Christoph Schnauß: sorry sven rautenberg

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ähm, Chräcker ...

als ich Pattes Ausgangsposting las, muste ich auch zwei mal ansetzen, um ihn zu verstehen. "doch" laß Dir gesagt sein, (ich wohne in einer etwas "Bodenständige Gegend"): viele junge Leute reden auch so.

hm, richtig, ich weiß das. Sie dürfen auch gerne das schreiben, _was_ sie reden, nur gibts für das "Schreiben" dann wieder Regeln, _wie_ das zu schreiben wäre (Orthographie/Grammatik), die man in der Schule lernt  -  falls es nicht eine der einschränkenden Bedingungen (andere Muttersprache, Legasthenie ...) gibt

Die stottern sich einen zurecht, damit meine ich nicht Slangausdrücke etc. Nein, da werden Sätze in der Luft gelassen, Wörter fallen weg und werden durch hilfloses Gestammel ersetzt. (Nein Pate, meine nicht Dich, paste nur gerade hierhin).....

damit bekommt dieser Thread eine ursaprünglich gar nicht beabsichtigte Tiefendimension. Wir hatten vor kurzem hier im Forum mal was zum "denglisch" (ich glaube, Orlando war das) und in Stefans Feature-Artikel-Rubriken gibts nicht umsonst die "Gedanken"  -  bei denen _dieses_ Thema allerdings bisher kaum angesprochen wurde. Ich wage einfach mal drei Thesen:

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These 1: wir unterscheiden zwischen "lebenden" und "toten" Sprachen. Latein ist eine "tote" Sprache und wird sich nicht mehr weiterentwickeln. Deutsch ist eine "lebende" Sprache und kann sich in alle möglichen Richtungen weiterentwickeln. Dazu gehört, daß das Dativ-M immer mehr schwindet, daß sich die Temporaldimension des Wortes "weil" in den letzten 50 Jahren in Nichts aufgelöst hat, daß wir zunehmend Lehnwörter verwenden oder Abkürzungen  -  schon das "Auto" gehört als Wort doch mittlerweile zu unserer Sprache.

These 2: es besteht ein erheblicher Unterschied zwischen der Schriftform eines gesprochenen Worts und seinem phonetischen Ausdruck. Für die Schriftform gibt es aber die mit den Lexemen "Orthographie" und "Grammatik" bezeichneten Bedingungen. Für die Schriftform eines Wortes oder Satzes gelten also grundsätzlich andere Bedingungen und Beschreibungsmöglichkeiten als für die Ausspracheform.

These 3: Unabhängig davon, ob "etwas" als gesprochenes oder geschriebenes Wort oder als visualisierte Darstellung (Brailleschrift, Zeichensprache, Gebärdensprache) kommuniziert wird, muß sein Inhalt eindeutig sein. Die Darstellung einer Aussage "ich liebe dich" kann in Schrift, Ton, Zeichensprache sehr stark divergieren, aber derjenige, an den so etwas "gesendet" wird, muß es im gemeinten Sinn verstehen  -  und nicht anders.

"die schreiben also so, wie sie sprechen".

Dagegen ist ja nix einzuwenden. Aber niemand kann grundsätzlich und bewußt kleine Buchstaben sprechen. Mir geht es lediglich darum, daß man in einem auf "Verschriftung" basierten Medium die "Regeln" für die Schriftform doch bitte beachten sollte; für uns ist das der Duden, den es leider seit der unsäglichen Rechtschreibreform in mindestens zwei Varianten gibt. Es geht also weniger darum, _welche_ Worte bzw. Wörter geschrieben werden, sondern darum, _wie_ sie geschrieben werden. Meines Erachtens hat das Forum mit seiner Funktion als Medium auch an dieser Stelle einen bescheidenen pädagogischen "Selbstauftrag". Ich nehme "Tippfehler" (falls es nicht allzuviele in einem Wort sind *g*) davon ausdrücklich aus  - daß man mal im Eifer des posting-Verfassens statt der Taste "a" die Taste "s" drückt oder statt "l" mal "k" getippt wird oder ein Buchstabe doppelt geklickt wird  -  das sind Tippfehler, bedingt durch unsere Tastaturen, die kennt und verzeiht jeder, es sei denn, eine besonders lustige Kombination gibt Anlaß zu einer kleinen "vollokommmenen" Frozzelei, mit der übrigens die gegenseitige Achtung nicht beschädigt, sondern eher noch befestigt wird.

Nicht anders als wir, nur wir können es (etwa zumindest, oder höre ich da eine Glasscheibe klirren? ;-))))

ähm, ja, also ich hab jetzt bei dir nix klirren gehört ;-) Und was mich angeht, müßtest du mal bitte zwischen drei und 6 Zehntelsekunden lauschen

Grüße aus Berlin

Christoph S.