molily: Frames

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Hallo Horst,

Am wichtigsten für mich wiegt das Argument, dass Deine Dokumente in Teile zerrissen sind. Alle Teile sind nun einzeln in Suchmaschinen eingetragen. Das ist nicht das, was sich Herr Berners-Lee gedacht haben mag. Man will im Netz ja auf Dokumente zurückgreifen, nicht auf Teildokumente.

In einem Dokument wird immer ein Teil, ein Fragment untergebracht, ein beziehungweise eine handvoll Informationsknoten. Es besteht von dem Standpunkt, den du skizzierst, keine Notwendigkeit, etwas wie »Primärnavigationen« auf jedes Unterdokument einer hierarchisch strukturierten Site einzufügen, wenn keine inhärente thematisch-inhaltliche Relation zwischen dem Unterdokument und deren Knoten und den Rubriken/Verzeichnissen der Primärnavigation besteht. Es sind höchstens assoziative Hyper-/Querverweise wie »nach oben in der Hierarchie/zur thematisch breiteren nächsthöheren Hierarchieebene« und »vorheriger/nächster Knoten in der Abfolge« (eventuell Sekundärnavigation) direkt von der Vorstellung des fish-eye-views ableitbar.

Will heißen: Ein Dokument mit einer Verzeichnisübersicht, eventuell sogar nach Art einer Sitemap (Baumstruktur) von den Unterknoten selbst zu trennen, widerspricht nicht der Idee der in sich vollständigen und durch logische Verknüpfung in die Struktur der Site eingebundenen (und damit als Information kohäsiv geschlossenen) Dokumenten.

Ich persönlich erstelle frame-Seiten ausschließlich für optik- oder präsentationsorientierte Projekte mit wenig textuellem Inhalt.

Das ist schade, es gibt sicher sinnvollere und lohnenswertere Frame-Anwendungen.

Immer wenn eine Seite mehr Inhalt bekommt, sind frames für mich nicht mehr zu verantworten. Gerade bei offiziellen Dokumenten muss ein Zugriff von außen per Querverweis möglich sein. Das ist durch frames erschwert, wenn nicht unmöglich oder nur über JavaScript-Pfusch möglich.

Das ist tatsächlich problematisch, aber umgehbar, jedoch existiert dann keine intuitive Benutzbarkeit mehr. Von der Hypertextualisierung und dem Framekonzept an sich kann dem durchaus begegnet werden.

Ein weiteres Argument ist die Übersicht: Gerade bei kleinen Bildschirmauflösung skrollt man sehr viel, weil die Teilbereiche des Bildschirms sehr klein werden. Ich finde Rahmenseiten viel mühsamer zu lesen.

Die Framegrenzen müssen in jedem Fall verschiebbar sein und die Unterdokument außerhalb des Framesets anzeigbar sein.

Mathias

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»Das Usenet ist mittlerweile in Teilen unbenutzbar geworden, ein düsterer, mit Glasscherben und Hundescheiße übersäter Spielplatz für Kontroll- und Hassmaniker, deren Neurosen sich gegenseitig ergänzen.« (MH)