Hallo Stefan,
Andererseits: wenn sich nicht so ein serioeses Institut um die Normierung kuemmern wuerde, dann wuerde die Normierung denjenigen Maechten ueberlassen, die Texte fuer die Massen produzieren. Will heissen: "richtig geschrieben" waere dann in Zukunft, wie es in der BILD-Zeitung steht, und fuer den Wortschatz waere die Fernsehwerbung zustaendig. Sollen wir _das_ wirklich wollen?
ob das wirklich die einzigen Alternativen sind ist äußerst fraglich.
Aber wenn es so wäre, dann müßten wir uns klarmachen daß die Anarchie vom "serioesen Institut" oder wer es war ausgeht und nicht umgekehrt.
Und ein Argument "Sollen wir _das_ wirklich wollen?" ist eigentlich bei keiner Thematik anwendbar, es würde bedeuten den zum Gärtner gemachten Bock auch noch einen besonders großen Garten anzubieten. Die Problemtik scheint mir ähnlich wie die Forderung an die Spanier weiter Krieg zu führen um nicht erpressbar zu sein, eine Argumentation die mir nichtmal paradox, sondern nur unsinnig vorkommt.
Wenn Deutschland irgendein Problem hat dann ist es wohl weniger die deutsche Gründlichkeit als vielmehr die unbeschränkte Macht (oder Skrupellosigkeit und Unbedarftheit?) der Experten und Berater.
Offenbar herrscht dort wo demokratische Abläufe schlecht anzuwenden sind ein massives intellektuelles Defizit. Der Fehler ist nicht das Scheitern der "Reform" sondern die Idee einer solchen in der heutigen oder damaligen Situation. Der Fehler ist auch wie es überhaupt dazu kommen konnte, es fehlt offenbar an rechtzeitigen Korrekturmechanismen unausgegorener Ideen, da sehe ich das eigentliche Scheitern.
Grüße
Cyx23