Hallo Bio,
selbst denken hilft in der Tat, und "Sich-Informieren" auch.
http://www.romsem.de/propaedeutikum/seite22/seite33.htm
Eines der ersten Gesetze, das ich in meinem Linguistikstudium gelernt habe, ist das Ökonomieprinzip der Sprache: Die Entwicklung geht immer zum Einfacherern hin.
Ich denke, dass ist absoluter Unsinn, denn wenn die Entwicklung von Sprachen immer zum einfacheren hin verläuft, wie konnten sich dann aus dem Gegrunze von Urmenschen komplexe Sprachen wie Chinesisch oder Griechisch oder eben auch Hochdeutsch entwickeln?
Das sprachliche Zeichen besteht nach Ferdinand de Saussure aus drei Aspekten:
a) Der Lautfolge (die graphemische Umsetzung derselben mittels Buchstaben ist davon abgeleitet)
b) Dem Begriff oder Sinn, der damit verbunden wird
c) Der außersprachlichen Wirklichkeit, also den tatsächlichen Dingen in der Welt, von denen ja gar nicht klar ist, ob wir sie mit unseren Begriffen und Sinen überhaupt richtig erfassen können.
Die außersprachliche Wirklichkeit wird selbstverständlich immer komplizierter, die Begriffe, die wir uns von dieser Wirklichkeit machen müssen daher auch immer komplizierter werden, je mehr wir von dieser Wirklichkeit mit fortschreitendem Wissen erfassen.
Das Ökonomiegesetz der Sprache kann sich daher natürlich nur auf Punkt a) beziehen; wenn wir schon gezwungen sind, sowohl in unserer Evolution als Spezies als auch in der als Individuum immer neue Begriffe in unser Leben einzuführen, dann ist es nur sinnvoll, diese wenigstens so einfach wie möglich zu gestalten. Alterthümelnde Schreibweisen und Syntaxen, wie das Nicht-Trennen von "s" und "t" sowie die Abfrage nach "layers" sind da auf Dauer nur Ballast, weil sie keine außersprachliche Realität mehr repräsentieren.
Das gilt auch für Programmiersprachen, dabei bleibe ich.
Gruß Gernot