Christoph Schnauß: ZUSATZINFO

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hallo,

also Windof kann grundsätzlich nur von der 1. Platte starten, genau gesagt von einer primären Partition auf der 1. Platte.

Das ist nicht ganz exakt. Starten kann Windows (2000 und XP) durchaus auch von der 2. oder einer anderen Platte. Das einzige, was (bisher) nicht zu funktionieren scheint, ist eine Hardwarekombination, bei der ein RAID-Controler zuvor angesprochen werden muß.
Allerdings: Installieren kann man Windows nur auf der ersten Platte. Das hängt damit zusammen, daß _vor_ dem eigentlichen System erst einmal der MBR neu geschrieben wird, sonst läßt es sich überhaupt nicht installieren. Es muß also erst einmal _vollständig_ installiert sein (eventuell die erste Platte im BIOS ganz abschalten), dann kann problemlos auch von einer anderen Platte gestartet werden, Hauptsache, der Bootmanager liegt im MBR der ersten Platte. Ohne einen dual-Bootmanager geht das nicht, man kann sich nicht auf den "noemalen" Windows-Bootmechanismus verlassen, der kriegt das tatsächlich nicht hin.
Windows erkennt nur die erste Platte (erste primäre Partition auf der ersten Platte), auf die es zugreifen kann, als "aktiv" an, LINUX kann mehrere Platten bzw. Partitionen als "aktiv" kennzeichnen. Da Windows aber eine ext3-Partition gar nicht erst "sieht", ist das wurscht.

Zum handlen verschiedener OS auf einer Kiste verwende ich seit vielen Jahren den Bootmanager von xfdisk

Der war mir immer zu umständlich. Allerdings verstehe ich nicht, warum LILO nicht Verwendung finden bzw. gar kein Bootmanager in Anspruch genommen werden soll. Immer erst im BIOS etwas einzustellen, ist gar nicht nötig.
Bei Debian 3.0r1 ist auch GRUB dabei, der mir als Bootmanager besser gefällt als LILO  -  ist viel umfangreicher konfigurierbar. LILO beharrt zum Beispiel darauf, daß das "default"-System immer ein LINUX sein muß, GRUB läßt auch eine andere Einstellung zu.

Will man aber einen "Windows-MBR" haben und auf einen dual-Bootmanager verzichten, muß Windows tatsächlich auf der ersten Platte liegen. Dann geht das auch. Mit Win9x funktioniert das über loadlin, bei moderneren Windows-Systemen geht das mit einer entsprechenden Eintragung in der boot.ini. Dazu muß mit dd ein 512 b großes image der LINUX-Bootpartition auf C:\ geschrieben werden, die man dann eben in der boot.ini aufruft.

Ob LINUX/debian von der 2. Platte starten kann hab ich noch nicht probiert, aber ich denke mal das sollte tun.

Alle mir bisher bekannten LINUX-Distributionen machen das völlig problemlos.

Im übrigen ist es grundsätzlich so, daß Windows auf eine LINUX-Partition nicht zugreifen kann, egal, wo sie liegt. Anders herum können die aktuellen LINUX-Distributionen sehr wohl auf Windows zugreifen. Das Einzige, was bisher nicht ganz reibungslos geht, ist der Schreibzugriff auf eine NTFS-Partition. Ich nutze das gerne aus, um meine Windows-Installation zu "säubern", zum Beispiel, um den Papierkorb _vollständig_ (auch als unsichtbaren Container) wegzuschmeißen oder andere Dateien (z.B. SchedLgU.Txt), die man bei laufendem Windows aufgrund der Sicherheitsmechanismen nicht los wird, die man aber auch nicht unbedingt braucht, rauszuwerfen.
Das einzige, was von Windows aus möglich ist, ist das Löschen bzw. Neuformatieren einer LINUX-Partition. Dazu muß man aber Administrator-Rechte haben bzw. von einer Bootdiskette starten

Geraete:
2 Festplatten
1 Brenner
1 CD-ROM
1 Floppy

Die Anzahl der Geräte (LINUX definiert "Gerät" anders als Windows!) ist nahezu belanglos. Wichtig ist allerdings, ob der Rechner SCSI oder IDE Controler besitzt

Grüße aus Berlin

Christoph S.