Was ist eine Domain wert???
ulimativ
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Hallo Forum...
Ich bin gefragt worden, ob ich interessiert bin, an einem Relaunch einer Seite mitzumachen. Ich bekomme keinen Lohn, sondern 25% Verkaufspreises.
Das heisst die Seite wird aufgebaut und dann verkauft, inklusive der Domain...
Nun würde mich eure Einschätzung interessieren, was eine Domain wert ist.
Wie schätzt Ihr die Domain www.arztpraxis.com im wert ein?
Also es handelt sich bei meinem Relaunch um eine vergleichbare Domain!
Ich kann das alles shwer einschätzen.
Und bitte nicht solche Antworten, wie wert ist sie soviel der Käufer zahlt, das weiss ich selbst.
Konkrete Zahlen wären nett, also nur mal so ungefähr...
Gibt es im Netz irgendwo eine Liste von bisherigen Deals?
Gruss Uli
Hallo Uli,
wenn Du mit der Domain irgendwie in Kollision gerätst mit
dann ist sie vielleicht sogar noch teuer für dich.
Anderenfalls sehe ich da keinen realen Preis. Eine Domain, die durch eine Marke (eingetragen, keine Anfechtungen) gewschützt ist, hat ohne näheren Bekanntheitsgrad am Markt im packet mit der Marke einen Verkehrswert von 5.000 bis 30.000 Euro.
Eine gewerblich eingeführte Domain kann dann durchaus einen realistischen Multiplikator von Visits/Tag für diesen Basiswert erreichen. Das hängt von der Preiskategorie der dargestellten Leistung ab. Wenn Ihr Atomkraftwerke verkauft und habt 1 "echten" Visit am Tag dann....
Grüße
Tom
hi nochmal
- Markenrecht
- gewerblichem Namensrecht
- Titelschutz
- Design = UWG (Nachahmung)
- freihaltebedürftigen Gattungsbezeichnungen
also glaube nicht, dass eine domain wie arztpraxis.com gegen etwas verstößt, oder?
Eine gewerblich eingeführte Domain kann dann durchaus einen realistischen Multiplikator von Visits/Tag für diesen Basiswert erreichen. Das hängt von der Preiskategorie der dargestellten Leistung ab.
Gibt es da eine Formel?
Wenn Ihr Atomkraftwerke verkauft und habt 1 "echten" Visit am Tag dann....
...na ja Atomstrom ist net so das wahre :-)
Uli
Hallo Uli,
Ich bin gefragt worden, ob ich interessiert bin, an einem Relaunch einer Seite mitzumachen. Ich bekomme keinen Lohn, sondern 25% Verkaufspreises.
...und bei dieser Entlohnung sollten erstmal die Alarmlampen leuchten, außer Du bist sehr überzeugt von diesem *total innovativen* Konzept (wenn es Deine Auftraggeber auch wären, würden sie Dir wohl kaum 25% anbieten, sondern Dich normal entlohnen)
Das heisst die Seite wird aufgebaut und dann verkauft, inklusive der Domain...
...dann brauchst Du also einen Kunden, der nicht nur den Domainnamen, sondern auch noch eine völlig unanhängig von seinen Wünschen und Bedürfnissen gebaute Website kaufen will - das könnte schwierig werden...
Nun würde mich eure Einschätzung interessieren, was eine Domain wert ist.
Wie schätzt Ihr die Domain www.arztpraxis.com im wert ein?
Die Domain mag ein paar Euro "Sammlerwert" haben, aber ob sie aktuell jemand haben will, ist ein andere Frage. Wenn Du mal bei sedo schaust, gehen dort eigentlich nur zwei Dinge gut: entwickelte Projekte mit vernünftigen Userzahlen (und ich kann mir nicht vorstellen, daß man das mit der Einstellung "User her, dann verkauf ich" hinbringt, so daß es betriebswirtschaftlich sinnvoll ist), und alles, was mit Sex zu tun hat.
Am besten verkauft Dein Auftraggeber also die Domain möglichst schnell an irgendjemand, der da 0190er-Nummern promoten will, ansonsten sehe ich da wenig Möglichkeiten, Geld zu verdienen.
Viele Grüße
Stephan
Hallo Stephan,
was hast Du gegen ehrliche Joint Ventures?
Die Selbständigenkultur in Deutschland krankt an den Menschen, die immer nur "ihren Lohn", der "ihnen doch zusteht" haben wollen.
Wenn man nicht auch mal zusammen mit Anderen Wagnisse eingehen würde, würde sich nix mehr bewegen in diesem Land. Die "mir steht zu" Leute können nämlich nur verteilen, was Andere durch ihre kreative Arbeit möglich machen.
Ich habe gerade gestern an einem Gespräch teilgenommen, wo jemand etwas in der Richtung Artzpraxis plant und sicher an einer solchen Domain Interesse hätte.
Allerdings weise ich darauf hin, dass er einfach nur eine Firma anmelden müsste, die im Wesentlichen den Begriff "Arztpraxis" enthält und dann müsste die Domain sowieso freigegeben werden. Eine Marke kann man auf diesen freihaltungsbedürftigen Begriff nicht anmelden. Aus welcher Tatsache heraus soll also für diese Domain ein Schutz bestehen? "Haben" ist kein Schutz sondern ein hohes Risiko.
Nochmal was zu "25%"
Er sollte einen Vertrag machen, in dem ihm 25% des positiven Wertes der Domain übertragen werden, mit Sperrklausel. Zu Entscheidungen müssen mindestens 80% der Anteilseigner zustimmen. Das ist fair.
Liebe Grüße aus http://www.braunschweig.de
Tom
Hallo Tom,
das sehe ich irgendwie anders. Auf der einen Seite gibt es "Selbstständige", die inverstieren ihr Vermögen in ein Geschäft, das gut oder schlecht laufen kann, erntsprechend ist die Inverstition nachher vervielfacht oder verloren; ein Teil der Investition geht dabei in Personalkosten. Auf der anderen Seite gibt es Leute, die ihren Lebensunterhalt mit Arbeit verdienen müssen, die haben ein Anrecht auf eine angemessene Entlohnung, normalerweise auf Stundenbasis, evtl. aber auch erfolgsorientiert.
Hier aber geht es um eine Mischform, bei der dder Lohn als Investition gleich einbehalten bleibt. Das ist zwar dann o.k., wenn man seinen Lebensunterhalt nicht mit Arbeit verdienen mußt, also wenn man's sich leisten kannst. Aber dann frage ich mich, wieso man die (handwerkliche) Arbeit nicht vollständig einem (stundenweise bezahlten) Angestellten überläßt und dich 100% um das "Geschäft" kümmerst (auch wenn's hier nur ein 25%-Anteil ist, aber als selbstständiger Unternehmer wirst man ja noch weitere Kastanien im Feuer haben), das ist im Zweifel effektiver.
Bei Leuten, die in einem "ehrlichen Joint Venture" unternehmerisches Risiko denen aufbürden, die eigentlich Lohn erhalten sollten, ist auch nach meiner Meinung wirklich Vorsicht geboten.
Ein "Gedankenexperiment":
Überlege dir, um welche mit normalem Stundensatz berechnete Lohnsumme es hier geht (z.B. 10 Tage mal 8 Stunden mal 60€ = 4800€). Diesen Betrag mimmst du von deinem Konto und steckst ihn "ins Geschäft". d.h. du gibst ihn dem Partner in der Hoffnung, beim Verkauf der Domain wird dein Anteil Gewinn bringen. Gewinn gibt's aber erst, wenn der Verkaufspreis - das ist der Betrag, der hier geschätzt werden sollte - mehr als das Vierfache dieser Lohnsumme beträgt (im Beispiel: 4 mal 4800€ = 19200€).
Dann läßt du dich "normal" für deine Arbeit an der Domain bezahlen, oder jemand anderes macht's für das Geld. Würdest du da auch noch mitmachen?
Gruß
Hans35
Hi Hans,
es ging nicht um die Beträge sondern um die generelle Ablehung von Zusammenarbeit. Diese Haltung habe ich bemängelt.
Dass sich das Geschäft ggf. nicht lohnt, ist eine ganz andere Sache. Dann muss er ggf. 50% Anteil einfordern. Steht ja auch noch zur Debatte. Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage.
Gruß aus http://www.braunschweig.de
Hi Thomas,
es ging nicht um die Beträge sondern um die generelle Ablehung von Zusammenarbeit.
Mir auch.
Dass sich das Geschäft ggf. nicht lohnt, ist eine ganz andere Sache.
Nein, das gehört zusammen. Ich denke, die Konstruktion dient dazu zu verschleiern, dass er über's Ohr gehauen wird. Was sollte sonst der Sinn sein?
Gruß
Hans35
Hallo Thomas
was hast Du gegen ehrliche Joint Ventures?
Prinzipiell nichts, wenn sie Erfolgsaussichten haben. Ich bestreite nur, daß dieser Fall ein solches "ehrliches Joint Venture" werden könnte.
Die Selbständigenkultur in Deutschland krankt an den Menschen, die immer nur "ihren Lohn", der "ihnen doch zusteht" haben wollen.
Als Selbstständiger habe ich für meinen Geschmack erstmal genug Risiko, da überlege ich persönlich einfach sehr lange, ob ich mir auch noch das zusätzliche Risiko eines "Joint-Ventures" antun würde, oder schlicht und einfach dabei bleibe, eine Dienstleistung gegen Bezahlung anzubieten.
Und warum soll etwas falsch sein, wenn die Menschen "ihren Lohn" haben wollen, und auch noch so unverschämt sind, zu behaupten, daß er ihnen zusteht? Das ganze basiert nunmal auf dem Prinzip "Arbeit gegen Geld".
Wenn man nicht auch mal zusammen mit Anderen Wagnisse eingehen würde, würde sich nix mehr bewegen in diesem Land.
Ja, zusammen mit anderen, die man gut kennt, und mit denen man zusammen eine Idee entwickelt hat. Im Ausgangsposting hörte sich das aber eher nach einem gewöhnlichen Auftrag von jemand an, den Uli nicht sonderlich gut kennt, und der nicht in cash bezahlen will, und das ist, finde ich, ein anderer Fall, und geht selten gut. Ich habe in den Boomzeiten der new economy auch öfters mal solche Angebote (Entlohnung in stock options bzw. beim Börsengang, usw...) erhalten, wenn ich das gemacht hätte, hätte ich in allen diesen Fällen wertloses Papier für viel Arbeit erhalten.
Wenn jemand eine gute Geschäftsidee hat, dann gründet er eine Firma mit ein paar Freunden, aber er fängt normalerweise nicht an, jeden Dienstleister, den er sonst noch braucht, am Erfolg zu beteiligen, ich halte das meistens für ein Symptom einer schlechten Geschäftsidee bzw. Ausführung - es fehlt das Kapital, um das ganze zum Erfolg zu führen, man kann es ja mal ausprobieren, wenn man das Risiko auf andere mitabwälzt, usw.
Die Abgrenzung gegenüber "ehrlichen" Joint-Ventures ist natürlich schwer an einfachen Kriterien festzumachen, aber in diesem Fall bin ich mir relativ sicher, daß die Geschäftsidee nicht funktioniert, da ist eine zu große Diskrepanz zwischen der Nachfrage nach Domains/fertigen Projekten und der Arbeit, die investiert werden muß. Auch der Interessent, den Du kennst, würde wohl die Domain nehmen, aber es ist eher unwahrscheinlich, daß er zufällig auch noch das Projekt teuer bezahlen will, weil es wunderbarerweise genau das ist, was er mit der Domain machen wollte.
Die "mir steht zu" Leute können nämlich nur verteilen, was Andere durch ihre kreative Arbeit möglich machen.
Die andere Seite der Medaille: Die Kreativen können nur etwas bewegen, weil es auch Arbeitnehmer gibt, die bereit sind, für die Sicherheit eines monatlichen Lohns einen Teil des durch die Arbeit erzeugten Mehrwerts dem Arbeitgeber zu überlassen. Ich halte wenig von der Glorifizierung der Selbstständigkeit, die hier in Deutschland in den letzten Jahren stattgefunden hat, es ist einfach nur ein begrenzter Teil der Bevölkerung dafür geeignet, Unternehmer zu werden, wie bei jedem Beruf. Für den Rest ist es meistens nur eine nette Verpackung für den Abbau sozialer Sicherungssysteme bzw. Scheinselbstständigkeit.
Viele Grüße
Stephan
Moin!
Ich bin gefragt worden, ob ich interessiert bin, an einem Relaunch einer Seite mitzumachen. Ich bekomme keinen Lohn, sondern 25% Verkaufspreises.
Geh davon aus, dass der Verkaufspreis lächerlich gering sein wird - bis hinunter zu Null Euro, weil niemand die Seite haben will. Bist du dann immer noch bereit, einen nennenswerten Teil deiner Lebenszeit in dieses Projekt zu stecken?
Das heisst die Seite wird aufgebaut und dann verkauft, inklusive der Domain...
Bis die Seite sich in einem verkaufsfähigen Stadium befindet, vergehen Jahre! Dazu gehört nämlich nicht nur, dass man bei Aufruf der Domain eine Seite zu sehen kriegt, sondern dass auch nennenswerte Benutzerzahlen aufgebaut wurden (wie, dürfte egal sein. Entweder eine große Community, oder ein großer Bekanntheitsgrad und viele Einmalbesucher, etc.).
Nun würde mich eure Einschätzung interessieren, was eine Domain wert ist.
Kann man nicht schätzen. Wie erwähnt: Gehe davon aus, dass der erzielbare Betrag lächerlich gering sein wird. Beispielsweise hundert Euro. Davon kriegst du dann 25 Euro. Klingt doch wirklich gerechtfertigt für monatelange Arbeit für das Projekt, oder?
Ok, es wird mehr als nur der Domainname verkauft. Es wird zusätzlich auch das Konzept (wie immer das aussieht) und eine funktionierende Umsetzung des Konzepts verkauft. Konzepte und Umsetzungen kosten eine Menge Geld, wenn man sie als Kunde "machen läßt". Je nach Umfang gehen dabei gerne 100.000 Euro drauf. Allerdings bezahlt dieses Geld üblicherweise jemand, der einen Nutzen daraus zieht, weil es um seine eigene Site und Domain geht, bzw. weil jemand seine eigene Idee umsetzen will. Ihr wollt diesen Ablauf umkehren: Erstmal eine Site produzieren, und diese dann inklusive Konzept an jemanden verkaufen, der es brauchen kann.
Wie von anderen schon erwähnt: Das dürfte durchaus problematisch sein, weil sich die Site sicherlich kaum an den Detailwünschen des Käufers orientieren dürfte.
Und bitte nicht solche Antworten, wie wert ist sie soviel der Käufer zahlt, das weiss ich selbst.
Es stimmt aber, genau das ist die Aussage, die man nur treffen kann.
Es geht hier schließlich um ein Unikat. Niemals zuvor wurde so etwas geschaffen (ähnliche Dinge schon, aber nicht auf der gleichen Domain, nicht mit den dann vorhandenen Userstrukturen, nicht mit der konkreten technischen Umsetzung). Solange also tatsächlich nichts geschaffen wurde, kann niemand beurteilen, wieviel man tatsächlich verlangen könnte (ein wichtiger Schritt zur Preisbildung).
Was du verlangst, ist ungefähr vergleichbar mit der Aufgabe, dass ein junger, unbekannter Maler fragt, für wieviel er seine noch zu malenden Bilder wohl verkaufen könnte.
Konkrete Zahlen wären nett, also nur mal so ungefähr...
Unmöglich.
Gibt es im Netz irgendwo eine Liste von bisherigen Deals?
Solche Listen erzählen dir, wieviel Geld für welchen Domainnamen geflossen ist (sofern SEDO sowas aus der Vergangenheit listet), aber nicht, in welchem Umfang das Projekt verkauft wurde. Oftmals wird nur der Domainname verkauft, und das war's.
- Sven Rautenberg
Hallo Uli,
Da hast ja schon eine Menge realistischer Warnungen bekommen.
Was eine Domain möglicherweise einmal Wert sein kann hängt eben davon ab... an wen etwa soll sich die Domain übehaupt richten? Ärzte sind nach wie vor eine recht "konservative" Berufsgruppe die Wahrscheinlichkeit, daß da einer eine derartige Domain auch noch für viel Geld kauft....
Eine ärztliche Beratung im Internet könnte zwar Kunden finden (andererseits... der Deutsche möchte eigentlich für Medizin nichts bezahlen, sondern nur seine Karte vorzeigen) ist aber in Deutschland über's Internet nicht erlaubt. Außerdem brauchtet ihr dann auch erst mal Ärzte, die die Beratungen machen, denn ohne Kundenstamm ist die Domain nicht interessant.
Und dann bin ich mir nicht mal sicher, ob du etwas "Arztpraxis" nennen darfst, ohne daß ein Dr. med im Impressum oder sonst wo dahinter steht. (Für den Bereich "medizinischer Dienstleistungen" gibt es noch einen Wust an Regelungen, der über simples Markenrecht hinausgeht.)
Ich denke mal, das sollte als Entscheidungshilfe genügen...
Gruß,
marion