Kopftücher in der Schule/Unterricht: Ja/Nein?
Anonym
- meinung
Wie steht ihr zu Kopftüchern in der Schule/Unterricht?
Als Diskussionsanstoß: Was sagt ihr dazu, dass Kopfbedeckungen z.B. Baseballkappen, Mützen etc. im Unterricht abgenommen werden müssen, Kopftücher aber anbehalten werden dürfen?
hi
Wie steht ihr zu Kopftüchern in der Schule/Unterricht?
Als Diskussionsanstoß: Was sagt ihr dazu, dass Kopfbedeckungen z.B. Baseballkappen, Mützen etc. im Unterricht abgenommen werden müssen, Kopftücher aber anbehalten werden dürfen?
das ist ein sehr heikles thema.
generell gilt es als höflich, das man in geschlossenen räumen keine kopfbedeckungungen (kopftücher lassen wir mal außen vor) trägt, das hat sich schon über einige generationen so eingebürgert.
mir ist allerdings keine vorschrift oder gar ein gesetz bekannt, welches das tragen von kopfbedeckungengen (ohne kopftücher) reglementiert...abgeshe vieleicht von helmen auf dem bau, kochmützen in der küche etc. ...für schulen ist mir allerdings etwas ähnliches nicht bekannt.
kopftücher nehmen mitlerweile einen sonderfall ein, ähnlich dürfte es aussehen bei anderen religös "motivierten" kopfbedeckungen (obwohl das afaik nicht geklärt ist).
schule hat den auftrag eine wertfrei vermittlung zu gewährleisten, auch eine religiöse (wir erinnern uns alle noch an die kruzifix-in klassenräumen-diskussionen).
afaik war die begründung für das tragen des kopftuches eine religiöse und wurde auf berufung auf die religionsfreiheit begründet.
der haken bei der sache: afaik wird den frauen an keiner stelle des koran das tragen eines kopftuches auferlegt. sofern mir bekannt ist dies ursprünglich ein zeichen einer recht radikalen islamistischen einstellung (gewesen?). der gipfel des ganzen waren die wohllkörperschleier in einigen islamischen ländern (z.B. afgahnistan)
ich bin kein befürwortes des kopftuches im allgemeinen, aber habe auch nichts dagegen, das tragen eines solchen mag einer jeden selbst überlassen bleiben. allerdings ist das kopftuch religös motiviert und hat daher auch nichts in der schule auf dem kopfe einer lehrerin zu suchen. sollte ein papst irgendwnan lehrer werden wollen, würde ich mich auch dafür aussprechen das er seine mütze abnimmt.
anders sähe das im religonsunterricht aus. würde eine lehrerin mit kopftuch den islam lehren, sähe ich in dem kopftuch kein problem, ebenso wenn der papst katholische religion mit seiner kappe lehren würde.
allerdings würde ich dem papst (und seinen strengen anhängern) verbieten biologie oder chemie zu lehren, da zwar a) HIV-Viren wesentlich kleiner sind als spermien, allerdings b) kondome keine löcher haben durch die diese durchpassen würden.
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/15813/1.html
so long
ole
(8-)>
Ich denke, dass ist nicht das richtige Forum. Ich will trotzdem kurz antworten:
Kopftücher werden nur in fanatischen Familien getragen. Der Koran schreibt das keineswegs vor, wie viele behaupten. Für mich sind sie Zeichen einer Unterdrückung von Frauen. In Frankreich dürfen nicht einmal Schülerinnen oder Studentinnen sie tragen. In Deutschland ist man da zu gutgläubig.
Alle religiösen Symbole (Kreuz um den Hals, Kopftuch) gehören nicht in die Schule, wo man demokratische Werte lernen soll.
Heiner
Hallo Heiner,
Kopftücher werden nur in fanatischen Familien getragen.
Das ist Unsinn. Kopftücher werden in (streng) gläubigen Familien getragen, ja, aber (streng) gläubig ist nicht gleich fanatisch.
Der Koran schreibt das keineswegs vor, wie viele behaupten.
Das ist korrekt, aber nur die halbe Wahrheit. Das Tragen des Kopftuches ist meines Wissens nach Bestandteil der auf dem Koran fußenden islamischen Morallehre (sog. Scharia).
Alle religiösen Symbole (Kreuz um den Hals, Kopftuch) gehören nicht in die Schule, wo man demokratische Werte lernen soll.
Grundrechte sind demokratische Werte, und dazu gehört auch das Recht zur freien Religionsausübung. Insofern widerspricht sich nach meinem Verständnis diese Aussage.
Grüße
Torsten
Das ist Unsinn. Kopftücher werden in (streng) gläubigen Familien getragen, ja, aber (streng) gläubig ist nicht gleich fanatisch.
Das ist eine Ansichtssache. Aus meinem Weltbild heraus betrachtet ist es Fanatismus, wenn man Homosexualität bekämpft, junge Mädchen verheiratet, ihnen das Recht auf freie Ausübung ihrer Sexualität nimmt, ihnen durch den Zwang zu Symbolen das Recht nimmt, sich in unsere freie Gesellschaft zu integrieren und sich nach ihren Wünschen zu entfalten. Aus Deiner Perspektive mag das nicht fanatisch sein. Selbst in Ländern wie der Türkei gilt das als Fanatismus. Atatürk wird als Held gefeiert!
Niemand ist verpflichtet sich an die Scharia zu halten.
Grundrechte sind demokratische Werte, und dazu gehört auch das Recht zur freien Religionsausübung. Insofern widerspricht sich nach meinem Verständnis diese Aussage.
Demokratie endet bei Fanatismus und Einschüchterung.
Heinder
Hallo Heiner
Das ist Unsinn. Kopftücher werden in (streng) gläubigen Familien getragen, ja, aber (streng) gläubig ist nicht gleich fanatisch.
Das ist eine Ansichtssache. Aus meinem Weltbild heraus betrachtet ist es Fanatismus, wenn man Homosexualität bekämpft, junge Mädchen verheiratet, ihnen das Recht auf freie Ausübung ihrer Sexualität nimmt, ihnen durch den Zwang zu Symbolen das Recht nimmt, sich in unsere freie Gesellschaft zu integrieren und sich nach ihren Wünschen zu entfalten.
Es kommt natürlich häufig vor, dass Frauen gezwungen werden ein Kopftuch zu tragen. Es gibt aber ebenso Frauen, die das Kopftuch freiwillig tragen und es als Ausdruck ihres Glaubens sehen.
Aus Deiner Perspektive mag das nicht fanatisch sein. Selbst in Ländern wie der Türkei gilt das als Fanatismus. Atatürk wird als Held gefeiert!
Du weißt, das die Türkei, im Gegensatz zu Deutschland, _streng_ laizistisch orientiert ist? In Deutschland ist der Staat zwar zu "Neutralität" verpflichtet, darf aber zum Beispiel die Kirchensteuer einziehen.
Grundrechte sind demokratische Werte, und dazu gehört auch das Recht zur freien Religionsausübung. Insofern widerspricht sich nach meinem Verständnis diese Aussage.
Demokratie endet bei Fanatismus und Einschüchterung.
Es ging um die _freie_ Religionsausübung.
Heinder
*g*, vielleicht wäre die /my/-Ansicht was für dich...
Schöne Grüße,
Johannes
Du weißt, das die Türkei, im Gegensatz zu Deutschland, _streng_ laizistisch orientiert ist? In Deutschland ist der Staat zwar zu "Neutralität" verpflichtet, darf aber zum Beispiel die Kirchensteuer einziehen.
In meinen Augen ein Unding. Warum darf ich als Atheist den Staat nicht irgendwelche Steuern für irgendeinen Darwin-Freundeskreis einziehen lassen? Ist das Religionsfreiheit?
Es ging um die _freie_ Religionsausübung.
Nein, um die Beeinflussung unserer Kinder und die Rettung fanatisierter.
Hallo Heiner,
Das ist eine Ansichtssache. Aus meinem Weltbild heraus betrachtet ist es Fanatismus, wenn man Homosexualität bekämpft, junge Mädchen verheiratet, ihnen das Recht auf freie Ausübung ihrer Sexualität nimmt, ihnen durch den Zwang zu Symbolen das Recht nimmt, sich in unsere freie Gesellschaft zu integrieren und sich nach ihren Wünschen zu entfalten.
Was hat das alles mit dem Kopftuch und dem Recht auf freie Religionsausübung zu tun?
Aus Deiner Perspektive mag das nicht fanatisch sein. Selbst in Ländern wie der Türkei gilt das als Fanatismus. Atatürk wird als Held gefeiert!
Wer allen Ernstes glaubt, die Türkei sei ein islamischer Staat, verkennt die Wirklichkeit.
Grüße
Torsten
Was hat das alles mit dem Kopftuch und dem Recht auf freie Religionsausübung zu tun?
Das Kopftuch ist genau dafür ein Symbol. Braucht man solche Symbole?
Wer allen Ernstes glaubt, die Türkei sei ein islamischer Staat, verkennt die Wirklichkeit.
Zumindest ich habe das nicht behauptet, seit Atatürk ist sie sehr aufgeklärt und weit strenger sekularisiert, als unser als sonst so demokratisch gelobtes Deutschland.
Guten Morgen Heiner,
Kopftücher werden nur in fanatischen Familien getragen.
Aha, und Kreuze in Klassenzimmern gibt es nur in fanatischen Bundesländern?
Alle religiösen Symbole (Kreuz um den Hals, Kopftuch) gehören nicht in die Schule, wo man demokratische Werte lernen soll.
Die Tolleranz gegenüber Andersdenkenden ist also kein demokratischer Wert? Geh nochmal in dich Heiner, überlege was du da geschrieben hast ... vielleicht war es ja auch nicht so gemeint, aber es kam so rüber.
Grüße,
Jochen
Hi,
Die Tolleranz gegenüber Andersdenkenden ist also kein demokratischer Wert?
<theorisierend>Toleranz ist grundsaetzlich gut, aber nicht gegenueber der Intoleranz. Also muesste geprueft werden, ob das Kopftuchtragen von Lehrpersonal intolerant ist.</theoriesierend>
<suelz>wenn die "Andersdenkenden" neben Dir explodieren wollen, ist keine Kooperationsgrundlage mehr gegeben. - Nur so als "spieltheorethischer" Denkanstoss.</suelz>
'Tolleranz' ist ja hier mittlerweile ein running joke.
Gruss,
Lude
Hallo,
<theorisierend>Toleranz ist grundsaetzlich gut, aber nicht gegenueber der Intoleranz. Also muesste geprueft werden, ob das Kopftuchtragen von Lehrpersonal intolerant ist.</theoriesierend>
Es besteht ein Unterschied zwischen kopftuchtragenden Lehrpersonal und kopftuchtragenden Schülern. Lehrer sind grundsätzlich zur Neutralität verpflichtet. Hatte ich das Ausgangsposting missverstanden?
Gruß,
Jochen
Hi,
Es besteht ein Unterschied zwischen kopftuchtragenden Lehrpersonal und kopftuchtragenden Schülern. ...
deshalb mein Standpunkt, verpasst diesen Lehrerinnen, Lehrern, Schülern und Schülerinnen gefälligst Uniformen, dass sich niemand
aufgrund seiner religiösen Abstammung/Neigung, Wohlhabendheid etc hervorheben kann - dann ist eine Grund-Neutralität geschaffen, und das Individuum, welches sich hervorheben will, muss dies durch Leistung tun.
In einem so miserablen Bildungssystem wie dem deutschen über das Tragen von Kopftüchern, Halsketten mit Kreuzen etc zu diskutieren, ist nur müßig und Idioten-ABM.
Für mich ist schon allein die Definition des Religionsunterrichts fragwürdig, dieser wird immer die Handschrift desjenigen tragen, der ihn macht, deutsche Christen verpassen dem Religionsunterricht halt einen leicht christlich bis übermäßig christlichen Touch und z.b. deutsch-türkische Lehrer analog einen islamischen Touch. Wenn ein Kind seine Religion leben will und soll (durch die Familie) dann hat es genügend Gelegenheit ausserhalb der _Schule_.
Gruß, Frank
Hi,
da muss ich dir soweit recht geben.
Allerdings soll der Religionsunterricht (zumindest in höheren jahrgangsstufen oder Berufsschulen) nicht auf eine Religion "ausgerichtet" sein sondern Gefühle/Tugenden wie allgemeines Sozialempfinden, Menschenrecht usw. vermitteln.
mfg
-WebViper-
Aha, und Kreuze in Klassenzimmern gibt es nur in fanatischen Bundesländern?
Für mich als Atheist sind Kreuze in Klassenzimmern eine Provokation. Das ist überflüssig und daher in Ansätzen fanatisch. Ein wahrer Christ braucht keine Symbole!
Die Tolleranz gegenüber Andersdenkenden ist also kein demokratischer Wert?
Klar doch. Aber Fanatismus ist die Grenze. Und ich habe mich sehr genau informiert, dass Kopftücher nichts mit Religionsfreiheit zu tun haben, sondern als männliches Machtmittel verwendet werden. Der Islam an sich zwingt nicht zu Kopftüchern. In der Türkei sind sie verpönt.
Natürlich ist das eine ganz andere Ebene als Kreuze. Aber da wo Menschen demokratisch geformt werden, in der Schule, haben auch Kreuze nichts zu suchen. Wenn der Papst im Aidszeitalter prädigt, dass man keine Kondome benutzen soll, dann ist das aus meiner Weltsicht unverantwortlich. Jeder kann sich daran halten, aber ich möchte nicht, dass meinen Kindern durch Symbole in der Schule der Eindruck entsteht, eine Amtskriche sei das Non-Plus-Ultra.
Ich erlebe als Atheist regelmäßig Intoleranz von Gläubigen. Sorum sollte man das bitte auch mal versuchen zu verstehen.
Heiner
Hi Heiner,
Für mich als Atheist sind Kreuze in Klassenzimmern eine Provokation.
Buddhismus soll ganz gut für den Blutdruck sein ;-)
Und ich habe mich sehr genau informiert, dass Kopftücher nichts mit Religionsfreiheit zu tun haben, sondern als männliches Machtmittel verwendet werden.
Ich bin nicht gerade bewandert, was den Islam betrifft, nehme aber an, dass sich die Kopftuch-Befürworter durchaus auf den Koran beziehen. Wahrscheinlich lässt er sich ebenso weit auslegen wie die Bibel und scheidet damit als Argumentationsgrundlage aus. Ob sich dieses "Gebot" auf eine simple Methode der Unterdrückung reduzieren lässt, kann ich nicht beurteilen. Ich hätte jedenfalls nur eine Chance gegen meine bessere Hälfte, wenn ich ihr eine schalldichte Burka aufzwänge ;-)
Der Islam an sich zwingt nicht zu Kopftüchern. In der Türkei sind sie verpönt.
Die Türkei ist eine Militär-Demokratur. Das Verbot von Kopftüchern hat keinen religiös-liberalen, sondern einen machtpolitischen Hintergrund.
Natürlich ist das eine ganz andere Ebene als Kreuze. Aber da wo Menschen demokratisch geformt werden, in der Schule, haben auch Kreuze nichts zu suchen.
ACK. Entweder man hängt alle Symbole gleichberechtigt nebeneinander auf, oder keines.
Wenn der Papst im Aidszeitalter prädigt, dass man keine Kondome benutzen soll, dann ist das aus meiner Weltsicht unverantwortlich.
Im Christentum pocht man auf Treue und jungfräuliche Ehe, Geburtenkontrolle lehnt man ab. Solche Menschen brauchen keine Kondome. Wer in der Weltgeschichte herumkopuliert und sich über "Kondomverbote" aufregt, hat irgendwo etwas nicht mitbekommen.
Ich erlebe als Atheist regelmäßig Intoleranz von Gläubigen.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Wie äußert sich das?
Was das Thema Schule betrifft, stimme ich voll und ganz mit PAF überein ([pref:t=61078&m=344099]).
Grüße,
Roland
Ich bin nicht gerade bewandert, was den Islam betrifft, nehme aber an, dass sich die Kopftuch-Befürworter durchaus auf den Koran beziehen. Wahrscheinlich lässt er sich ebenso weit auslegen wie die Bibel und scheidet damit als Argumentationsgrundlage aus.
Der Koran ist sehr konkret und hat wenig Spielraum. Selbst Koranübersetzungen werden nicht als korrekt anerkannt. Das ist zwar wissenschaftlicher, verleitet leider auch zu "korrekterem" also fanatischem Befolgen. Das Christentum kann man sich viel mehr zurecht biegen.
Die Türkei ist eine Militär-Demokratur. Das Verbot von Kopftüchern hat keinen religiös-liberalen, sondern einen machtpolitischen Hintergrund.
Verboten sind Kopftücher in der Türkei keineswegs!
ACK. Entweder man hängt alle Symbole gleichberechtigt nebeneinander auf, oder keines.
Da jeder Mensch seinen spezifischen (Un)Glauben hat, müsste man über sechs Milliarden Symbole aufhängen. Diese konkurrieren dann mit dem Grundgesetz der BRD. Dann doch lieber keins.
Im Christentum pocht man auf Treue und jungfräuliche Ehe, Geburtenkontrolle lehnt man ab. Solche Menschen brauchen keine Kondome. Wer in der Weltgeschichte herumkopuliert und sich über "Kondomverbote" aufregt, hat irgendwo etwas nicht mitbekommen.
Die Welt ist aber nicht christlich. Ein Papst kann einem Nichtchristen also Kondome nicht verbieten. Er kann einem auch kein Kreuz ins Klassenzimmer hängen, wenn man nicht dran glaubt.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Wie äußert sich das?
Versteckt. Es wird einem unterstellt, man hätte keine ethischen Prinzipien. Ich behaupte aber, die sind einem angeboren und anerzogen. Ich brauche keine 10 Gebote um zu wissen, dass man nicht stiehlt. Dass wussten man in Europa auch schon zu römischer Zeit oder zu Zeiten der franz. Revolution, also zu sehr unchristlichen Zeiten.
Hi Heiner,
Der Koran ist sehr konkret und hat wenig Spielraum.
das kann ich leider nicht beurteilen. Kannst du mir eine anerkannte Übersetzung empfehlen?
Verboten sind Kopftücher in der Türkei keineswegs!
An Schulen, Universitäten und im Staatsdienst AFAIK sehrwohl.
ACK. Entweder man hängt alle Symbole gleichberechtigt nebeneinander auf, oder keines.
Da jeder Mensch seinen spezifischen (Un)Glauben hat, müsste man über sechs Milliarden Symbole aufhängen.
Du übertreibst. So viele staatlich anerkannte Religionsgemeinschaften gibt es nicht und um die ging es mir.
Im Christentum pocht man auf Treue und jungfräuliche Ehe, Geburtenkontrolle lehnt man ab. Solche Menschen brauchen keine Kondome. Wer in der Weltgeschichte herumkopuliert und sich über "Kondomverbote" aufregt, hat irgendwo etwas nicht mitbekommen.
Die Welt ist aber nicht christlich. Ein Papst kann einem Nichtchristen also Kondome nicht verbieten.
Spricht der Papst für die ganze Welt?
Es wird einem unterstellt, man hätte keine ethischen Prinzipien. Ich behaupte aber, die sind einem angeboren und anerzogen.
Das meine ich auch. Ich bin allerdings noch nie solchen Vorurteilen begegnet.
Grüße,
Roland
Hallo Heiner!
In Frankreich dürfen nicht einmal Schülerinnen oder Studentinnen sie tragen. In Deutschland ist man da zu gutgläubig.
In Frankreich gibt es seit der "dritten Republik" (1871 bis 1940) eine strenge Trennung von Kirche und Staat. Das heißt im Klartext: Staat soll sich nicht in kirchliche und Kirche nicht in staatliche Angelegenheiten mischen. Der Staat ist zur Neutralität verpflichtet. Der Statt ist "laique" (weltlich, laizistisch), es gibt weder Kirchensteuer noch Religionsunterricht in der Schule. Die Schule als staatliche Einrichtung soll den Laizismus ausüben und fordern. Daher sollte die Schule keinerlei religiöse Symbole dulden, genauso wenig von ihren LehrerInnen wie von ihren SchülerInnen.
Ob der frz. Staat auch bei christlichen MitschülerInnen so genau hinguckt, ob diese ein sichtbar getragenes Kreuz (z.B. Halskette) tragen, sei dahin gestellt. In der Vergangenheit wurde jedenfalls Wert drauf gelegt, dass diese "Markenzeichen des pers. Aberglaubens" zumindest nicht offen (Halskette wenn dann unter der Kleidung während des Unterrichts) getragen werden.
Ich halte die Idee des Laizismus immer noch für erhaltenswert. Denn Religion ist Sache der Individuen, jedes Einzelnen. Religion ist nicht Sache des Staates. Religion hat nichts in staatlichen Einrichtungen zu suchen (alle Kruzifixe sollen meiner Meinung nach weg), Religionsunterricht auch nicht (wenn es notwendig ist - und leider scheint es heute notwendiger denn je - ein Mindestmaß an moralischen Werten den SchülerInnen beizubringen, dann sollte ein religionsneutraler Ethikunterricht stattfinden, Regeln des Miteinanderlebens, auch religionsübergreifend... usw.)
Es ist mir klar, dass SchülerInnen, die aus Staaten kommen, die sich zum Beispiel "islamische Republik" nennen, also aus Staaten, die das Gegenteil vom Laizismus sind, sich damit schwer tun. Aber sie wollen hier in unserem laischen Staat leben und haben außerhalb der Schule die Freiheit, ihre Religion auszuüben. Die Regeln des Staates, in welchem sie aufwachsen, sollten sie akzeptieren. Niemand hier geht in Teheran nackt auf der Straße unter der Begründung, dass freie Körperkultur seine Religion ist.
Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
Patrick
Hallo!
Außerdem ist z.B. in der Türkei das Tragen von Kopftüchern in öffentlichen Einrichtungen per Gesetz verboten, und in größeren Städten gerade bei jüngeren Leuten auch absolut unüblich.
Grüße
Andreas
Hallo.
Außerdem ist z.B. in der Türkei das Tragen von Kopftüchern in öffentlichen Einrichtungen per Gesetz verboten, und in größeren Städten gerade bei jüngeren Leuten auch absolut unüblich.
Es ist erfreulich zu sehen, dass mancherorts verbotene Dinge auch unüblich sind ;-)
MfG, at
Hallo,
Ich denke, dass ist nicht das richtige Forum.
das denke ich nicht, und ich glaube, viele alteingesessene sehen das ähnlich. Dies ist ein Kollegen/Kolleginenforum, da sind solche Nebengespräche sogar ab und an mal gern gesehen und erwünscht. Wir können innerhalb unserer Gesellschaft nur gute Webarbeit abliefern, wenn wir uns auch innerhalb der Gesellschaft mit offenem Auge bewegen. In diesem Sinne könnte eine solche Diskusion sogar die Qualität unserer Arbeit erhöhen, und das ist doch eine Intention dieses Forums ;-)
Kopftücher werden nur in fanatischen Familien getragen.
Fanatismus ist kein Begriff, den man mit Gesetzen bestimmen kann. Es ist eine höchst individuelle Wertung, die ich zBsp in Bezug auf Kopftuch kaum mit Dir teile. Im Gegenteil. Ein Zeichen von Fanatismus ist in meinen Augen der starke Drang zur Nihilierung individueller Unterschiede Andersgläubiger. Unvermögen zur Diferenzierung ist ebenfalls ein Zeichen des Fanatismuses. Also dann ,-/
Chräcker
Fanatismus ist kein Begriff, den man mit Gesetzen bestimmen kann. Es ist eine höchst individuelle Wertung, die ich zBsp in Bezug auf Kopftuch kaum mit Dir teile.
Das schließe ich gar nicht aus. Meine Freunde aus der Türkei und Ägypten teilen die Ansicht mit mir. Jeder kommt eben zu einer anderen Wertung.
hi,
Wie steht ihr zu
... leuten, die meinen solche fragen anonym posten zu müssen?
mag ich gar nicht.
gruss,
wahsaga
Hallo,
Wie steht ihr zu
... leuten, die meinen solche fragen anonym posten zu müssen?
mag ich gar nicht.
Ich auch nicht.
Vielleicht war es ein sehr aengstlicher Schweizer, der meint, dass
er sich bereits durch solche Aeusserungen und Fragen strafbar
machen koennte.
Wir haben hier in der Schweiz einen Artikel im Strafgesetzbuch
http://www.admin.ch/ch/d/sr/311_0/a261bis.html
der auch "Anti-Rassismus-Gesetz" genannt wird.
Er wurde 1994 in einer Volksabstimmung angenommen;
in deren Vorfeld war von einem "Maulkorbgesetz" die Rede - nicht
ganz zu Unrecht, wie ich finde, wird doch die Meinungsaeusserungs-
Freiheit (eines der _ersten_ und _wichtigsten_ Menschenrechte) hier
beschnitten. Da bevorzuge ich die amerikanische Haltung
(First Amendment to the Constitution - Freedom of Speech)
http://www.house.gov/Constitution/Amend.html
Weitere Links:
http://ig.cs.tu-berlin.de/s98/1332l506/vl07/verfassungen.html
http://www.ekr-cfr.ch/d/dokumentation.htm
Ich habe nichts mit rechtsextremem Gedankengut und Rassenhass
am Hut, aber dieses Gesetz stoesst mir trotzdem sehr sauer auf.
In der Befuerchtung, jetzt eine Grundsatzdiskussion zur Meinungsfreiheit
im allgemeinen und zu deren Grenzen im speziellen loszutreten,
gruesst
Thomas
Hallo,
Wie steht ihr zu Kopftüchern in der Schule/Unterricht?
schade schade schade (und sorry an MatzeA, falls Du mitliest, das Du mich schon wieder mit einem erhobenen Moral-Zeigefinger erwischst) - So ein wichtiges Thema, endlich wird es auch hier mal angesprochen, jedoch: wer quatscht uns da an? Warum anonym? Das zieht sämtliche Ernsthaftigkeit wieder in den Keller.
Vielleicht fängt ja noch mal jemand das Thema an der erwachsener ist...
(ja, das war eine Wertung NACH einer Tasse Kaffee ;-))
Chräcker
Mein salomonisches Urteil lautet :
Kopftücher in der Schule nein, solange in islamischen Ländern ausländische und nicht-muslimische Frauen zum Kopftuchtragen gezwungen werden !!
;o)
Außerdem muß jede Verhaltensweise irgendwie rationalen begründet sein !
Wenn die Frau , laut Islam, ein Kopftuch tragen soll damit sie durch ihre Schönheit die Männer nicht reizt, sage ich :
Wir leben im 21.Jhdt . . . und was für einen Eindruck vermittelt so ein Statement vom männlichen Geschlecht !??