Andreas Korthaus: die coolste website seit langem

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Hallo!

Ich kann Euch leider überhaupt nicht zustimmen und verstehe diese Diskussion nicht wirklich, es ging doch nur ums Design! Man muß doch das Design losgelöst vom Inhalt betrachten können!

folglich ist ein Krieg oder (Gegen-)Terrorismus der
bestmöglichste Nährboden für für faschistoide Gedanken.

Für/Von wem? Wem genau unterstellst Du das? Dem US Militär, Bush? Den Soldaten?

Oh, Terroristen sind im Grunde Fanatiker. Und vom Fanatismus
ist es nur noch ein kleiner Schritt zum Faschismus.

Mit aehnlichen 'Idealen' wurde ueberigens im 3. Reich
geworben.

Im 3. Reich wurden auch Autobahnen gebaut, soll ich jetzt nur noch über Landstaraßen fahren? Mit diesen Idealen wird in fast jeder Armee der Welt geworben! In _Deutschland_ ist man mit solchen Dingen hyperempfindlich, wie sich hier sehr schön zeigt!

Nationalstolz  Nationalismus
       Soldat  Terrorist

Derartige Lagerfeuer-Romantik scheint Menschen
anzusprechen. Damit muss man ganz vorsichtig sein.

Amerika ist IMHO eine funktionierende Demokratie, in der niemand zu irgendwas gezwungen wird, wie auch immer. Wo genau seht Ihr Gefahren? Sucht die USA neue Soldaten für eine Invasion in Europa oder sonstwo? Wenn die Soladen dann Ihre Lagerfreuerromantik haben, ist doch schön für sie, und wenns nicht gefällt geht man nach Hause.

Diese Glorifizierung und 'Schoenmachung' von Idealen, die
eigentlich fuer den Arsch sind, um das mal ganz deutlich
auszudruecken, ist gefaehrlich. Und das geschieht da auf der
Seite, IMHO sieht man das ganz deutlich.

Das die Amis ein etwas sehr hohes Selbstbewußtsein haben ist bekannt. Das nicht alles was Bush so macht OK ist auch. Aber die Frage die ich mir stelle ist, ob so eien Internetseite auch nur im ANSATZ einen Beitrag zu der Politik leistet. Und ich wage es doch sehr zu bezweifeln! Die Soldaten bestimmen schließlich nicht selbst über Ihre Einsätze, das Problem ist eher die mächtige Waffenlobby die Krisenherde zum Überleben braucht!

Auch Mussolini hat mit diesen Mitteln gearbeitet. Schaut man
sich mal alte Bilder an, so sieht man ihn haeufig in einer
glaenzenden Ritterruestung umgeben von einem Strahlenkranz.

Das ist ganz was anderes! Das wäre vergleichbar mit einer Glorifizierung von Bush. Nicht nur das die Bilder von damals nur noch bei ein paar verpeilten Idioten ziehen, überlegt mal was Ihr da vergleicht und was Ihr der USA unterstellt!

Mussolini war Führer eines totalitären, faschistischen Italiens. Bush ist demokratisch gewählter Präsident der Nation die Europa vom Faschismus befreit hat. Sicher hast Du Recht das beim Militär gerne glorifiziert wird, aber das war schon immer so und wird immer so bleiben, außer in D.

Der grosse Fuehrer, der die Menschen in eine neue, bessere
Zukunft fuehrt. Auch auf Fotos wird er in normal eindeutig
glorifizierenden Posen dargestellt:

<img src="http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/ju002982/index.jpg" border="0" alt="">

Und Stalin war auch nichts besser. Eigentlich war er ziemlich
entstellt und narbig im Gesicht, aber "die Russen" waren
ziemlich gut im Retouchieren. Ein weiteres gutes Beispiel fuer
den absoluten Personenkult ist IMHO das hier:

<img src="http://www.stel.ru/stalin/images/1939-2-plakat400.jpg" border="0" alt="">

Genau so wurde Hitler ueberigens 'beschoent'. Hitler hatt im

  1. WK ziemliche Verletzungen im Gesicht davongetragen, durch
    C-Waffen (Senfgas oder so, kA, was genau). Aber auf Bildern
    sieht man das nie...

Diese Verherrlichung und Glorifizierung ist sehr gefaehrlich.

Nur dann wenn die Bevölkerung hierfür empfänglich ist. Vergleiche mal die Voraussetzungen: Die USA hat Nachwuchssorgen beim Militär, und versucht so durch die Glorifizierung der Soldaten mehr Menschen für eine Militärische Laufbahn zu begeistern.
Trotzdem ist die USA eine hoch angesehene und gut funktionierende Demokratie.
Anders im 3. Reich:

  • in der Weimarer Republick hat das mit der Demokratie alles noch nicht so toll geklappt
  • die Menchen _wollten_ lieber wieder eine starke Führungsperson wie den Kaiser
  • Weltwirtschaftskriese, Arbeitslosigkeit hoch wie nie
  • die unangenehme "Schmach" des 1. Weltkrieges, Versailler Vetrag...
  • dazu wurden die Nationalsozialisten von _allen_ anderen unterschätzt
    Hier waren die Leute empfänglich für derartige Propaganda. Die Glorifizierung der Fürungspersönlichkeiten und des Militärs im 3. Reich war aber auch nur ein kleiner Baustein in der Propaganda-Maschinerie, dazu kam erstmalig die Verwendung/Lenkung von Massenmedien u.v.m.
    Die beiden Dinge zu vergleichen ist IMHO falsch! Denn die Konsequenzen sind grundverschieden, vor allem in Ihren Außmaßen. Sicher, Propaganda gibt es auch in den USA, siehe CNN-Bilder zum Irakkrieg, da wird auch nur der "saubere" Krieg propagiert, aber was in Wirklichkeit passiert ist weiß eigentlich keiner so genau. Aber das hat jetzt nichts mit der Internetseite der Marines zu tun, was sollte das für Auswirkungen haben? Ich will die USA und vor allem deren Außenpolitik gar nicht beschönigen, nur aufgrund dieser Internetseite, was ja nur ein Marketing-Instrument neben vielen anderen darstellt, Parallelen zu verbrecherischen, diktatorischen, faschistischen und komunistischen Regimen zu ziehen, das enbehrt jeglicher Grundlage!

Und zu guter Letzt will ich mich Dirk anschließen, denn es ging ja nur ums Design! Ich könnte mir auch eine Internetseite des 3. Reichs angucken(wenn es das Internet da schon gegeben hätte) und diese bewerten, ob das Design gut ist oder nicht, ganz unabhängig vom Inhalt, und ganz ohne eine Diskussion vom Zaun zu brechen, ob das 3. Reich gut oder schlecht war, denn darum geht es gar nicht. Wenn Historiker immer auf diese Weise an historische Dokumente gehen würden, dann wüßten wir vermutlich nicht viel von der Vergangenheit ;-)

Viele Grüße
Andreas