stefan: rechtsradikale Seiten

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hi molily,

In deutschland herrscht laut grundgesetz meinungsfreiheit. "Eine Zensur findet nicht statt" steht da irgendwo (hab vergessen wo genau).

Dass das eine Lüge bzw. eine Farce ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Zensur *findet* *statt*.

ich hab nur zitiert. in wiefern das umgesetzt wird ist eine andere frage. natürlich findet zensur (oder ähnliches) statt. wenn auch in deutschland im vergleich mit somanchem anderen staat noch recht wenig. ich kann mir nicht vorstellen, dass z.B. in den USA z.B. jemand wie Christoph Schlingensief (der, wenn er nicht grad auf billiges schocken abzielt, durchaus subversives potential hat) derart frei agieren könnte, wie er es hier (noch) kann. aber wir schliessen langsam zu den USA auf ;>

Alles, was sich gegen das herrschende System richtet, ist verfassungsfeindlich und wird vom Staat bekämpft, unterwandert und ggf. zensiert und verboten, ob gewalttätig oder Gegenteiliges, das spielt nur eine untergeordnete Rolle.

das stimmt nur teilweise. deutschland erlaubt sich zum beispiel den luxus, subversives (also sich gegen den staat richtendes) gedankengut zu fördern. so war es z.B. zur zeit der studenten-unruhen. an der uni haben sich politisch subversive strukturen gebildet (das waren ja nicht nur ein paar RAFler, sondern auch viele weniger gewaltbereite/radikale), gefördert und geschützt vom system.
meiner meinung nach eine tolle sache, aber natürlich vom wirtschaftlichen aspekt her (welcher ja in diesen *achsoschwierigen* zeiten immer entscheidender zu werden scheint) eine pleite. ein system, dass seine eigene zersetzung unterstützt.

Wem dieses System nicht gefällt, der darf es denken, aber es wäre ratsam, es nicht allzu laut zu sagen.

so weit wird es hoffentlich nicht kommen (auch wenn die tendenz zur zeit da ist). kritische meinungsäusserung und kritisches handeln sind das "A und O" einer demokratie.
das system ist zum dienste der menschen da, nicht umgekehrt. (*stickaufkopfkissen*, *schreibinmaqueebildschirmschoner*, *tätowieraufstirn*)

meiner meinung nach muss man das auch so trennen. bei straftaten sollte zensiert werden, vom staat eingegriffen werden etc.

.oO(Steht auf Hochverrat eigentlich immer noch die Todesstrafe...?)

ich glaub nur in Hessen. wird aber von der übergeordneten klasse BRD auf "final" gesetzt ;)
*scnr*

äussert jemand aber "nur" seine meinung (so faschistisch, dumm und menschenverachtend sie auch sein möge) ist das engagement von bürgern, vereinen, parteien, von menschen gefragt. man muss sich in die diskussion einmischen. durch ausschluss erreicht man erstens nichts, und zweitens verhält man sich selber undemokratisch (da man jemandem sein recht auf meinung abspricht).

Full ACK, genau das wollte ich ausdrücken.

:)
was hiess doch doch gleich full ACK?

was demokratie ist muss keiner mehr bestimmen, dafür gibts schon definitionen: volkssouveränität,

Ha! ;) Wer glaubt denn an so etwas... ich persönlich halt Parlamentarimus für wenig demokratisch, wie auch immer.

"Ich habe es schon einmal gesagt, und ich sage es noch einmal: 'Demokratie funktioniert einfach nicht!'"
[Kent Brockman ~ Nachrichtensprecher]

gleichheit, gewaltenteilung, meinungsfreiheit, das mehrheits- und das rechtsstaatsprinzip wären ein paar stichworte.

Die rhetorische Frage war eher darauf bezogen, wer absolut definieren darf, was demokratisch ist und was nicht,

eigentlich niemand. oder alle.

denn wenn jemand (der Staatsapparat, die Machthaber) [...]

...die in einer (echten) demokratie das volk[tm] sind...

[...] etwas als undemokratisch bezeichnen darf, gibt er sich die Rechtfertigung, es zu verbieten oder zu zensieren - da endet die Meinungsfreiheit und da endet IMHO auf die sog. Demokratie.

man muss nicht demokratisch denken um in einer demokratie zu leben. man muss nur demokratisch handeln. so läufts halt im rechtsstaat.
fragwürdig ist ja auch die sache mit dem gewaltmonopol. ich persönlich bin zwar froh, dass niemand privat gewalt anwenden darf, finde es aber erschreckend, dass man nicht einfach sagen kann "überhaupt niemand darf gewalt anwenden" sondern "der staat (bzw. die polizei) _darf_ gewalt anwenden".
warscheinlich kann es ein system ohne gewalt nicht geben (die menschen sind zu doof). obwohl gewalt ja eine undemokratische idee ist: jemand setzt eine bestimmte vorstellung/meinung ohne rüchsicht auf die freiheit eines anderen durch.

jede meinung ist gleichrichtig und -wichtig (gleichheit). welche man persönlich schützen will, ergibt sich nur daraus, welche man auch persönlich für richtig hält.

Folglich kann es keine vom Staat diktiert Meinung geben, weil der Staat nicht der Hüter der Moral ist. Dennoch muss er es gewissermaßen sein (in den Gesetzen und dem grundlegenden "Gesellschaftsvertrag"), aber das ist das "Problem" eines jeden Staates. :)

ganz genau!
ich denke wirkliche, 100%ige demokratie wird man nie (oder zumindest in den nächsten paarhundert jahren nicht) erreichen können. auch wenns ein schönes ziel ist. der (notwendige) staatsaperat übt immer kontrolle usw. auf die menschen aus. eine demokratie ohne diesen staatsaperat wäre friedliche, soziale anarchie, und die ist, - wie ich die menschen momentan einschätze -, noch lang nicht möglich.

"Es hat niemand behauptet, Du hättest eine Chance,
und wenn war es vielleicht gelogen."
[die Sterne]

alles gute + schö
stefan