Hallo Sven,
Kann es angehen, dass wir plötzlich alle (wieder) umlernen sollen, bloß weil
Springer und Spiegel (und andere Presseorgane, die sich ihnen anschließen)
lieber kompliziert schreiben als einfach?
Die Frage, die seit 6 Jahren im Raum steht:
Kann es angehen, daß wir alle plötzlich wieder umlernen sollen, bloß weil
die Kultusministerkonferenz (und andere Presseorgane, die sich ihr anschließt)
lieber anders schreiben, als bisher?
;o)
Im Ernst:
Mein Hauptproblem mit der Rechtschreibreform ist, daß diese verbindlich wird.
Für mich heißt das, mir demnächst endlich mal einen aktuellen Duden zu kaufen
und die Regeln abstrakt neu durcharbeiten, um das zu ersetzen, was sich in
den letzten Jahren verselbstständigt hat. Das ist wie Autofahren, die
abstrakten Handlungen gehen einem irgendwann ins Blut über. Was weiß man
denn noch von den Fragen aus der theoretischen Prüfung, wieweit man von
einem unbeschrankten Bahnübergang entfernt parken sollte (50m, meine ich)?
Dazu kommt, daß überhaupt eine Verbindlichkeit von Seiten des Staates
festgelegt wird. Ich halte das für unnötig. Die deutsche Sprache ist nicht
Sache der Kultusministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland sondern die
Sache, derjenigen, die sie sprechen. Aufgabe der Schule sollte es sein, den
aktuellen Sprachstand zu vermitteln, keine festgemeisselten Regeln.
Für PISA-Deutschland sehe ich da weniger Bedarf an korrekter Rechtschreibung
sondern am Wortschatz.
Tim