Hallo Dennis,
da jeder glauben darf, was er will und wir nie wissen werden, welcher Glaube der "richtige" ist bzw. ob es überhaupt einen "richtigen" Glauben gibt, sehe ich Glaube eigentlich als "Hobby" an (verstehe übrigens auch nicht, warum Kirchen nicht einfach eingetragene Vereine sind). Insofern finde ich natürlich auch, dass jeder selber entscheiden sollte, ob er Konfirmiert werden will oder nicht. Ob es darauf aber einen rechtlichen Anspruch gibt, weiß ich natürlich nicht.
Was dein "Freund" (oder bist du selbst dieser Freund?) konkret machen könnte: Konfirmiert werden heißt ja nicht, dass man im Gottesdienst sitzt, gemeinsam das Glaubensbekenntnis aufsagt und vom Pfarrer gesegnet wird. Es bedeutet ja vielmehr, dass man sich wirklich zu einer Konfession entscheidet und diesen Glauben annimmt. Somit ist jemand, der den Konfirmationsunterricht besucht hat und schließlich zur Konfirmation in der Kirche war zwar "pro forma" konfirmiert. Wenn er aber den Glauben selbst nicht akzeptiert, würde ich sagen, dass er in *Wirklichkeit* nicht konfirmiert ist. Es hat also eigentlich gar keinen "Sinn", jemanden gegen seinen Willen zur Konfirmation zu schicken, weil er dadurch ja in der Realität immer noch nicht Konfirmiert wird.
Wenn dein Freund seinen Eltern also klar macht, dass er ja selbst durch das Ritual noch lange nicht konfirmiert würde, sehen seine Eltern vielleicht ein, dass sie ihn zwar gerne konfirmieren würden, das aber in Wirklichkeit gar nicht können. Das ist sicher nicht die schönste Art, ich gebe es ja zu. Aber sicher besser, als sich zu etwas zwingen lassen, was man gar nicht will.
viel Erfolg,
Robert