aerzte und Pharma-Industrie, Gewerkschaften, Wirtschaftsverbaende, Handwerkskammern usw.). Da kann man sich politisch nur zentimeterweise bewegen, und die paar Zentimeter machen maximal ein paar Euro Umverteilung aus. Ich finde deshalb auch, dass die Politiker nicht unbedingt die richtige Adresse sind fuer "wir-haben-es-satt"-Aufrufe. Klar, sie schielen zwar viel nach Waehlerstimmen und die meisten von ihnen haben keinen Mut, ohne Ruecksicht auf Waehlerstimmen nach ihrer Ueberzeugung zu handeln. Aber den Reformstau haben sie nicht alleine zu verantworten. Viel verheerender wirken da die schwerer definierbaren Machteinfluesse der angesprochenen Lobbies.

      viele Gruesse
        Stefan Muenz

      1. Sup!

        Das haben sie natuerlich nett formuliert, die von der FDP - aber offenbar rechnen sie ja selber damit, dass 82% der Bevoelkerung unmuendig ist und sich nach Bevormundung und Protektion sehnt. Wie sonst waeren die 18% erklaerbar? ;-)

        Von den 82% sind 50 Prozentpunkte Nichtwähler wie die frustrierten Leute in diesem Thread, die restlichen 32 Prozent wählen CDU, SPD, Grüne und die Sozialisten

        Den Atomausstieg finde ich ganz okay, aber sonst haben SPD und Gruene nicht viel geschafft, und der CDU traue ich auch keine bessere Politik zu, zumal zwischen CDU und SPD im Moment kein grossartiger Unterschied zu erkennen ist.

        Es wird auch bei mehr FDP oder mehr PDS keine grossen Unterschiede geben. Das Land ist festgefahren im Tauziehen einflussreicher Lobbies (Aerzte und Pharma-Industrie, Gewerkschaften, Wirtschaftsverbaende, Handwerkskammern usw.). Da kann man sich politisch nur zentimeterweise bewegen, und die paar Zentimeter machen maximal ein paar Euro Umverteilung aus. Ich finde deshalb auch, dass die Politiker nicht unbedingt die richtige Adresse sind fuer "wir-haben-es-satt"-Aufrufe. Klar, sie schielen zwar viel nach Waehlerstimmen und die meisten von ihnen haben keinen Mut, ohne Ruecksicht auf Waehlerstimmen nach ihrer Ueberzeugung zu handeln. Aber den Reformstau haben sie nicht alleine zu verantworten. Viel verheerender wirken da die schwerer definierbaren Machteinfluesse der angesprochenen Lobbies.

        Stimmt, aber wenn jetzt eine kleine Partei hochkommen würde, dann wäre sie potentiell weniger verfilzt als die anderen Parteien. Wer weiss, vielleicht tritt Schill ja im Bund an, da könnte ich mir vorstellen, daß es Überraschungen gäbe.

        Gruesse,

        Bio

        1. Stimmt, aber wenn jetzt eine kleine Partei hochkommen würde, dann wäre sie potentiell weniger verfilzt als die anderen Parteien. Wer weiss, vielleicht tritt Schill ja im Bund an, da könnte ich mir vorstellen, daß es Überraschungen gäbe.

          Gruesse,

          Bio

          O ja Bio, Schill ist sicher für Überraschungen gut, fragt sich nur, was sind das für Überraschungen und wie können wir damit leben?

          Gruesse
          erika

          1. Wenn der Schill wirklich in den Bundestag kommt, dann frage ich mich schon was mit den Menschen in Deutschland passiert. Nicht mal als Protest würde ich so einen Menschen wählen.

            Gruss, Patrick

            1. Wenn der Schill wirklich in den Bundestag kommt, dann frage ich mich schon was mit den Menschen in Deutschland passiert. Nicht mal als Protest würde ich so einen Menschen wählen.

              Gruss, Patrick

              Da kann ich Dir nur beipflichten.
              Noch ein paar Worte zum Aufruf.Dieser stammt von den Vertretern der Bürgerbewegung. Diese hatte seinerzeit das Leben in der DDR satt, jetzt haben sie das Leben in der BRD satt. Hat nicht einer oder eine von ihnen gesagt:
              Wir wollten die bessere DDR, bekommen haben wir die schlechtere BRD?
              Da haben sie so unrecht nicht. Das Schlimmste, was passieren konnte:
              Das geeinte und größere Deutschland setzt wieder deutsche Soldaten auf fremden Territorien ein, gestern im Kosovo, heute in Afghanistan und morgen???
              Und die Parteien, die eigentlich dafür sind, stimmten im Bundetag dagegen, und die, die eigentlich dagegen sind, stimmten dafür. Was für ein Polit-Theater, man könnte darüber lachen, wenn es nicht so zum Heulen wäre.
              Nur die PDS stimmte gegen den Kriegseinsatz deutscher Soldaten auf fremden Territorien und einige wenige Abgeordnete, die ihrem Gewissen folgten.
              Warum gibt es keinen Volksentscheid über eine so lebenswichtige Frage? Haben die Mächtigen dieses Landes Angst vor dem Volk?

              Gruss, erika

    3. Ich hoffe, ich fuege dieser Partei durch die Tatsache, dass mich manche fuer einen Spinner halten, keinen Schaden zu, aber die FDP schreibt im dritten Absatz ihres Wahlprogramms fuer 2002 http://www.fdp-bundesverband.de/strategie182002.phtml woertlich:

      "Union, SPD, PDS und Grüne missverstehen den Staat und die Politik als den Vormund unmündiger Bürgerinnen und Bürger. Nur die FDP begreift Politik und Staat als den Wächter über die Fairness im Zusammenleben mündiger Bürgerinnen und Bürger und deren innere und äußere Sicherheit."

      Ich finde, das ist eine gute Einstellung, die sich wohltuend vom Aktionismus und Protektionismus der anderen Parteien unterscheidet, deren Gesetzgebung davon auszugehen scheint, dass die Buerger dumm wie Brot sind. Nur die Steuergesetzgebung ist, damit auch ja alles

      Naja. Bei der Passage "nur die FDP" schrillen bei mir schon sämtliche Alarmglocken. "Nur Perlweiß", "nur Ariel", blabla.

      Nicht, daß ich diese Aussage schlecht finde, ganz im Gegenteil, und ich bin auch kein FDP-Hasser (auch im Gegenteil:), und ich würde der FDP rein imagemäßig diese Einstellung auch zutrauen.
      Aber: Es ist immer leicht, vom Oppositionssessel aus große Reden zu schwingen.

      Das hat Herr Kohl gemacht (Eins seiner Wahlkampfthemen: Der Schuldenberg, den die SPD unter Schmidt hinterlassen hat - ein Witz gegen das, was er mit seiner CDU nach 16 Jahren hinterlassen hat), das haben SPD und Grüne gemacht, wie man jetzt so langsam sieht, und die FDP und alle anderen machen es nicht anders.

      Es ist nunmal so, daß man "ganz oben" a) auch eine gewisse Verantwortung hat und nicht mit dem Kopf durch die Wand kann und b) in einer Demokratie einem wirklich jeder reinreden will, kann und darf.
      Das dann von den ursprünglichen Zielen wenig übrig bleibt, tja.. Die "Affaire Semmeling", die gerade im ZDF läuft, ist unter diesem Gesichtspunkt sehr interessant.

      Gruß,
        soenk.e

    4. Sup!

      "Union, SPD, PDS und Grüne missverstehen den Staat und die Politik als den Vormund unmündiger Bürgerinnen und Bürger. Nur die FDP begreift Politik und Staat als den Wächter über die Fairness im Zusammenleben mündiger Bürgerinnen und Bürger und deren innere und äußere Sicherheit."

      Na wenn DIE das sagen ...

      Ich finde, das ist eine gute Einstellung, die sich wohltuend vom Aktionismus und Protektionismus der anderen Parteien unterscheidet ...

      Spätestens wenn der Wahlkampf auf Touren kommt, werden ausnahmslos alle Parteien mit solchen oder ähnlichen Phrasen um sich werfen, daß dem geneigten Betrachter schwindelig wird.

      ... dass auch der intelligenteste Buerger ohne Steuerberater an den Formularen verzweifeln kann - uebrigens auch ein Punkt, den die FDP in ihrem Programm anspricht - einfach ein paar Absaetze nach unten scrollen.

      Vor drei Jahren hat die SPD ähnliches Zeugs gefaselt, geändert hat sich natürlich nichts. Warum sollte es ausgerechnet bei der FDP anders sein?

      Den Atomausstieg finde ich ganz okay, aber sonst haben SPD und Gruene nicht viel geschafft, und der CDU traue ich auch keine bessere Politik zu, zumal zwischen CDU und SPD im Moment kein grossartiger Unterschied zu erkennen ist.

      Sehe ich auch so.

      ... die FDP hatte nie genug Macht, um wirklich Einfluss in der Regierung zu nehmen; darum kann man von ihr auch nicht behaupten, sie haette in der Regierung versagt.

      Ich behaupte, wenn sie dereinst einmal genügend Einfluß haben sollte, wird sie eben so gründlich und zuverlässig versagen.

      Es gibt eine Alternative zum Ueberwachungs- und Polizeistaat von Schily und Beckstein, und wir koennen sie waehlen.
      Wir koennen es natuerlich auch sein lassen, dann gehen wir mit ruhiger Hand vor die Hunde ;-)

      Die FDP als Licht am Ende des Tunnels, als Silberstreif am Horizont, als Führer in das Land wo Milch und Honig fließt?
      Wenn es irgendwelche Anzeichen geben sollte, die dafür sprächen - ich würde sofort FDP wählen. Nur leider kann ich keine entdecken.

      Das deutsche Parteiensystem ist zu festgefahren, als daß es radikale Änderungen (von Verbesserungen ganz zu schweigen) zulassen würde. Und je näher der Wahlkampf rückt, desto vorhersehbarer werden die Phrasen. Der Pawlow'sche Reflex funktioniert prächtig.

      Die Regierungspartei wird verkünden, daß sie erfolgreich war und daß Deutschland auf einem guten Weg ist und wird das natürlich auch rhetorisch geschickt beweisen.
      Mit der gleichen Überzeugungskraft wird die Opposition vermelden, daß alles schlecht ist (und kann das natürlich auch beweisen). Außerdem wird sie selbstverständlich alles, aber auch wirklich alles, besser machen. Nur, was sie konkret anders bzw. besser machen wird und wie, werden wir leider nicht erfahren.

      Und wenn dann die Messen gesungen und die letzten Stimmen gezählt sind, wird jeder die ihm angestammte Rolle einnehmen.

      Reformversprechungen der Regierungspartei lösen sich in Luft auf (nicht bezahlbar - als ob die das nicht vorher gewußt hätten), unpopuläre Maßnahmen (unpopulär in der Bevölkerung oder bei der Wirtschaftslobby sei einmal dahingestellt) und die "Politik der ruhigen Hand" ist an der Tagesordnung.
      Die Opposition wird ebenfalls die ihr zugedachte Rolle einnehmen. Eventuelle gute Ideen hatte die Opposition natürlich zuerst (Das ist alles nur geklaut ... trallalala), nur werden diese guten Ideen im Bundestag aus parteipolitischen Gründen blockiert. Nur das, was wirklich schlecht ist (schlecht für die Bevölkerung, nicht für die Wirtschaftslobby) wird Gesetz - und später will's dann keiner gewesen sein.

      Und bei alldem ist es wirklich völlig egal, welche Rolle SDP, CDU, FDP, PDS und was weiß ich noch alles übernehmen werden. Sie werden ihre Rolle spielen, bis dann 4 Jahre später der ganze Komödienstadl wieder von vor beginnt.

      Thomas J.

      1. »»... Reformversprechungen der Regierungspartei lösen sich in Luft
        auf (nicht bezahlbar - als ob die das nicht vorher gewußt hätten), unpopuläre Maßnahmen (unpopulär in der Bevölkerung oder bei der
        Wirtschaftslobby sei einmal dahingestellt) ...
                                                 ^^^ hier sollte "werden vermieden" stehen

        Sorry
        Thomas J.

      2. Sup!

        Spätestens wenn der Wahlkampf auf Touren kommt, werden ausnahmslos alle Parteien mit solchen oder ähnlichen Phrasen um sich werfen, daß dem geneigten Betrachter schwindelig wird.

        Schon...

        ... dass auch der intelligenteste Buerger ohne Steuerberater an den Formularen verzweifeln kann - uebrigens auch ein Punkt, den die FDP in ihrem Programm anspricht - einfach ein paar Absaetze nach unten scrollen.

        Vor drei Jahren hat die SPD ähnliches Zeugs gefaselt, geändert hat sich natürlich nichts. Warum sollte es ausgerechnet bei der FDP anders sein?

        Vielleicht, weil die am stärksten unter Druck stehen, erfolgreich zu sein mit ihrer Politik, weil sie schon fast aus den Parlamenten verdrängt waren?

        ... die FDP hatte nie genug Macht, um wirklich Einfluss in der Regierung zu nehmen; darum kann man von ihr auch nicht behaupten, sie haette in der Regierung versagt.

        Ich behaupte, wenn sie dereinst einmal genügend Einfluß haben sollte, wird sie eben so gründlich und zuverlässig versagen.

        Bewiesen ist das aber im Gegensatz zu den anderen Parteien nicht - also sollte man das kleinste Übel wählen. Wer nicht wählt, wählt ja die anderen Parteien quasi mit. Und wer weiß, was die SPD in den 70ern und die CDU in den 80/90ern mit Deutschland gemacht hätten, wenn die FDP nicht mitregiert hätte - wie kannst Du so sicher sein, daß die FDP immer versagt und nie etwas erreicht hat? Beweise?

        Es gibt eine Alternative zum Ueberwachungs- und Polizeistaat von Schily und Beckstein, und wir koennen sie waehlen.
        Wir koennen es natuerlich auch sein lassen, dann gehen wir mit ruhiger Hand vor die Hunde ;-)

        Die FDP als Licht am Ende des Tunnels, als Silberstreif am Horizont, als Führer in das Land wo Milch und Honig fließt?

        Na klar - man darf doch noch hoffen?

        Wenn es irgendwelche Anzeichen geben sollte, die dafür sprächen - ich würde sofort FDP wählen. Nur leider kann ich keine entdecken.

        Wen willst Du dann wählen? (Rhetorische Frage)

        Das deutsche Parteiensystem ist zu festgefahren, als daß es radikale Änderungen (von Verbesserungen ganz zu schweigen) zulassen würde. Und je näher der Wahlkampf rückt, desto vorhersehbarer werden die Phrasen. Der Pawlow'sche Reflex funktioniert prächtig.

        Ich denke, man nennt es "professioneller Wahlkampf" - seit die SPD 1998 unglaublich viel Geld in den Wahlkampf gesteckt hat, arbeiten die anderen Parteien natürlich auch mit sehr viel Umfragen und Psychologie - und es gibt halt ein paar Themen, die erwiesenermassen am besten ziehen.

        Die Regierungspartei wird verkünden, daß sie erfolgreich war und daß Deutschland auf einem guten Weg ist und wird das natürlich auch rhetorisch geschickt beweisen.
        Mit der gleichen Überzeugungskraft wird die Opposition vermelden, daß alles schlecht ist (und kann das natürlich auch beweisen). Außerdem wird sie selbstverständlich alles, aber auch wirklich alles, besser machen. Nur, was sie konkret anders bzw. besser machen wird und wie, werden wir leider nicht erfahren.

        Reformversprechungen der Regierungspartei lösen sich in Luft auf (nicht bezahlbar - als ob die das nicht vorher gewußt hätten), unpopuläre Maßnahmen (unpopulär in der Bevölkerung oder bei der Wirtschaftslobby sei einmal dahingestellt) und die "Politik der ruhigen Hand" ist an der Tagesordnung.
        Die Opposition wird ebenfalls die ihr zugedachte Rolle einnehmen. Eventuelle gute Ideen hatte die Opposition natürlich zuerst (Das ist alles nur geklaut ... trallalala), nur werden diese guten Ideen im Bundestag aus parteipolitischen Gründen blockiert. Nur das, was wirklich schlecht ist (schlecht für die Bevölkerung, nicht für die Wirtschaftslobby) wird Gesetz - und später will's dann keiner gewesen sein.

        Ja, dass nie jemand von einer anderen Partei klatscht, wenn jemand mal einen guten Vorschlag macht, ist mir in Phoenix auch schon unangenehm aufgefallen.

        Und warum seid ihr alle so pessimistisch... engagiert Euch halt, wenn alles so scheisse ist... aber nein, stimmt, die Lobbies sind ja so übermächtig und bla bla bla...

        Gruesse,

        Bio

        1. Hmm...

          Vielleicht, weil die am stärksten unter Druck stehen, erfolgreich zu sein mit ihrer Politik, weil sie schon fast aus den Parlamenten verdrängt waren?

          Unter Druck waren die Grünen auch ...
          Außerdem, was heißt erfolgreich? Erfolgreiche Politik kann die FDP im Moment nicht machen. Für die FDP kommt es nur darauf an, im Wahlkampf erfolgreich zu sein - ein kleiner aber wichtiger Unterschied, wie ich meine.

          Bewiesen ist das aber im Gegensatz zu den anderen Parteien nicht...

          Das natürlich nicht, es sei denn, man glaubt an das Gesetz der Serie.

          ... wie kannst Du so sicher sein, daß die FDP immer versagt und nie etwas erreicht hat? Beweise?

          Gegenfrage. Wie kannst Du sicher sein, daß sich durch eine Regierungsbeteiligung der FDP alles zum Guten wendet?

          Wen willst Du dann wählen? (Rhetorische Frage)

          Wenn ich das wüßte ...

          Und warum seid ihr alle so pessimistisch... engagiert Euch halt, wenn alles so scheisse ist... aber nein, stimmt, die Lobbies sind ja so übermächtig und bla bla bla...

          Weil ich keinen Grund für Optimismus finden kann.
          Und das mit dem Engangieren ist auch so eine (leicht dahergesagte) Sache. Wo und wie kann sich Otto Normalbürger engagieren, um die Regierungspolitik zu beeinflussen (außer in der Samstagslotterie - Parteispenden helfen manchmal Wunder)?
          Auf kommunaler Ebene läßt sich ja mit persönlichem Einsatz und etwas Überzeugungskunst tatsächlich noch soetwas wie richtige (und gute) Politik machen. Nur sobald die Politik ein, zwei Ebenen höher angesiedelt ist, bleibt häufig nur die Wahl, zwischen mehreren Übeln das kleinste auszuwählen - und die Bundesregierung steht in der Regel vor der Wahl, es sich entweder mit der Wirtschaft oder mit der Bevölkerung zu verschei**en.
          Kurz nach den Wahlen wird diese Entscheidung zu Gunsten der Wirtschaft ausfallen, kurz vor den Wahlen, wird die Entscheidung auf die Zeit nach der Wahl verschoben.

          Thomas J.

          1. sieht so aus als müsste ich politiker werden...

            falls ja, wählt mich :)

    5. Hallo

      "Union, SPD, PDS und Grüne missverstehen den Staat und die Politik als den Vormund unmündiger Bürgerinnen und Bürger. Nur die FDP begreift Politik und Staat als den Wächter über die Fairness im Zusammenleben mündiger Bürgerinnen und Bürger und deren innere und äußere Sicherheit."

      Auch die F.SD.P. hat für das Antiterrorpaket gestimmt, ist damit also auch keine Adresse für Bürgerrechte. Oder glaubst Du, daß auch nur ein islamischer Terrorist entlarvt wird, weil jeder deutsche Staatsbürger seinen Fingerabdruck registrieren lassen muß? Alle regten sich zu Recht über die Stasi auf, heute wirst du als Al Kaida Symphatisant verteufelt, wenn du gegen die Sicherheitsmaßnahmen auch nur Bedenken hegst.

      Nur die Steuergesetzgebung ist, damit auch ja alles gerecht zugeht, so kompliziert, dass auch der intelligenteste Buerger ohne Steuerberater an den Formularen verzweifeln kann - uebrigens auch ein Punkt, den die FDP in ihrem Programm anspricht - einfach ein paar Absaetze nach unten scrollen.

      Die F.D.P. war von 1969 bis 1998 durchgängig an der Macht, haben selbst an diesem undurchdringlichen Dschungel in der Steuergesetzgebung mitgetan. Ich stehe ja jedem Lernfähigkeit zu, die F.D.P. erweckt mir aber eher den Eindruck von Populismus.

      ... die FDP hatte nie genug Macht, um wirklich Einfluss in der Regierung zu nehmen; darum kann man von ihr auch nicht behaupten, sie haette in der Regierung versagt.

      Sie war aber bis auf die letzten 3 Jahre seit 1969 immer dabei. Wenn sie mit der Politik ihres jeweils größeren Partners nicht einverstanden gewesen wäre, hätte sie jederzeit die Möglichkeit gehabt, Druck auszuüben, in allerletzter Konsequenz die Koalition zu kündigen. Also ist sie mitverantwortlich und hat MITversagt.

      Es gibt eine Alternative zum Ueberwachungs- und Polizeistaat von Schily und Beckstein, und wir koennen sie waehlen.

      Die F.D.P. ist sie meiner Meinung nach aber nicht.

      Tschüß, Auge