CRC-Fehler
Christoph Schnauß
- sonstiges
0 ralf0 Dominik0 Henryk Plötz0 Calocybe0 Henryk Plötz0 Calocybe
hallo Forum,
heute nachmittag habe ich mein System bissel aufräumen wollen, ein paar Sachen gelöscht, defragmentiert, und danach gewohnheitsmäßig neu gebootet. Erstaunlicherweise wollte mein WinXP gar nicht so richtig wieder starten, brauchte fast 5 Minuten, und von den Platten her gab es ein paar ganz leise rhythmische Geräusche. Klar, da schrillen _sämtliche_ Alarmglocken, zumal dann auch der Rechner immer mal für mehr als eine Minute einfach "stehen" geblieben ist. Aber von Windows aus war keinerlei Soft- oder Hardwarefehler zu entdecken, bloß die Norton Utilities wollten auf einmal nicht mehr - hängende Prozesse.
Gut, ich habe wieder neu gebootet und meine SuSE hochgefahren, die auf dieselbe Hardware zugreift. Die meldete mir im syslog wenigstens einen I/O-Fehler auf einer Partition der zweiten Platte (ich habe vier Platten im System). Dummerweise genau die Platte, auf der ich _alle_ meine Dokumente liegen habe inclusive mail-Archiv und Registrierschlüssel für gekaufte Programme.
Na gut, man hat ja ein Backup.
Ich habe meinen Rechner dann mal mit den Disketten für Partition Magic 8 gestartet, und da wurde mir gesagt, daß eine (von vier) Partitionen der zweiten Platte einen "CRC-Fehler" hätte. Nach einer low-level-Formatierung der Platte war das weg, physikalische Fehler sind nicht feststellbar. Es ließ sich aus den Backups auch alles wieder zurückspielen, und nach dieser Formatierung läuft auch mein WinXP wieder ruckelfrei.
Nach dieser langen Einlaufkurve meine Frage: Was habe ich hier unter "CRC-Fehler" zu verstehen? Bisher kenne ich diese Bezeichnung nur von defekten ZIP-Archiven, aber das wars ja nun hier nicht. Auf der Partition, auf der dieser Fehler sich manifestierte, lagen meine virtuellen Laufwerke für VMware, aber ich habe VMware schon ein paar Tage nicht mehr gefahren. Allerdings hatte ich vor ungefähr einer Woche mal versucht, ein System (OpenBSD) in VMware zu installieren, für das VMware keine "default"-Einstellungen vorsieht und das nach Erfolglosigkeit abbrechen müssen.
Kann mir jemand sagen, was ein "CRC-Fehler" bedeutet?
Grüße aus Berlin
Christoph S.
Hallo,
CRC = Cyclic Redundancy Check (Zyklische Redundanz-Überprüfung) oder auch einfach die Prüfsumme und die ist bei einem CRC-Fehler verkehrt.
CRC Fehler zeigt an das ein oder mehrere Zeichen im empfangenen Datenpaket bei der Ankunft verstümmelt war oder die Zeichen durcheinander ankamen.
Kann beim Fehler im RAM übers Netzteil bis zur Festplatte auftretten.
Gruß
Ralf
Hallo!
du schriebst:
" und von den Platten her gab es ein paar ganz leise rhythmische Geräusche"
das hört sich stark nach einem Hardwaredefekt ab.
Weißt du genau welche Platte es war? Du kannst auch mal im Windows Event Log nachsehen - da merkt sich auch Windows IO Fehler.
Ich würde der Platte nicht mehr trauen und sie entweder ausmustern, oder wenigstens ein neues Komplett Backup erstellen. Dabei das alte Backup nicht löschen, denn vermutlich sind ja schon Daten beschädigt (daher der CRC Fehler).
Dominik
hallo Dominik,
und von den Platten her gab es ein paar ganz leise rhythmische Geräusche"
das hört sich stark nach einem Hardwaredefekt ab.
Dachte ich auch, das ist aber nicht der Fall.
Weißt du genau welche Platte es war? Du kannst auch mal im Windows Event Log nachsehen - da merkt sich auch Windows IO Fehler.
Ich weiß, welche Platte es war, und ich weiß auch, welche Partition bzw. welcher Adreßbereich. Im Eventlog gibt es nur den Hinweis auf einen "Aulagerungsfehler", der von dieser Platte/Partition verursacht wurde, aber keinen I/O-Fehler - und es gibt einen Hinweis, daß VMware unplanmäßig beendet wurde. Richtig, ich habe im Taskmanager den zugehörigen Prozeß manuell gekillt.
Ich würde der Platte nicht mehr trauen
Doch, es geht wieder. Ich habe genügend Diagnosemöglichkeiten, physikalische Fehler sind nicht drauf.
Dabei das alte Backup nicht löschen, denn vermutlich sind ja schon Daten beschädigt (daher der CRC Fehler).
Für Backups nehme ich CD's. Die gesicherten Daten sind fehlerfrei.
Grüße aus Berlin
Christoph S.
hallo Dominik,
und von den Platten her gab es ein paar ganz leise rhythmische Geräusche"
das hört sich stark nach einem Hardwaredefekt ab.
Dachte ich auch, das ist aber nicht der Fall.
»
hmm, kann aber sein.
Moderne Platten haben Reserve Sektoren und können beim Auftreten eines Medienfehlers den betroffenen Sektor intern an eine andere Stelle ummappen. Das Betriebsystem bekommt davon nichts mit (außer vielleicht ein Timeout und die Geräusche der Leseversuche).
Natürlich kann man die Platte dann weiterbenutzen - es gibt eine Schnittstelle (SMART) um solche Diagnoseinformationen von der Platte abzufragen.
Dominik
Moin,
Na gut, man hat ja ein Backup.
Das ist schonmal gut. Wie heisst es so schön: "Wer kein Backup hat, hatte offensichtlich keine wichtigen Daten auf der Platte."
Es ließ sich aus den Backups auch alles wieder zurückspielen, und nach dieser Formatierung läuft auch mein WinXP wieder ruckelfrei.
Wie gesagt, CRC-Fehler heisst dass da irgendeine Software Daten zurückgekriegt hat die nicht mit ihrer gemachten Prüfsumme übereinstimmten. Ich wüsste aber nicht wo Partition Magic die Prüfsumme her haben wollte, denn für die Daten auf einer Platte wird üblicherweise keine verwaltet. Bestenfalls könnte es bei einem vorherigen Durchlauf eine Prüfsumme des Bootsektors angelegt und diese gemeint haben.
Weiterhin: Auch ich würde der Platte nicht mehr trauen. Du hast zwar ein Backup, aber trotzdem. Da du ja eh so viele Platten hast, könntest du dir vielleicht überlegen die Aufgaben zu tauschen und auf die unvertrauenswürdige Platte weniger wichtige Daten oder zumindest welche die sich nicht so oft ändern zu legen, damit das Backup mit größerer Wahrscheinlichkeit aktuell ist.
Ansonsten würde ich dringend empfehlen die SMART-Funktion zu nutzen die alle aktuellen Platten mitbringen. Das kann dir einerseits sehr gut sagen was die Platte selbst von ihrer Gesundheit hält - wenn wie hier vermutet Sektoren reloziiert wurden dann wird das in den Zählern angezeigt - und zum anderen kann es mit großer Wahrscheinlichkeit einen drohenden Ausfall vorhersagen. Ausserdem führen aktuelle Platten ein Fehlerlogbuch in dem du evt. weitere Informationen über das vergangene Ereignis findest. (Wie die Daten dadrin zu interpretieren sind, weiss ich aber auch nicht.)
Für Linux gibt es smartctl dass dir die aktuellen Informationen geben und einen Selbsttest auslösen kann und einen smartd der den Zustand im Hintergrund überwacht und Veränderungen der Paramter loggt. Bei meiner Distribution liegt beides im Paket smartsuite. Für Windows sollte es auch solche Software geben. (Vorsicht hier bei Norton: Ich hatte mal eine Platte bei der dieses Überwachungsprogramm - WinDoctor glaube ich - im SMART-Zustand OK anzeigte, obwohl die Platte bereits defekt war und smartctl unter Linux auch einen Ausfall anzeigte.)
Hi!
Wie gesagt, CRC-Fehler heisst dass da irgendeine Software Daten zurückgekriegt hat die nicht mit ihrer gemachten Prüfsumme übereinstimmten. Ich wüsste aber nicht wo Partition Magic die Prüfsumme her haben wollte, denn für die Daten auf einer Platte wird üblicherweise keine verwaltet.
Aeh? Die meisten Speichermedien verwalten Checksummen fuer jeden einzelnen ihrer Sektoren. Die werden einfach am Ende des Sektors zusammen mit anderen Verwaltungsinformationen angehaengt. Die ueblichen 512 Byte Sektorgroesse sind also nur die Nettogroesse, brutto werden mehr Daten pro Sektor gespeichert.
Wenn das nicht so waere, koennte man ja gar nicht feststellen, dass Daten fehlerhaft gelesen wurden. In der Praxis kommt es zwar eher bei CDs und Disketten vor, dass man einen CRC-Fehler gemeldet bekommt, aber vom Prinzip her funktioniert das bei HDDs natuerlich genauso.
So long
Moin,
Aeh? Die meisten Speichermedien verwalten Checksummen fuer jeden einzelnen ihrer Sektoren. Die werden einfach am Ende des Sektors zusammen mit anderen Verwaltungsinformationen angehaengt.
Danke für die Richtigstellung, das ist das erste mal dass ich das höre.
Ich dachte bisher man würde die relative Fehlerfreiheit von Daten auf dem Datenträger mit fehlerkorrigierenden Codes sicherstellen, damit man dann nicht nur Fehler entdecken sondern in vielen Fällen auch gleich noch beheben kann.
Re there!
Aeh? Die meisten Speichermedien verwalten Checksummen fuer jeden einzelnen ihrer Sektoren. Die werden einfach am Ende des Sektors zusammen mit anderen Verwaltungsinformationen angehaengt.
Danke für die Richtigstellung, das ist das erste mal dass ich das höre.
Ich dachte bisher man würde die relative Fehlerfreiheit von Daten auf dem Datenträger mit fehlerkorrigierenden Codes sicherstellen, damit man dann nicht nur Fehler entdecken sondern in vielen Fällen auch gleich noch beheben kann.
Ach so meinst Du das, quasi in die Richtung. Ich dachte, Du waerest der Meinung, es wuerden gar keine Sicherungsmechanismen eingesetzt, nicht mal eine Checksumme. (Und ich war darueber etwas verwundert. *g*)
Na gut, das widerspricht sich ja nicht. Mag sein, dass fehlerkorrigierende Codes statt einfachen CRCs eingesetzt werden. Ich weiss ich nicht, inwieweit das der Fall ist, und hab momentan auch nicht die Zeit, das zu recherchieren. Aber solche Fehlerkorrekturen koennen auch nur kleine Fehler ausbuegeln. Wenn der ganze Sektor defekt ist, hilft das nicht mehr. Irgendwann muss die Platte dem OS einfach melden, dass sie die Daten nicht mehr rekonstruieren kann. "CRC-Fehler" ist dann als Meldung wohl nicht exakt; vielleicht wird da einfach keine Unterscheidung getroffen, und aus historischen Gruenden lautet die Meldung eben so. Ist ja dann auch nicht mehr kriegsentscheidend.
So long