Hallo Hans Peter,
na, wer wird denn gleich so dünnhäutig sein :-)
dünnhäutig naja, vielleicht hab ichne kommunistische Ader, und die diskutieren doch immer so viel :-)
Na ja, eben nicht wirklich. Das ist das zweifelhafte Argument, entnommen aus dem Vokabular von Schwarzkopierer und sonstigen unsolidarischen Gesellen in der IT-Szene. Wenn der _erste_ Nutzer einer Software für alle Entwicklungskosten aufkommen würde, würde das Argument ziehen. Aber die Kunden zieren sich ja immer und wollen keine sechsstelligen Beträge für ein Komprimier-Programm hinblättern. Software-Produktion findet in den Entwicklungsabteilungen statt. In der Fertigung werden nur Datenträger kopiert.
Stimmt zwar, aber verteile doch mal die Entwicklungskosten gerecht auf alle Nutzer der Software, so dass für die Programmierer ein normaler akademischer Stundenlohn rauskommt, angenommen WInZip würde an jeden der es brauchen könnte verteilt, und die Programmierkosten durch die Anzahl der Nutzer dividiert, na was käme wohl raus, ich vermute es wären Pfennigbeträge. Nur das heute es wahrscheinlich 80%-90% der Nutzer es illegal verwenden.
Darum gibt es auch soviel freie, kostenlose Software, wenn ich was geschrieben habe, aus Spass, zur Übung, fürs Ego, weil ich es selbst gebraucht habe, oder aus anderen Gründen, warum soll ich es nicht kostenlos weitergeben, wenn ich keinen Bock hab damit Geld zu verdienen.
Es ist eine ökonomische Entscheidung, ob der Aufwand sich lohnt. Ausserdem macht Geld allein nicht glücklich :-) Ich denke Open Source Programmierer profitieren durchaus oft von dem was sie kostenlos weitergeben.
Kann man machen, muss man aber nicht. Es ist _auch_ völlig legitim, für ein Produkt - für das der Hersteller was verlangt - auch zu zahlen. Es wurde die Frage nach WinZip gestellt, und WinZip ist nach der 21tägig Testfrist in keinem Fall legal kostenlos zu haben.
Einverstanden, aber ich glaube gemeint war wohl eher irgendein ZIP-Programm mit grafischer Oberfläche, und das würde ich auch niemals Winzip kaufen, das würde scih für mich nicht lohnen, es gibt genug kostenlose Alternativen, Nun ja, ich mach das eh nur auf der Bash.
Die Eingangsfrage war, warum es _immer_ Kostenlos-Ware sein muss. Vor vielen Jahren bin ich an einem bierseligen Abend mal mit einem netten Herren aus Simbabwe ins Gespräch gekommen. Er war von Deutschland maßlos enttäuscht. Warum ? Als die Temperaturen bei uns im Spätsommer unter 25 Grad fielen, fühlte er sich genötigt einen Wintermantel zu kaufen. Und voller Frust erzählte er mir, das er einen Mantel gefunden hätte, der ihm soweit gefallen hat, aber dieser Mantel hätte sage und schreibe über 1000 Mark (_Mark_ ! Erinnert sich noch jemand ?) gekostet. Und das könne er sich nicht leisten. Mein verdutztes Gesicht konnte er zunächst nicht interpretieren. Und meine Frage, ob es nicht vielleicht auch ein billigerer Mantel getan hätte, ließ er nicht gelten. Wenn der Mantel da ist und er ihn haben will, dann wollte er ihn auch bekommen können.
Ich verstehe was Du meinst, das Anspruchsdenken der Leute, ja. Allerdings hat es sich doch gerade gezeigt, das das ökonomische Prinzip bei Software anders sein kann, und Renditen von 85% wie Sie bestimmte Firmen im Softwarebereich erzielen sind doch nicht mehr normal, das hat man wohl kaum in einer anderen Industrie.
BMWs kosten genau so viel, wie die Kunden bereit sind zu zahlen. BMWs sind nicht knapp. Es gibt genau so viele wie verkauft werden können.
O.K. ich hab mal noch ein bisserl BWL nebenher studiert, daher knapp bedeutet nicht knapp wie Trabbis knapp waren, knapp bedeutet BMWs sind knapp weil sie nicht praktisch in unendlicher Menge zur Verfügung stehen, Atemluft ist nicht knapp weil es sie kostenlos überall gibt (Weltall, Vakuumverpackungen etc. bleibt mal aussen vor). Software nachdem sie geschrieben wurde muss eigentlich auch kein wirklich knappes Gut sein, weil ich sie praktisch kostenlos unendlich oft kopieren kann. Es tut mir als Programmierer keinen Mehraufwand bedeuten, ob 1 Person oder 1000 Personen die Software nutzen. 100 Personen profitieren, und ich muss nix dafür geben, da greift irgendwie das herkömmliche marktwirtschaftliche Modell nicht mehr, das Marktprinzip schadet hier eher dem ALlgemeinwohl als dass es nützt wie bei herkömmlichen Gütern.
Meine Meinung ist einfach, es muss für Software (wie auch für Musik, texte, etc...) ein neues ökonomisches Modell entwickelt werden, dass dem Urheber seine gerechte Vergütung zukommen lässt, das Werk aber einer möglichst großen Nutzerzahl zugänglich macht ohne künstliche Barrieren, der Urheber ist dann nicht geschädigt, wenn jemand das Werk nutzt, der es eh nie kaufen würde...ich weiss klingt wieder nach Raubkopierer, aber vielleicht verstehst Du was ich meine.
EIne konkrete optimale Lösung für ein solches neues ökonomisches Modell, hab ich leider auch noch nicht.
Gruss
Marko