Existenzgründung als Freelancer Webdesign/Webentwicklung
kamikaze
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0 Helmut Weber
Hallo zusammen,
Ich lese schon eine Weile im Forum mit, das ist jetzt mal mein erster Beitrag. Ich würde gerne Meinungen, Erfahrungen und Ratschläge mit Leuten austauschen die in diesem Bereich als Freelancer tätig sind. Diejenigen die sich mit mir darüber austauschen wollen können zunächst mal etwas über mich erfahren, danach folgen meine Argumente für das Pro Freelancer. Contras sind mir bisher noch nicht wirklich eingefallen, ein Grund weshalb ich denke das dieses Thema hier im Forum recht gut aufgehoben ist. Es wäre gut, von Leuten mit mehrjähriger Beruferfahrung in diesem Bereich konstruktive Vorschläge zu hören, gerne aber auch Ermunterung!
Zu meiner Person:
Ich bin 25 Jahre alt, ursprünglich gelernter Schriftsetzer (heute Mediengestalter), 1 1/2 Jahre Berufserfahrung im Bereich Webdesign/Webentwicklung. Ich arbeite mit folgenden Programmen: Homesite5, Flash5, Photoshop6 Freehand10, Dreamweaver4, Fireworks4 im Webbereich, sowie den üblichen DTP-Programmen. Es ist schwer sich selbst einzuschätzen, ich werde es aber trotzdem versuchen: Fit in folgenden Sprachen: Html+CSS recht gut, Javascript + Actionsscript durchschnitt, PHP4+MySQL, XML+XSL Grundkenntnisse. Wie gesagt, schwer einzuschätzen.
Meine Situation:
September 2002 leider betriebsbedingt gekündigt und seitdem auf der Suche nach einer Festanstellung. In den Bewerbungsgesprächen kam u.a. heraus das bei den Firmen eigentlich Interesse besteht; bedingt durch die Wirtschaftslage aber im Moment keine Festanstellung drin sind. Bei ca. 30-40 Telefonaten im Raum Ludwigsburg/Stuttgart stellte sich heraus, das viele mittlerweile Freelancer bevorzugen, was ja eigentlich auch nur Vorteile für die Firmen hat.
Freelancer:
Inzwischen habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet mich Selbstständig zu machen, da mehr dafür als dagegen spricht.
Das Arbeitsamt zahlt ein 1/2 Jahr Arbeitslosengeld+68% vom AG als Starthilfe weiter, dies wird nicht angerechnet.
Der Trend bei vielen Firmen geht zu einem Wechsel von Festangestellten zu Freelancern, bei vielen ist das wohl schon recht üblich.
Wenig Investitionskosten verglichen mit einer anderen Unternehmung.
Eine Firma in Stuttgart sagte mir zu das es Auftragsmässig für eine Festanstellung zur Zeit nicht reicht, für 2 Tage/Woche als Freiberufler wohl schon um die Angestellten soweit zu entlasten.
Ich hätte wohl schon Aufträge von Bekannten, die dürften mal die ersten 2 Monate abdecken.
Zumindest 2 Kooperationen mit anderen Freiberuflern (Grafikdesigner/Print) wären wohl möglich.
Ein guter Grund aus der staatlichen Rentenversicherung auszusteigen und das Geld wirklich für sich anzulegen!!!
Freie Zeiteinteilung, was u.a. für meinen abendlichen Schulbesuch (Werbefachwirt VWA / 2-3x pro Woche) von Vorteil wäre.
So, wer sich die Mühe gemacht hat das alles durchzulesen darf mir gerne seine (konstruktive) Meinung ins Forum schreiben oder auch mailen.
Gruss Kamikaze
Hi,
deine Gründe scheinen ja einen schon recht ausgefeilten Gedanken widerzuspiegeln. Grundsätzlich solltest du aber bedenken, daß dein Vorhaben jederzeit in die Binsen gehen kann. Hast du irgendeine Absicherung, zB in Form von Arbeitsunfähigkeitsversicherung oder natürlich das alte gute Kapital. Wenn du aufgibst wirst du nicht wieder zurück kommen in die staatliche Altersvorsorge. Gut das wird eh nicht viel sein/werden, aber immerhin wenn du schon kein Geld hast nimmt man was man bekommt.
Ich selber habe keine Erfahrungen als Freelancer, bin aber auch schon seit einiger Zeit nach einer Festanstellung. Es ist schwer, aber nicht aussichtslos. Meiner persönlichen Meinung nach ist der Markt in wenigen Jahren so stark gewachsen, daß er jetzt implodiert. Jeder, aber auch wirklich jeder Arsch hat jetzt seine Seite im Netz und die meisten wollten eh nur eine Info-Seite haben, also keine Pflege ect. Jetzt haben die Firmen die lange Zeit dringend benötigten Mitarbeiter und können sie nicht mehr bezahlen. Der Markt schrumpft sich gerade zusammen mit der Wirtschaftslage auf ein "richtiges" Maß zurück. Dann gibt es halt mehr arbeitslose Webdesigner als Lehrer, aber das ist laut Darwin ein Ausleseprozeß.
Den Schritt den du planst wollen zur Zeit viele tun, also sei gut oder vorbereitet wenns nicht klappt.
Außerdem bist du derjenige, der das Risiko trägt. Was wenn du mal krank wirst??? Wohlmöglich hast du dann Strafe zuzahlen wegen Verzug oder sonst was.
und jetzt etwas, womit ich dir nicht zu Nahe treten will, aber überlege mal so wie ich eben. In deiner Firma bist du geflogen. Die Firma besteht noch weiter wenn ich recht verstanden habe. Also, wie willst du dich gegen eine Horde von Freelancern durchsetzten, wenn du das nicht mal im kleinen Kreis der Firma konntest???
Grundsätzlich finde ich deine Idee recht gut, ich selber überlege auch schon seit längerem. Aber ich traue mich noch nicht den Schritt zu machen, bzw habe zu lange damit gewartet. Die Zeit für einen günstigen Einstieg in den Berufsweg ist schon vorbei glaube ich.
Hoffe dich nicht entmutigt zu haben und möchte dir grundsätzlich sagen, daß was du schaffen willst du auch kannst, immer nur eine frage des Einsatzes.
DerPilz
Hallo,
die Existenzgründung als Freelancer ist zur Zeit tatsächlich ein Kamikaze-Flug! Die Wirtschaft stagniert, der Stellenabbau schreitet fort. Für Dich dürfte es wohl wie für viele Existenzgründer eine Flucht nach vorn sein! Anderenfalls bleibt Dir doch wohl nur die Arbeitslosigkeit.
Also fang an, Versuch macht klug. Viel verlieren kannst Du nicht, denn Du wirst am Anfang keine oder kaum Investitionen tätigen müssen. Und Du kannst von zu Hause aus arbeiten. Überlege Dir alle Entscheidungen hinsichtlich der Renten- und Krankenversicherung gut und treffe keine übereilten Entscheidungen.
Hier noch zwei Links:
[http://www.ratgeber-e-lancer.de]
Der Ratgeber ist super! Ich kenne keinen besseren Ratgeber für E-Lancer (und andere Existenzgründer). Auch das Forum war (bisher) recht nützlich.
Leider gibt es zur Zeit ungeklärte Vertragsverhältnisse zwischem dem Autor Götz Buchholz und dem DGB Bildungswerik NRW. Das kannst Du aber selbst nachlesen. Möglich, dass das gute Vorhaben den Bach runtergeht, das wäre sehr, sehr schade. Leider wurde jetzt ein "Gegenforum" gebildet - [http://www.wilhelm-data.de]
Keine sehr gute Idee, kann nur dazu führen, dass sich die Fronten verhärten. Ich hoffe immer noch auf eine Lösung im Interesse der Sache, die für beide Seiten annehmbar ist!
Noch ist der Ratgeber relativ aktuell. Du solltest ihn unbedingt zu Rate ziehen und lesen. Auch im Forum gibt es nach wie vor interessante Beiträge.
Götz Buchholz hat noch einen weiteren Ratgeber geschrieben:
[http://www.ratgeber-freie.de]
Leider kann man die Online-Ausgabe, die laufend aktualisiert wird, nur lesen, wenn man den Ratgeber gekauft hat. Ich habe diesen Ratgeber einen meiner Söhne geschenkt, ich denke, dass war ein recht nützliches Geschenk. Auf dieser Website gibt es zur Zeit kein Forum.
Na dann *Glück auf* zu Deinem Vorhaben.
Beste Grüsse
erika
Hallo,
hier nochmals die Links, hoffentlich klappt es jetzt mit dem Anklicken:
http://www.ratgeber-e-lancer.de
http://www.wilhelm-data.de
http://www.ratgeber-freie.de
Sorry, (fast) alles im Urlaub vergessen, ich muss erst wieder üben ;-)
erika
Hallo Kamikaze,
Ich habe für mich die ideale Lösung gefunden:
Mit meinem Arbeitgeber habe ich meinen Vertrag von 40h auf 24h mit entsprechnder Gehaltsanpassung geändert. Das hat für beide Seiten einen Vorteil: Mein Arbeitgeber kann weiterhin auf mein knw-how zurücggreifen und ich habe ein kleines regelmäßiges Einkommen.
Jetzt kann ich mehr oder weniger in Ruhe meinen Einstieg in die Selbständigkeit machen und minimiere das Risiko (nebenher bin ich auch noch Sozialversichert). Ein Haken hat jedoch die ganze Sache: 15h/Tag 6Tage/Woche, aber das war mir von vornerein klar!
Ich selbst habe mich auf die Programmierung spezialisiert: Perl, Datenbanken und JavaScript. Ersten entspricht das mehr meinen Fähigkeiten und zweitens ist in dem Bereich der Markt noch nicht so "versaut". Webdesigner, oder solche die welche sein möchten, findest Du an jeder Ecke. Ich selbst Arbeite auch mit verschiedenen Designern und Agenturen zusammen, die mir alle die Designarbeiten abnehmen. Programmierer finde ich jedoch wenige bis gar keine!
Ich habe geute Erfahrungen damit gemacht, dem Kunden eine Homepage mit "Mehrwert" anzubieten. D.h. nicht nur eine Visitenkarte ins Netz zu stellen, sondern die Homepage und das Internet zum Erleichtern der täglichen Arbeiten zu nutzen (z.B. Intranet, CMS, Produktkataloge). Damit komm ich gut an und kann mich für das nächste halbe Jahr nicht über Auftragsmangel beklagen.
So ganz nebenbei: Ich komm aus Heilbronn, wenn Du also mal Unterstützung bei einem Projekt brauchst kannst Du dich ja melden ;-)
Ansonsten wünsche ich Dir viel Glück bei deinem Vorhaben.
greets
Helmut